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Elektrosmog – gesundheitsschädlich oder unproblematisch?

Viele Menschen machen sich Sorgen über die gesundheitlichen Folgen von elektromagnetischer Strahlung. Wir klären über die aktuellen Fakten auf.

Der Begriff Elektrosmog setzt sich aus "Elektro" und "Smog" (Engl. zusammengesetzt aus "smoke" = Rauch und "fog" = Nebel) zusammen. Er bezeichnet umgangssprachlich elektromagnetische Felder, ausgelöst durch Hochspannungsleitungen und Elektrogeräte. 

Ist Elektrosmog gefährlich?

Immer wieder hört man Warnungen vor einer gesundheitsschädlichen Wirkung ausgelöst durch elektromagnetische Strahlung. Viele Menschen geben an, elektrosensitiv zu sein und körperliche Symptome, ausgelöst durch Elektrosmog, zu spüren. Wieder andere sehen sich als elektrosensibel, was bedeutet, dass sie bereits geringe elektromagnetische Felder wahrnehmen können, diese Wahrnehmung jedoch nicht unbedingt mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergeht. 

Doch aus wissenschaftlicher Sicht gibt es aktuell keinen Anlass zur Sorge um Elektrosmog. Der Grund liegt in den Arten der elektromagnetischen Strahlung und deren Eigenschaften. Es gibt grundsätzlich zwei Arten elektromagnetischer Strahlung:

  • ionisierende Strahlung
  • nicht-ionisierende Strahlung

Erstere bezeichnet elektromagnetische Strahlung, die in der Lage ist Elektronen aus Atomen oder Molekülen zu entfernen. Dann entstehen positiv geladene Ionen oder Molekülreste. Diese Art der Strahlung kommt als UV-Strahlung (teilweise) und natürliche radioaktive Strahlung (z.B. Radon) in unserer Umwelt vor. Auch Röntgenstrahlung, Strahlung in der Nuklearmedizin oder in Atomkraftwerken fällt in diese Kategorie.

Ionisierende Strahlung

Ionisierende Strahlung ist extrem kurzwellig. Der Übergang von ionisierender zu nicht-ionisierender Strahlung ist fließend. UV-Strahlung bildet diesen Übergang. Spätestens ab Wellenlängen von nur 200 Nanometern jedoch ist die Strahlung in die ionisierende Gruppe zu klassifizieren. Folgende Wellenlängen haben ionisierende Strahlungen: 

  • UV-A-Strahlung: 315-400 Nanometer Wellenlänge
  • UV-B-Strahlung: 280 -315 Nanometer Wellenlänge
  • Röntgenstrahlung: < 10 Nanometer Wellenlänge
  • Gammastrahlung (radioaktive Strahlung): < 0,005 Nanometer Wellenlänge

Nicht-ionisierende Strahlung

Jegliche elektromagnetische Strahlung ausgelöst von Hochspannungsleitungen, Elektrogeräten und Co. fällt in die Kategorie der nicht-ionisierenden Strahlung. Die Wellenlänge dieser Strahlung ist zu lang, um Atome und Moleküle in einen elektrisch geladenen (ionisierten) Zustand zu versetzen. Sie können lediglich einen thermischen Effekt haben. Damit Menschen diesen Effekt wahrnehmen können ist jedoch sehr starke Strahlung nötig. Dieser sind wir im Alltag nicht ausgesetzt, da die gesetzlich zulässigen Grenzwerte weit darunter liegen. Folgende nicht-ionisierende Strahlung gibt es:

  • niederfrequente Felder: Wellenlängen > ca. 10 km, z.B. Eisenbahn, Netzfrequenz
  • hochfrequente Felder: Wellenlängen  ca. 10 km > ca. 1 mm, z.B. WLAN, Mobilfunk, Radio, etc.
  • infrarote Strahlung: ca. 1 mm > 780 Nanometer, z.B. Wärmestrahlung
  • sichtbares Licht: 780 Nanometer > 380 Nanomenter, z.B. Tageslicht, Beleuchtung

Dennoch, wer sich lieber vor Elektrosmog abschirmen möchte, der kann Maßnahmen gegen Elektrosmog ergreifen. Einige Haushersteller bieten z.B. Elektrosmog-Schutzhüllen für ihre Fertighäuser.

Welche Gesundheitsrisiken wurden untersucht?

Verschiedenste Studien befassten sich insbesondere damit, ob Mobilfunkstrahlung zu einem erhöhten Krebsrisiko führt. Sowohl der wissenschaftliche Ausschuss für neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken der Europäischen Kommission (SCENIHR) als auch die deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestätigten, dass es nach aktuellem Erkenntnisstand keinen nachweisbaren Zusammenhang gibt. Sie können also entspannt weitertelefonieren. 

Auch der Einfluss hochfrequenter Strahlung auf Schlaf wurde untersucht. Ingesamt konnten jedoch keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und elektromagnetischer Strahlung festgestellt werden. Ähnliche Ergebnisse gibt es zum Einfluss von hochfrequenter Strahlung auf die Hirnaktivität.

Die Uniklinik RWTH Aachen bietet auf dem EMF-Portal eine umfangreiche wissenschaftliche Datenbank und zahlreiche Zusammenfassungen der aktuellen Studienlage. 

Maßnahmen gegen Elektrosmog

Wer sich im Umfeld von elektromagnetischen Feldern unwohl fühlt und sich davor schützen möchte, kann zwischen verschiedensten Maßnahmen wählen. Die einfachste besteht darin, Elektrogeräte auszuschalten, besser, den Stecker zu ziehen.

Komplizierter wird es, wenn man bauliche Maßnahmen zur Abschirmung ergreifen möchte. Von ganzen Gebäudehüllen bis hin zur Abschirmung einzelner Kabel ist einiges möglich:

  • Gipsplatten mit Carbonfasern
  • Lehmputz mit Carbonfasern
  • Aluminium-Rollläden
  • Polyamidvliese mit Kupferbeschichtung
  • Glasseiden-Abschirmgewebe
  • Feinmaschiges Kupfergewebe
  • Wärmedämmsysteme mit integrierter Abschirmfolie

Auch Gründächer und Lehmbauten bieten guten Schutz vor Elektrosmog.

Achten Sie jedoch darauf, dass die Abschirmung nicht viel bringt, wenn sie dann selbst im Gebäude WLAN, Smartphones und andere elektronische Geräte nutzen, da diese ebenfalls elektromagnetische Strahlung verursachen. Außerdem können Maßnahmen gegen Elektrosmog dafür sorgen, dass Sie im Haus schlechten oder keinen Mobilfunkempfang haben. 

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