Zuverlässiger Radonschutz
Radon sorgt bei vielen Bauherren nach wie vor für Verunsicherung. Dabei ist der Umgang mit dem geruchlosen Gas heute gut beherrschbar, wie die Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF) betont.
Was viele Menschen gar nicht wissen ist: "Radon ist für die meisten per se überhaupt kein Thema – ganz einfach, weil die Konzentration so gering ist“, stellt Thomas Naunheim von der Gütegemeinschaft Fertigkeller klar.
Radon ist ein geruchsloses, unsichtbares, radioaktives Edelgas, das in mehr oder weniger starker Konzentration fast überall im Boden vorhanden ist. Es entsteht beim natürlichen Zerfall von Uran und Thorium, die in vielen Gesteinen vorkommen. Die Menge hängt von den geologischen Bedingungen des Bodens ab.
Aus dem Erdreich gelangt Radon ins Freie und auch in Gebäude, wenn diese nicht durch eine diffusionsdichte Bauweise geschützt sind. Bei häufigen und längeren Aufenthalten in einem Raum mit erhöhter Radonkonzentration gilt das radioaktive Gas als gesundheitsgefährdend.
"Radon ist kein neues Thema, sondern eine Anforderung, der unsere Konstruktionen seit rund 20 Jahren bei Bedarf gewachsen sind", betont Thomas Naunheim. Selbst in sogenannten Radon-Vorsorgegebieten, von denen es in Deutschland nur sehr wenige gibt, sei das Thema mit einer individuellen Fachplanung gut beherrschbar, meint der GÜF-Experte, der auf Bundesebene im Normenausschuss zum radonsicheren Bauen mitarbeitet.
Wissenswertes über Radonschutz
Ein Haus- oder Kellerbau auf Streifenfundamenten und ein diffusionsoffener Kellerboden aus gestampftem Lehm waren früher Gang und Gäbe. Seit vielen Jahren allerdings ist diese Bauweise überholt. Heute werden die meisten Häuser auf einer elastisch gebetteten Bodenplatte oder einem diffusionsdichten Keller errichtet.
Zusätzlich zur Betonkonstruktion können Abdichtungsbahnen auf der Bodenplatte verlegt werden, durch die weder Feuchtigkeit noch Radon diffundiert. Ob diese ergänzende Abdichtung notwendig ist und ob sie vom Hausbauunternehmen oder dem Bauherrn selbst durchzuführen ist, sollte der Bauherr bereits bei der Hausplanung abklären.
„Wer gründlich plant, die erforderlichen Maßnahmen bei Haus und Keller gewissenhaft umsetzt und dabei auf einen modernen Fertigkeller oder eine Bodenplatte eines Herstellers mit dem RAL Gütezeichen ‚Fertigkeller‘ setzt, ist nicht nur optimal vor Feuchtigkeit und Nässe, sondern auch vor Radon aus der Bodenluft geschützt“, so Thomas Naunheim von von der Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF).
Fertigkeller werden als undurchlässige, wannenartige Konstruktion aus großformatigen Bauteilen mit einem Minimum an abzudichtenden Fugen hergestellt. Bei Rohrdurchführungen durch die Außenwände kommen bei den GÜF-Unternehmen nur langjährig bewährte Systembauteile zum Einsatz, ebenso für Durchführungen bei Bodenplatten.
Schutz dank moderner Lüftungsanlagen
Einen guten Schutz vor Radon, Aerosolen und „dicker Luft“ in Haus und Keller bieten übrigens die seit Jahren aufgrund der gestiegenen energetischen Anforderungen bei Neubauten zur Ausführung kommenden zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen.
Bei der Neubauplanung beispielsweise eines Fertighauses mit Fertigkeller wird die kontrollierte Be- und Entlüftung meist stockwerksübergreifend auch für das Untergeschoss zum Einsatz gebracht, wodurch jederzeit ein ausreichender Luftaustausch samt Abtransport unerwünschter Stoffe in der Luft gegeben ist.
"Ein Home Office im Keller oder zum Beispiel auch eine Sauna sind aktuell mehr denn je willkommene Rückzugsorte im Corona-Alltag", so Thomas Naunheim. Angehende Bauherren und Familien, die in den letzten Jahren gebaut haben, sollten sich nicht vor der Planung eines Kellers bzw. dem Aufenthalt im Keller scheuen, meint der Experte, "sondern können sich, wenn die wesentlichen Maßnahmen beachtet wurden, in ihrem gesamten Haus vom Sockel bis zum Dachfirst sicher fühlen".
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