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Sanieren oder abreißen?
24,9 Millionen Wohngebäude wurden allein in den Jahren zwischen 1950 und 1969 errichtet. Diese Häuser gehen nach und nach in die Hände neuer Bewohner über.
Wer eine gebrauchte Immobilie gekauft oder ein Eigenheim geerbt hat, steht meistens vor der entscheidenden Frage: Abreißen und komplett neu bauen oder sanieren?
Erben und Neueigentümer sollten sorgfältig abwägen, wie sie den Bungalow oder die prächtige Stadtvilla an ihre Bedürfnisse anpassen können.
Eine Modernisierung bzw. Renovierung ist in der Regel die günstigere Alternative. Das hängt aber natürlich vom Umfang des Projektes ab.
Viele Ein- oder Zweifamilienhäuser aus den 60er, 70er und 80er Jahren befinden sich in einem schlechten Zustand. Feuchte Wände, Schimmel oder eine veraltete Heizung machen eine Modernisierung notwendig.
Förderung für Sanierung
Wer geerbt und die Immobilie schon vor dem Stichtag 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat, ist von der geltenden Sanierungspflicht ausgenommen. Neueigentümer – ob Erben oder Käufer – müssen den Sanierungsstau jedoch gemäß dem Gebäudeenergiegesetz beheben.
Zu den gesetzlichen Auflagen gehören zum Beispiel die Dämmung der obersten Geschossdecke und der Austausch von Heizkesseln, wenn sie älter als 30 Jahre sind. Die Kosten für eine Sanierung können sich also schnell auf 100.000 Euro und mehr summieren.
Um ein betagtes Einfamilienhaus auf Energieeffizienz zu trimmen, belaufen sich die Kosten für die Wärmedämmung einer Fassade auf rund 90 bis 150 Euro pro Quadratmeter. Oft müssen darüber hinaus Elektroinstallationen und alte Rohre zu ersetzen.
Und so belaufen sich die Nettokosten für eine komplette Sanierung nach Angaben des Verbands Privater Bauherren (VPB) auf 1.500 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche.
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Seit Januar 2020 können sich Renovierer über mehr finanzielle Unterstützung freuen. Wir fassen das Wichtigste rund um Förderung bei Sanierung zusammen. Foto: Getty/Ross Helen
Tipp: Lassen Sie die Energieeffizienz der Immobilie von einem Energieberater begutachten. Der Experte kann dann geeignete Maßnahmen empfehlen. Der Staat übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 80 Prozent dieser Beratungskosten.
"Wichtig ist ein Sanierungsfahrplan, um zu entscheiden, ob man investieren oder die Immobilie unsaniert verkaufen will", betont Jan Ebert von der BHW Bausparkasse. "Die Fachleute sammeln Fakten für die Entscheidung und erstellen einen konkreten Sanierungs- und Förderfahrplan."
Eine energetische Sanierung wird vom Staat beispielsweise über die KfW und die BAFA mit Förderprogrammen begünstigt. "Modernisierte Immobilien können auf dem Wohnungsmarkt deutlich an Wert gewinnen", erklärt der BHW-Experte.
Wollen Erben das alte Haus aus Geld- oder Zeitgründen verkaufen, sollten sie sich innerhalb von zwei Jahren entscheiden. Denn danach greift die Sanierungspflicht – und es drohen hohe Bußgelder.
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