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Pelletheizung: CO2-neutral heizen

Mit einer Pellet-Zentralheizung – idealerweise kombiniert mit Solarthermie – haben auch Altbau-Besitzer die Möglichkeit, CO₂-neutral zu heizen.

Alle Infos zur Pelletheizung auf einen Blick

Was ist eine Pelletheizung?

Eine Pelletheizung ist eine Zentralheizung, die eine Gas- oder Ölheizung ersetzt. Sie verfügt über ein Pelletlager (sogenannter Gewebetank), das einmal pro Jahr mit Brennstoff (Holzpellets) befüllt wird. Der Heizkessel befeuert sich vollautomatisch. Lediglich die Asche muss ab und zu herausgebracht werden. 

Ist eine Pelletheizung umweltfreundlich?

Ja, denn Pellets bestehen aus Holz und das verbrennt CO2-neutral. Zudem ist die Verbrennung häufig schadstoffärmer als die Verbrennung von Holzscheiten. Außerdem müssen für Pellets keine zusätzlichen Bäume gefällt werden, da sie ausschließlich aus Resten der Sägewerkindustrie gepresst werden.

Was ist der Unterschied zwischen Pelletofen und Pelletheizung?

Eine Pelletheizung ist eine vollwertige Zentralheizung, die für Warmwasser und Heizung zuständig ist, während ein Pelletofen lediglich ein Einzelofen in einem Raum ist. Doch auch ein Pelletofen kann - sofern wasserführend – Warmwasser erzeugen. Die Speicherung der Wärme erfolgt in beiden Fällen über einen Pufferspeicher.

Was kostet eine Pelletheizung?

  • Pelletkessel inkl. Pelletlager: 14.000 bis 18.000 €
  • Kosten für Installation und Wartung
  • ggf. Kosten für die Entsorgung der alten Öl- oder Gasheizung

Wie hoch sind die Betriebskosten einer Pelletheizung?

Die Betriebskosten richten sich wie immer nach dem Verbrauch. Doch der Pelletpreis liegt deutlich unter dem von Öl oder Gas, was die Pelletheizung vergleichsweise günstig macht. Der Preis ist entgegen einiger Mythen nicht an den Öl- oder Gaspreis gekoppelt. Tipp: Im Frühjahr und Sommer ist der Pelletpreis in der Regel niedriger als im Herbst und Winter. Füllen Sie Ihr Lager also rechtzeitig auf.

  • Im Oktober 2022 lag der Preis/KwH bei unter 15 Cent.
  • Noch im Juni 2022 lag er bei unter 9 Cent/KwH.

Der Preisanstieg ist auf eine erhöhte Nachfrage als Folge der gestiegenen Kosten für Öl und Gas zurückzuführen. 

Lagerung und Fördertechnik

Die Pellets werden in Gewebetanks gelagert. Diese sind in verschiedenen Größen und neuerdings auch zur Aufstellung im Außenbereich erhältlich, sodass eventuelle Platzprobleme sich einfach lösen lassen. Alternativ kann eine unterirdische Zisterne oder ein Schüttraum mit Schrägboden als Lager dienen. Die Fördertechnik, meist bestehend aus Förderschnecken oder Vakuumsystem, befördert die Pellets vollautomatisiert zur Brennkammer. Förderschnecken sind das Mittel der Wahl, wenn Pelletlager und Heizkessel nah beieinander liegen. Vakuumsysteme hingegen überbrücken Strecken von bis zu 20 Metern. 

Wer auf Fördertechnik verzichten möchte, kann einen Kleintank am Heizkessel ein bis zwei Mal pro Woche per Hand befüllen.

 

Holz verbrennt CO₂-neutral. Ob es im Ofen verbrennt oder im Wald verrottet – es setzt die gleiche Menge an Kohlendioxid frei, und zwar die Menge, die es im Laufe seines Wachstums aufgenommen hat. Holz belastet die Umwelt also nicht zusätzlich mit klimaschädlichem CO₂. 

Dazu stammen Holz-Brennstoffe hierzulande in der Regel aus einheimischer, nachhaltig betriebener Forstwirtschaft; das ermöglicht unter anderem auch kurze Transportwege. Die guten Umwelteigenschaften kommen allerdings nur dann zum Tragen, wenn die Feinstaub- und andere Schadstoff-Emissionen klein bleiben. Das ist zum Beispiel bei modernen Pellet-Zentralheizungen der Fall.

Bei der Pelletherstellung findet selbst Rest- und Abfallholz eine sinnvolle Verwendung. Die Preise bewegen sich seit Jahren auf einem recht stabilen Niveau und liegen in der Regel unter denen des Heizöls. Holzheizungen können als Zentralheizung betrieben werden oder als Einzelöfen.

Funktionsweise einer Pelletheizung

Pelletheizung: genormt und automatisiert

Bei der Pelletherstellung wird Rest- und Abfallholz gut getrocknet und zylinderförmig gepresst. Um eine störungsfreie und effiziente Verbrennung zu gewährleisten, müssen die Pellets eine einheitliche Qualität aufweisen. Festigkeit, Abrieb und Abmessungen sind nur einige der Kriterien, die bei der Herstellung beachtet werden müssen.

Sicherheit für den Betreiber bieten Pellets mit dem Gütezeichen „ENplus“, das eine neutrale Qualitätsüberwachung von der Produktion bis hin zur Anlieferung bescheinigt. Ein Kilogramm Qualitätspellets hat in etwa den Heizwert eines halben Liters Heizöl.

Tipp: KfW und BAFA Förderung für Heizungen

Wer sich für eine umweltfreundliche Heizung entscheidet, der kann beim Austausch von attraktiven Zuschüssen der Bundesregierung profitieren. Informieren Sie sich jetzt über die Möglichkeiten in unserem Beitrag KfW und BAFA Förderung für Heizungen

Eine Holzpellet-Zentralheizung braucht ein trockenes Brennstofflager mit einem von außen zugänglichen Einfüllstutzen und einer Abluftöffnung. Es sollte das 1- bis 1,5-Fache des Jahresbedarfs fassen können. Der Sacksilo passt in der Regel dort gut hin, wo vielleicht jetzt noch der Öltank steht.

Der Kessel versorgt sich dann selbstständig mit Brennstoffnachschub, den er per Saugschlauch oder Förderschnecke aus dem Sacksilo oder aus dem Erdtank im Garten holt. Die elektronische Regelung sorgt dafür, dass die für eine bestimmte Heizleistung erforderliche Pelletmenge in den Brennraum transportiert wird.

Wie eine moderne Öl- oder Gasheizung richtet diese sich dabei nach der Außentemperatur und dem jeweiligen Wärmebedarf. Pellet-Brennwertkessel machen zudem noch die Energie nutzbar, die in den heißen Abgasen steckt und arbeiten dadurch noch effizienter. Verbrennungsüberwachung, automatische Brennstoffzufuhr und eine intelligente Verbrennungsluftregelung sorgen für niedrige Emissionswerte und geringen Verbrauch.

Scheitholz- und Pelletheizanlagen deutscher Hersteller erfüllen nach Auskunft des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) die strengen Emissionsvorgaben für kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) ohne zusätzliche Filter-Nachrüstung.

Wie teuer sind Pellets?

Vor- und Nachteile von Pelletheizungen

VorteileNachteile
umweltfreundliches Heizsystem (CO2-neutral, Pellets werden aus Holzresten hergestellt)hoher Platzbedarf für Pelletlagerung (ähnlich wie Öltank)
Betrieb erfolgt vollautomatisiertAsche muss regelmäßig geleert werden
effiziente und schadstoffarme Verbrennungvergleichsweise hohe Anschaffungskosten
vergleichsweise geringe Betriebskosten 
hoher Wirkungsgrad bei Nutzung eines Pellet-Brennwertkessels 
Nutzung als Hybridheizung mit Solarthermie möglich 

 

Pelletheizung und Solaranlage

Da Pelletkessel ihre Leistung gleitend dem Bedarf anpassen, ist ein Pufferspeicher nicht unbedingt nötig. Doch besonders in den Übergangszeiten bietet ein solcher Speicher Vorteile. Der Pelletkessel kann dann auch bei geringem Bedarf im effizienten Volllastbetrieb laufen, da die Wärme gespeichert wird. So lässt sich die Anzahl der Brennerstarts verringern.

Außerdem kann durch einen Kombi-Pufferspeicher einer Solaranlage als sogenannte Hybridheizung eingebunden werden. Die solare Unterstützung ist erst recht sinnvoll, wenn der Heizkessel im Wohnzimmer steht: So genannte Pellet-Primäröfen können über einen integrierten Wasserwärmetauscher Häuser mit moderner Dämmung komplett mit Heizwärme versorgen. Zudem sollte der wasserführende Ofen den überwiegenden Teil seiner Wärme an das Heizsystem abgeben, um eine Überhitzung des Aufstellortes zu vermeiden.

Holzvergaserkessel: für Unentschlossene

Wer zögert, seinen vorhandenen, aber noch gut funktionierenden Gas- oder Ölheizkessel jetzt schon auszutauschen, kann ihn mit einem Holzvergaserkessel zur Aufstellung im Heizungskeller unterstützen. Dank vollelektronischer Steuerung verbrennt dieser Stückholz fast rückstandslos und schadstoffarm. Wichtig ist jedoch, dass die Holzscheite fachgerecht gelagert und gut getrocknet sind.

Holzvergaserkessel arbeiten bei vollem Abbrand effizienter und sollten darum immer an einen Pufferspeicher angeschlossen werden. Normalerweise reicht zweimaliges Nachlegen von Brennstoff täglich aus, um diesen aufzuheizen. Bleibt der Holzkessel kalt, sorgt die Regelung dafür, dass der konventionelle Heizkessel den Speicher auflädt damit es die Bewohner am Abend gemütlich warm haben.

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