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Schieferdach schafft gesundes Raumklima

Nachhaltig bauen bedeutet bereits heute an übermorgen denken. Ökologie trifft dabei auf Ökonomie: Umweltfreundliche Materialien sind oft nur auf den ersten Blick teurer. Wir zeigen die Vorzüge eines Schieferdachs fürs Raumklima.

Umweltfreundliche Materialien dank Schieferdach

Das Bewusstsein vieler Bauherren, der Umwelt möglichst wenig zu schaden und die Kraft der Natur zu nutzen, nimmt zu.

Umweltfreundliche Materialien rechnen sich über ein gesundes Wohnklima, günstige Betriebskosten, lange Nutzungsdauer, einen sorglosen Rückbau - und eine ausgezeichnete Klimabilanz bereits während der Bau- oder Umbauphase.

 

Eine Großstadtfamilie zieht aufs Land und berichtet

Im Grünen leben, das war auch für die Großstadtfamilie mit den beiden Kindern immer ein Ziel, besonders nachhaltig zu bauen für den gelernten Zimmermann nie eine Frage.

70 Kilometer vor den Toren Berlins erfüllte sich für die junge Familie ein Lebenstraum. Dort, wo am Rande eines Schilfgürtels vor fünf Jahren das Grundstück noch erschwinglich war, entstand das „Scheunenhaus“ – gebaut aus heimischem Holz, gut gedämmt mit Naturfasern und lange geschützt mit einem Dach aus Schiefer.

„Bei der Auswahl der Materialien haben wir möglichst auf nachhaltige und natürliche Produkte geachtet, aus technischen Gründen mussten wir allerdings auch ein paar Kompromisse schließen“, reflektiert der Bauherr.

Umdenken beim Bauen

Für Christian Haag ist das kein Widerspruch: „Nicht alles, was wir unseren Kunden an nachhaltigen Materialien vorschlagen, wird auch umgesetzt. Aber wir erzielen immer mehr Erfolge“, registriert der Geschäftsführer eines Aachener Architektur- und Ingenieurbüros ein Umdenken beim Bauen.

Gemeinsam mit Ehefrau Tanja hat er sich auf ökologisches Bauenund Sanieren spezialisiert: „Wir müssen heute an die Zukunft denken und dabei auch an einfach recycelbare Materialien. Entsorgung wird ein immer teurerer Budgetposten.“

Während der Ingenieur Christian Haag Technik und Wirtschaftlichkeit im Auge hat, hält die Architektin Tanja Haag die Optik im Blick. Beide zeigen: Mit Baustoffen wie Holz, Lehm und Schiefer lassen sich leistbare wie ansprechende Gebäude neu bauen oder sanieren:

„Es macht einfach ökologisch wie ökonomisch Sinn, nachhaltig zu denken – selbst wenn es oft nur Einzelschritte sind.“

Tipp: Details zum Schieferdach

Sie wollen wissen, was Schiefer genau ist und wo der natürliche Baustoff abgebaut wird? In unserem Beitrag zur Dacheindeckung als Schieferdach erfahren Sie mehr!

Neues Öko-Energiedach als Schieferdach

Jüngstes Beispiel für das Nachhaltigkeitsbewusstsein vieler Baufamilien ist ein neues Öko-Energiedach. Für das hier vorgestellte Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren überzeugte das Planer-Paar die Besitzer von einer ökologischen wie ökonomischen Solarlösung, die extreme Langlebigkeit derDacheindeckung mit ansprechender zeitloser Optik und klimaneutraler Stromgewinnung verbindet.

Auf der nördlichen Hausseite bestimmen ausschließlich anthrazitfarbene Schiefersteine das Bild, auf der Südwestseite fangen 166 dunkle und randlose Photovoltaikmodule bündig eingebettet in einen Rahmen aus modernen Rechtecksteinen die Sonne ein.

9,7 Kilowatt-Peak (kWp) sorgen im Zusammenspiel mit einem Batteriespeicher für eine hohe Eigenstromquote, die Christian Haag bei einem ersten Energiecheck mit mehr als 80 Prozent errechnet hat.

„Und ich war super begeistert von der Optik“, ergänzt die Architektin. Für sie vereinen die flächig integrierten Paneele „extrem viele Vorteile: keine Angriffsfläche für Wind, keine Schmutzbildung darunter, wir sparen eine zusätzliche Dacheindeckung und können durch das geringere Gewicht die vorhandenen Sparren nutzen.“

Montage Solarmodule auf Schieferdach

Für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf die Fotos.

Investition ins Schieferdach rechnet sich

Christian Haag bekräftigt, dass die Investition in ein Schieferdach sich über die Zeit mehrfach rechne – von der wertsteigernden ästhetischen Aufwertung der Immobilie mit Schieferdach bis zur überschaubaren Energierechnung.

Bei weiter steigenden Strompreisen und einer hohen Eigenverbrauchsquote mit Wärmepumpe und E-Auto amortisiert sich das neue Solardach schneller als ursprünglich berechnet, der Umwelt erspart es pro Jahr mehr als zwei Tonnen CO2-Emissionen.

Zusätzlich verbessern kurze Transportwege von nachhaltigen Baumaterialien die Klimabilanz jedes Gebäudes, doch nicht immer gibt es die nötigen Materialien auch vor der Haustür.

Während beispielsweise Aluminium (es wird unter anderem auch für Dach- und Fassadenvekleidungen verwendet) in einem wenig umweltfreundlichen Prozess energieaufwendig hergestellt wird und über weite Strecken von Australien, Südamerika oder Afrika zur Verarbeitung nach Europa transportiert werden muss, kommen viele Natursteine aus europäischen Gewinnungsstätten.

Produktion von Schiefer mit wenig Energie

Da die Natur vor 400 bis 500 Millionen Jahren bei Schiefer den Produktionsprozess durch gewaltige Erdverschiebungen, Druck und große Hitze übernommen hat, ist das Gewinnen, Sägen und Spalten im Vergleich zu aufwendigen Produktionsprozessen von aus mehreren Einzelkomponenten hergestellten Dacheindeckungen mit wenig Energieaufwand verbunden.

  • Portland-Zement für Faserplatten dagegen gilt mit einem Kohlenstoffdioxidausstoß von 590 Kilogramm pro Tonne Zement als einer der größten „Klimakiller“ (Quelle: Deutsche Emissionshandelsstelle).
  • Tonziegel müssen zwischen 800 und 1.000 Grad über 20 Stunden energieaufwendig gebrannt werden.

Mehr als 90 Prozent der Schiefersteine auf dem deutschen Markt kommen aus dem Nordwesten Spaniens. Dort verfügt Rathscheck über weitreichende eigene Ressourcen und moderne Produktionsbetriebe. Nach Deutschland rollen heute mehr als die Hälfte der Steine klimafreundlich über den Schienenweg.

Nachholbedarf in Sachen Klima und Energieeffizienz haben zwischen Alpen und Nordsee nach Berechnungen des Zentralverbandes des Dachdeckerhandwerks (ZVDH) derzeit noch 2,3 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser. Allein die Dachsanierung – so der Verband – würde bis zu 25 Prozent Energieeinsparung bringen. Und in Verbindung mit einer Solarstromanlage sogar noch einmal Millionen Tonnen schädliches Klimagas zusätzlich einsparen.

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