Hitzeschutz im Dachgeschoss
Im Dachgeschoss heizt sich die Luft im Sommer extrem auf und Bewohner von Dachgeschosswohnungen versuchen oft verzweifelt, die Innenräume unterm Dach zu kühlen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Dachgeschosswohnung optimal kühlen und sehen die Ergebnisse einer aktuellen Studie (2024) zu den besten Hitzeschutz-Maßnahmen.
Die beste Hilfe gegen Hitze auf einen Blick
- Am effektivsten hilft außenliegender Hitzeschutz
- Ein Rollladen reduziert Hitze mehr als doppelt so stark wie ein innenliegendes Rollo
- Fast 9 Grad Celsius weniger möglich bei Austausch eines alten Dachfensters und gleichzeitigem Einbau eines Rollladens
Die Sommer in Deutschland werden immer heißer und länger, gefühlt wird jedes Jahr der Hitzerekord gebrochen.
Während die sommerliche Wärme draußen angenehm ist, heizen sich Wohnräume schnell auf:
40 Prozent der Deutschen finden ihre Wohnung im Sommer zu heiß. Laut der repräsentativen Studie „Velux Healthy Homes Barometer“ unter 12.000 Europäern ist die Unzufriedenheit in Bezug auf Hitze in Deutschland besonders hoch, vor allem bei Dachgeschossbewohnern.
Simulationsstudie: Effektive Anti-Hitze-Maßnahmen
Der Dachfensterhersteller Velux ist der Frage nach effektivem Hitzeschutz im Dachgeschoss während der Sommermonate nachgegangen: In einer Simulation für München hat er das Thema über zwei Monate untersucht.
Die Simulation basierte auf einem Dachraum von 4 x 3 Metern mit zwei nach Süden ausgerichteten Schwingfenstern.
Diese wurden mit verschiedenen Hitzeschutzmaßnahmen getestet:
- Rollläden
- Markisen mit transparentem Stoff
- Markisen mit verdunkelndem Stoff
- Verdunkelungs-Rollos
- Kombinationen daraus
Ergebnisse der Studie in Kürze
- Außenliegende Hitzeschutzlösungen wie Rollläden und verdunkelnde Markisen senken die Raumtemperatur um bis zu 5,3 Grad Celsius.
Sie fangen die Sonnenstrahlen sozusagen bereits vor dem Auftreffen auf die Fassade bzw. das Fenster ab und verhindern so, dass die Sonnenstrahlen die Fenster erhitzen.
- Lichtdurchlässige Markisen können eine Senkung um bis zu 4,2 Grad Celsius bewirken.
- Innenliegende Rollos sind deutlich weniger effektiv, mit nur maximal 2,1 Grad Celsius Temperaturreduktion.
- Der Fenstertausch von 20 bis 30 Jahre alten Dachfenstern gegen Modelle mit Dreifach-Isolierverglasung allein senkt die Raumtemperatur um bis zu 3,8 Grad Celsius, selbst ohne zusätzliche Verschattung.
- Eine Kombination aus neuen Fenster und Rollläden oder verdunkelnden Markisen, sind sogar bis zu 8,9 Grad Celsius weniger möglich.
Rollläden für Hitzeschutz am Dachfenster
Außenliegende Rollläden sind - auch laut Simulationsstudie - wohl der effizienteste Hitzeschutz, um das Dachgeschoss kühl zu halten. Sie fangen die Sonnenstrahlen ab, bevor sie auf die Fensterscheibe treffen und bieten dadurch eine hervorragende Hitzereduktion.
Da die Rollos geschlossen bleiben müssen, um die Sonne abzuschirmen, sind Räume, die mit Rollos ausgestattet sind, im Sommer tagsüber verdunkelt. In Räumen, die tagsüber nicht genutzt werden, ist das in der Regel kein Problem – zum Beispiel im Schlafzimmer.
Tipp: Denken Sie deshalb vor der Installation von Rolläden darüber nach, ob der Raum tagsüber genutzt werden muss.
Doch Rolläden bieten neben dem Hitzeschutz noch weitere Vorteile. Zum einen wirken sie schalldämmend, wodurch sie einen ruhigen, ungestörten Schlaf unterstützen. Zum anderen bieten sie zusätzlichen Einbruchschutz und verbessern im Winter die Wärmedämmeigenschaften des Fensters.
Dank moderner Technik lassen sich einige Rollläden auf Knopfdruck elektrisch bedienen, sodass die Helligkeit sowie der Hitzschutz auch bequem vom Bett aus gesteuert werden kann. Darüber hinaus kann das Hochfahren der Rollos auf eine bestimmte Zeit programmiert werden, um sich von den Sonnenstrahlen wecken zu lassen.
Hitzeschutz Markise für Tageslicht
Für Räume, die tagsüber genutzt werden und in denen Tageslicht gewünscht ist, gibt es die Hitzeschutz Markise. Sie wird genau wie der Rolladen außen am Dachfenster auf die Fensterflügel montiert. Die Sonnenstrahlen werden so vor dem Auftreffen auf das Fensterglas abgefangen und die Dachgeschosswohnung bleibt angenehm kühl.
Der große Vorteil: Tageslicht kann weiterhin in den Innenraum eindringen. Denn der Stoff der Markise ist dezent und transparent und reduziert die Wärmeeinstrahlung dennoch. Deshalb ist er besonders für Wohnräume, Küche oder Kinderzimmer geeignet.
Außerdem bleibt der Blick nach draußen frei.
Automatisierter Hitzeschutz
In Zeiten von Smart Home Technologie lässt sich selbstverständlich auch der Hitzeschutz automatisieren. Das System "Velux Active" zum Beispiel sorgt für einen proaktiven Hitzeschutz und zusätzlichen Komfort.
Neben der bequemen Bedienung der Hitzeschutz-Produkte per App funktioniert das Öffnen und Schließen der Rollos und Markisen auch automatisiert.
Das System beobachtet die Wetterlage und die Raumtemperatur und schließt Rollos und Markisen bei Bedarf ganz automatisch. Diese können übrigens entweder elektrisch oder solar betrieben werden.
Dekorativer Sonnenschutz
Besonders innenliegende Sonnenschutzprodukte bieten großen Gestaltungsspielraum. Die Möglichkeiten sind so vielfältig und dekorativ, dass hier fast nur noch der persönliche Geschmack Entscheidungsträger ist.
Zu beachten ist lediglich, inwieweit der Sonnenschutz im Lichteinfall verstellbar sein soll und ob der Sichtschutz eine Rolle spielt.
Gerade in Wohnräumen, die Fenstertüren zu Terrasse oder Balkon haben, muss auch ein einfaches Handhaben beim Hinein- und Hinausgehen gewährleistet sein.
Die ideale Lösung für alle Zwecke – Hitze, Blendlicht, Einbruchschutz, Verdunkelung, Dekoration – liegt meist bei einer Kombination aus außen und innen liegenden Systemen.
Zusätzlicher Hitzeschutz durch Dämmung
Wer den Hitzeschutz in der Dachgeschosswohnung zusätzlich erhöhen möchte, der sollte auch über eine verbesserte Dämmung nachdenken. Denn während die Rollos vor eindringender Hitze an den Fenstern schützen, setzt die Dämmung an den Dachflächen an. Somit ergänzen sich die beiden Maßnahmen perfekt.
Auch im Winter ist eine gute Dämmung vorteilhaft: Sie sorgt dafür, dass die Heizungswärme im Haus bleibt und die Heizkosten folglich niedrig.
Ein ökologisches und effektives Dämmmaterial sind zum Beispiel Cellulosefasern. Diese werden häufig aus altem Zeitungspapier hergestellt: Cellulose besteht zum Großteil aus pflanzlichen Zellwänden, was in Zeitungspapier in großen Mengen enthalten ist. Spezielle Maschinen bereiten das Altpapier so auf, dass flauschige Cellulosefasern entstehen, die dann von Fachbetrieben als Dämmaterial in Hohlräume eingeblasen werden können.
Tipp: Dachgeschoss kühl halten
Fenstertausch: Steuerliche Förderung möglich
Wer erwägt, sein altes Dachfenster gegen ein modernes, energieeffizientes Modell mit einem Wärmedämmwert von 1,0 W/(m²K) oder besser auszutauschen, kann von einer doppelten staatlichen Förderung in Höhe von 20 Prozent profitieren (Stand: Juni 2024).
Wird dabei gleichzeitig ein Rollladen oder eine Hitzeschutz-Markise installiert, gibt es ebenfalls 20 Prozent Zuschuss für beide Maßnahmen. Auch für die Nachrüstung einer Hitzeschutzlösung an bestehenden Dachfenstern ist eine Förderung möglich, wenn das Gebäude mindestens fünf Jahre alt ist.
Tipp: Nachrüsten und sparen
Wer sein Dachfenster mit einem Rollladen nachrüsten will, kann dabei bis Ende Juli 2024 im Rahmen einer Cashback-Aktion von VELUX bis zu 150 € pro Rollladen sparen.
Mehr Informationen unter:
www.velux.de/hitzeschutz-aktion
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Velux.
Weitere Infos rund um die Dachgeschosswohnung:
- Dachfenster austauschen – so einfach geht's
- Sonnenschutz – optimal für heiße Tage
- Dachbalkon – Balkon einfach nachträglich einbauen
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