
Haus am Meer – Villa AT
Mit der Villa AT hat das Architekturbüro Saunders Architecture die Vision eines naturnahen Hauses am Meer Wirklichkeit werden lassen. Das fließende Design des modernen Neubaus ist eine Hommage an die Küstenlandschaft Süd-Norwegens.

Villa AT in traumhafter Lage
Die Villa AT in der norwegischen Küstenstadt Søgne nähe Kristiansand ist in traumhafter Lage auf einem Felsvorsprung gebaut und bietet direkten Meerblick. Das Haus steht auf einem Plateau mit umlaufenden Terrassen und Stufen, die die Höhenunterschiede ausgleichen.
Mit seiner charakteristisch fließenden Form und der strahlend weißen Fassade fügt sich der Neubau sowohl in die Küstenumgebung als auch in die bereits bestehenden Gebäude ganz natürlich ein. Hierbei ließen sich die Architekten von dem Weiß der Häuser in der Nachbarschaft inspirieren.

Mit Fichtenholz und Glaswänden
Das ebenerdige Gebäude steht mit einer sanft geschwungenen Fassade jedoch im Gegensatz zu den kastenförmigen, konventionellen Bauten im Küstenort. Die Form ist als Reaktion auf die Topografie, die Wetterbedingungen mit häufig rauen Winden an diesem Teil der südnorwegischen Küste und dem Ziel, die Aussicht auf das Wasser zu umrahmen, entstanden.
Das Dach erstreckt sich über die Außenbereiche, um zusätzlich Schutz vor dem Wetter zu bieten. Dünne Lamellen aus Fichtenholz wölben sich um das Gebäude und begrenzen ebenfalls die Glaswände. Aus der Ferne wirkt das Architektenhaus ruhig und minimalistisch, während aus der Nähe die Handwerkskunst und die raue Struktur der Holzlatten deutlich werden.
Villa AT statt einer Sommerhütte
Die Bauherren hatten bereits viele Jahre in einem Ferienhaus an diesem Ort gelebt und kannten daher die Umgebung, die Aussicht, das Klima und den Wechsel des Lichts im Laufe der Jahreszeiten.
„Hier gab es früher eine Sommerhütte, die ziemlich neu war, aber nicht zu den Bedürfnissen der neuen Eigentümer passte. Es war ein Dilemma, denn es war eine schöne Hütte und die Familie wollte sie nicht abreißen. Schließlich fanden wir eine gute Lösung: Der Bruder des Zimmermanns, der die Villa AT bauen sollte, bekam die Hütte. Er baute sie ab und brachte sie an einen neuen Standort in den Bergen“.
Architekt Todd Saunders
Der Architekt tauschte sich im Entwurfsprozess immer wieder mit den Auftraggebern aus und bezog deren wertvolle, langjährige Erfahrungen mit den lokalen Gegebenheiten in die Planung ein.

Die Villa AT passt wie ein Handschuh
Der auf dem freien Grundstück entstandene Neubau mit einer Größe von rund 310 Quadratmeter ist genau auf die Bedürfnisse der Familie zugeschnitten. Der Architekt beschreibt den Grundriss, der sich um eine lange, geschwungene Glasfassade mit Blick auf die Küstenlandschaft dreht, wie einen „passenden Handschuh“. In der Mitte dieses Drehpunkts befindet sich der Eingangsbereich, der wettergeschützt ist, aber bereits den Blick auf das Wasser freigibt.

Innenaufteilung
Das Haus ist in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilt. Rechts vom Eingang gelangt man in den offen gestalteten Wohnbereich, mit einem marmorverkleideten Betonkamin, der den Küchen- und Essbereich vom Wohnzimmer abgrenzt. Auf der linken Seite führt ein verglaster Korridor zu zwei Kinderzimmern, einem Familienbad und dem Hauptschlafzimmer, das ebenfalls Meerblick bietet. Zusätzlich wünschte sich die Familie ein freistehendes Gästehaus für Verwandte oder Freunde, das sich neben dem Haus an der Einfahrt befindet.
Die Innenausstattung ist schlicht und reduziert, mit weißen Wänden und Fußböden aus Eichenholz, dazu kommen maßgefertigte Tischlerarbeiten und eine Bibliothekswand. Die mit weißen Holzlatten verkleideten Decken spiegeln die Außenfassade wider.
Die Bedeutung von Tageslicht
Die im Verhältnis zum Grundstück überschaubare Größe des Hauses wird durch eine Fülle von Licht und ein perfektes Zusammenspiel mit der Landschaft ausgeglichen. Saunders berücksichtigte in seinen Entwürfen, dass sich die Familie von Raum zu Raum bewegen kann, während sich der Ausblick ständig ändert. Das Haus wurde außerdem so konzipiert, dass das natürliche Tageslicht in den Innenräumen optimal genutzt wird, insbesondere in den trüben norwegischen Wintermonaten.
„Die Aussicht ist immer ein Teil des Hauses und folgt einem; sie ist ständig in Bewegung und verändert sich im Augenwinkel, während man seinen Tag verbringt. Tageslicht ist eine viel schönere Lichtquelle als Kunstlicht. Die Tage ändern sich mit den Jahreszeiten und das Licht auch, es geht unter und lässt den Tag am Morgen aufbrechen. Es ist, als wäre man in Kontakt mit der Natur.“
Architekt Saunders

Flachdach-Fenster
Während des Entwurfsprozesses bemerkten die Architekten, dass es in der Mitte des Hauses etwas dunkel wurde. Deshalb zeichnete Saunders im 3D-Modell einige Velux Dachfensteröffnungen über der Küche ein.
„Das ließ den Raum völlig anders aussehen, da man kein künstliches Licht mehr über der Arbeitsplatte brauchte“, berichtet Saunders. Daher wurden im Küchen- und Essbereich insgesamt sechs Velux Flachdach-Fenster eingeplant. Drei verlaufen über die gesamte Länge der Kücheninsel, drei weitere parallel dazu über dem Essbereich.
Der direkte Lichteinfall von oben, das sogenannte Zenitlicht, dringt tiefer in den Raum und bietet besonders an diffusen Tagen bis zu dreimal so viel Tageslicht als seitlich einfallendes Licht durch Fassadenfenster. Der Einsatz von künstlichem Licht kann so deutlich reduziert werden. Gleichzeitig wird das Wohlbefinden durch die natürliche Lichtquelle gesteigert.
„Die Dachfenster erschließen hier das natürliche Licht in der Mitte des Hauses, wo man es normalerweise nicht bekommt. Es hat eine wirklich schöne Wirkung, es macht das Haus wärmer und freundlicher zum Leben“, erklärt Saunders.
Außerdem wurden im Hauptbadezimmer, das sich zwischen den Schlafräumen befindet, fünf Flachdach-Fenster von Velux eingebaut. Aufgrund des länglichen und schmalen Raums sind sie hintereinander angeordnet. Die Fenster wurden bewusst nicht mittig in der Decke platziert, sondern an einer der Wandseiten. So wird das einfallende Tageslicht stärker von der weißen Marmorwand reflektiert und im Raum gestreut.

Fazit des Architekten Saunders zur Villa AT
Die Villa AT ist ein Beispiel für die starke Verbindung vom Gebäude zur Landschaft und Natur. Es fördert die besten Sichtachsen und bewahrt gleichzeitig ein Gefühl von Intimität und Privatsphäre.
„Wir sind stolz darauf, dass unsere Arbeit die Landschaft respektiert und die Eigentümer kannten den Ort ganz genau: Wo die Sonne unterging, die besten Aussichten, wo der Wind am stärksten war, sie paddelten morgens und abends mit dem Kajak – sie wussten alles über die Umgebung.“
Architekt Saunders
Daten zur Villa AT
Projekt: Villa AT, Neubau Einfamilienhaus mit Gästehaus
Standort: Søgne, Norwegen
Baujahr: 2018
Wohnfläche: 310 m2
Baumaßnahme: Sanierung und Spitzbodenausbau
Architekturbüro: Saunders Architecture – Bergen, Norwegen, www.saunders.no/
Innenarchitekten: Hannes Wingate + Matt Morrison
Bauunternehmen: Konstruksjonsteknikk AS, Erling Olsen
Produkte (alle Velux): Badezimmer: 5 x VELUX Flachdach-Fenster, elektr. betrieben; Küchenbereich: 6 x VELUX Flachdach-Fenster, elektr. betrieben; www.velux.de
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