Ökohaus: Stilvoll und nachhaltig
Modernität und große Räume schließen Nachhaltigkeit nicht unbedingt aus, wie verschiedene Ökohäuser zeigen.
Von Natur aus gut: Ökohäuser
Auch wenn beim Hausbau die Kosten steigen, ist das Billigste nie das Beste. Im Gegenteil, es kann dann sogar zur Belastung für die Baufamilien und die Umwelt werden. Entscheidend bei einem Ökohaus sind u.a. Art und Herkunft der Baustoffe.
Das Ergebnis kann ein Haus sein, in dem man sich nicht nur deswegen wohlfühlt, weil es behaglich, hell und wohngesund ist. Sondern auch, weil man weiß, dass es ebenso für spätere Generationen gebaut wurde – anstatt auf ihre Kosten.
Nicht nur unser „schneller“ Alltagskonsum ist Raubbau an der Natur, auch der „langsame“. Das Bauen und Wohnen kann es ebenfalls sein.Der Grund: Zahlreiche Baustoffe werden aus endlichen Ressourcen hergestellt. Sie werden unter hohem Energieaufwand und damit einem hohen CO2-Ausstoß produziert und transportiert. Je nach Material und Herkunft steckt also bei der Ankunft auf der Baustelle eine Menge sogenannter „grauer Energie“ in ihnen.
Hinzukommt, dass auch das Gebäude selbst Fläche versiegelt, die vorher Biotop war und auf der Regenwasser versickern konnte. Ab Einzug dann wird Haushaltsstrom verbraucht sowie Energie fürs Beheizen und die Warmwasserbereitung. Im Durchschnitt ist jeder von uns so für einen CO2-Ausstoß von um die 2,6 Tonnen im Jahr verantwortlich, heizt man mit Gas oder Öl und bezieht den normalen Strommix.
Und im ungünstigsten Fall landen die Reste unseres Hauses am Ende auf dem Schutt. Aber es geht auch anders.
Klimaretter Ökohaus
Die Wahl der Bauweise und der Baustoffe entscheidet zum großen Teil über die Nachhaltigkeit des eigenen Bauprojekts. Ökohäuser setzen u.a. auf natürliche Baustoffe.
Auf Beton für Keller oder Bodenplatte und auf Fensterglas wird man kaum verzichten können, aber was Wände und Decken angeht, ist der nachwachsende Baustoff Holz die Alternative. Stammt er aus Wäldern der Region, ist sein Gehalt an grauer Energie besonders niedrig.
Die klimafreundlichen Vorteile: Holz wächst nach, bindet CO2, ist vergleichsweise leicht und dabei extrem belastbar. Es bietet sich damit als Baustoff an.
Moderne Holzhäuser punkten mit hervorragendem Wärmeschutz. Ohnehin gilt der nachwachsende Baustoff ja als „warmes“ Material. Damit nicht genug, wird er jetzt noch als Klimaretter entdeckt: Zum Wachsen braucht er Kohlendioxid, und das nicht zu knapp, entzieht es der Atmosphäre, macht es unschädlich.
Herkunft des Holzes
Wichtig für ein "echtes" Ökohaus ist, dass das Holz nachweislich aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Die zertifizierten Forstbetriebe achten laut der Organisation PEFC darauf, dass sich der Wald von der Nutzung erholen kann und so auf Dauer erhalten wird.
Derzeit kann in Deutschland allerdings von Raubbau keine Rede sein, laut Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg verjüngt sich der Bestand durch Holzeinschlag und speichere dadurch fleißig CO2. In einem Kubikmeter Holz ist ungefähr eine Tonne Kohlendioxid gebunden. Solange, bis das Material entweder verrottet oder verbrennt.
Viele Holzfertighaushersteller verwenden nur Holzprodukte, die ständigen Kontrollen unterzogen werden. Tragende Elemente wie z.B. Konstruktionsvollholz werden vor Ort auf optimale Werte getrocknet.
Energiebilanz
Auch ein Hausbau hinterlässt „Spuren“. Schließlich muss das Baumaterial hergestellt und transportiert werden, beides verbraucht Energie. Ein Gebäude benötigt zudem Fläche, auch der Bau selber verschlingt Energie, und anschließend sind es die Bewohner, die Energie verbrauchen.
Wer es ernst meint mit der Nachhaltigkeit, muss also genau hinsehen. Neben der Recyclingfähigkeit kennt die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) noch viele weitere Kriterien und zertifiziert nach ihnen Gebäude. Außerdem verleiht sie Zertifikate, in Bronze, Silber, Gold und Platin – auch für Einfamilienhäuser.
Ökohaus in Zahlen
Öko-Beispiel für ein Holzfertighaus: Der renommierte Fertighaushersteller Schwörer Haus rechnet vor, für ein Einfamilienhaus mit einer durchschnittlichen Größe von ca. 130 m² in etwa 25 m³ bis 35 m³ Holz zu benötigen. Zur Herstellung dieser Menge an Holzprodukten würden ca. vier LKW-Ladungen mit Rundholzstämmen verarbeitet. Diese Menge Holz binde etwa 22.500 kg CO2.
Ökohaus: Verschiedene Beispiele
Ökohäuser von Baufritz
Das ökologische Baufritz Haus Ehrmann ersetzt ein marodes Fachwerkhaus und schafft den Spagat zwischen Tradition und Moderne. Die kubische Form des alten Hauses wurde erhalten und im Innenbereich kamen alte Materialien (z.B. Holzbalken) aus dem Fachwerkhaus zum Einsatz. Das Ökohaus bietet Platz für eine dreiköpfige Familie und verfügt dazu über eine Dachterrasse.
Das Baufritz Haus Kaiser besticht durch eine große Glasfassade mit Panoramablick auf die Chiemgauer Alpen sowie einer Galerie mit einer Deckenhöhe von bis zu sieben Metern im Inneren. Beim Bau kamen nur Holz und Naturbaumaterialien zum Einsatz, wodurch ein ökologisches Designhaus entstand. Die Holzverschalung des Hauses besteht aus unbehandeltem Lärchenholz.
Das Baufritz Haus Van Dyck kombiniert Wohnen und Arbeiten in einem Landhaus im amerikanischen Stil. Zwei separate Eingänge trennen den Wohnbereich von der Praxis. Im Garten wurde eine große Terrasse sowie ein Pool realisiert, der Dank schönem Sichtschutz mit Buntglasfenster stilvoll vor Blicken der Nachbarn geschützt ist.
Ökohaus von WeberHaus
Helle Räume, viel Platz für die Kinder, dazu Solarstrom – mit ihrem Haus in der Nähe des Bodensees erfüllte sich Familie Haggenmüller einen Traum. Die offene Raumgestaltung des zeitlos modernen Ökohauses bietet viel Platz auf zwei Etagen. Wichtig war der Baufamilie eine möglichst autarke Energieversorgung.
Mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugen die Hausherren ihren eigenen Strom. Bereits die Gebäudehülle „ÖvoNaturTherm“ mit ihrer Holzfaserdämmplatte sorgt für einen niedrigen Energieverbrauch. Bei der Heiztechnik haben sich die Eheleute für eine Luft-Luft-Wärmepumpe entschieden, mit der man nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel schont.
Ökohaus von GUSSEK Haus
Die Ausrichtung von Haus Schönau gen Süden schafft nicht nur optimale Voraussetzungen für die Solaranlage, sondern ermöglicht einen traumhaften Terrassenplatz. GUSSEK fokussiert auf den Einsatz natürlicher und umweltfreundlicher Materialien, vor allem Holz.
Die Vorteile der Holztafelbauweise reichen vom nachwachsenden Rohstoff Holz bis zur witterungsunabhängigen Fertigung. Auf chemischen Holzschutz verzichtet der Fertighaushersteller. Denn konstruktiver Holzschutz ist die ökologischere Lösung. Das Holz wird einem besonderen Trocknungsverfahren unterzogen. Eingesetzt werden zudem resistente Holzarten.
Gussek überprüft seinen Qualitätsanspruch durch regelmäßige Raumluftmessungen. Dadurch wird von unabhängiger Seite kontrolliert, dass die Emissionsmengen den strengen wohnhygienischen Anforderungen entsprechen. Als eines der ersten deutschen Hausbauunternehmen erhielt Gussek Haus vom Bauministerium das Nachhaltigkeitszertifikat.
Ökohaus von Rensch-Haus
Das energieeffiziente und klimafreundliche Doppelhaus Torino verfügt über ca. 152 m² nutzbare Fläche auf drei Wohnebenen. Das ganzheitliche Dämmkonzept und die regenerative Heiztechnik sind perfekt auf den geringen Energiebedarf und die effiziente Energiegewinnung des modernen Ökohauses abgestimmt.
Auch bei Rensch-Haus wird sehr viel Wert auf einen sorgsamen Umgang mit dem Baustoff Holz und andere Ressourcen wie Energie und Wertstoffen gelegt. In puncto Qualität setzt der Haushersteller die Messlatte ebenfalls hoch. Die Anforderungen in den Bereichen Energieeffizienz und Umweltschutz gehen weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und werden mit Hilfe regelmäßiger Qualitätskontrollen sichergestellt.
Hinzu kommt die Auszeichnung mit dem Blauen Engel, dem Umweltzeichen der Bundesregierung zum Schutz von Mensch und Umwelt. Die Holzwerkstoffplatte, die Holzfaserdämmplatte und die Mineraldämmung der Rensch-Haus-Außenwand sind mit dem Blauen Engel zertifiziert. Aufgrund des konstruktiven Holzschutzes kann auf den Einsatz von chemischen Zusätzen verzichtet werden.
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