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Wärmebrücken vermeiden durch konsequente Dämmung

Wärmebrücken sind unsichtbare Lecks in der Haushülle, durch die die teuer bezahlte Heizenergie unerkannt entkommen kann. Wer sie vermeiden will, sollte die Wärmedämmung lückenlos umsetzen. 

Wärmebrücken: Alles Wichtige auf einen Blick

Was sind Wärmebrücken?

Wärmebrücken sind schlecht gedämmte Stellen in der Hauswand. Durch sie kann wertvolle Heizenergie ungehindert entweichen. 

Warum sind Wärmebrücken problematisch?

Da die Temperatur an Wärmebrücken kälter ist als an den restlichen Stellen der Haushülle, kondensiert die Luftfeuchtigkeit genau dort. Das kann (ähnlich wie eine nicht luftdichte Haushülle) zu Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz führen. 

Wie lassen sich Wärmebrücken verhindern?

Durch eine gut und lückenlos gedämmte Haushülle. 


Dort, wo Wärme in Form von Strahlung (Radiation) durch die Haushülle entweicht, ist die Bausubstanz notgedrungen kälter, sodass in der warmen Raumluft enthaltene Feuchte konden­sieren und sich als Tauwasser niederschlagen kann.

Einmal auf diese Weise durchfeuchtete Stellen isolieren in der Folge noch schlechter, werden noch kälter und mehr Luftfeuchte kondensiert – ein Teufelskreis. Am eindeutigsten verraten sich die früher fälschlich Kältebrücken genannten kritischen Punkte beim Blick durch den Sucher einer Infrarotkamera. Häufig jedoch fallen Wärmebrücken aufgrund von Schimmelbildung an den betroffenen Stellen auf. 

Arten von Wärmebrücken

In der Theorie unterscheiden Bauphysiker drei Arten von Wärmebrücken:

  1. die geometrischen Wärmebrücken,
  2. die stofflichen Wärmebrücken und
  3. die konstruktiven Wärmebrücken

In der Praxis kann eine Wärmebrücke jedoch unter mehr als eine dieser Kategorien fallen.

Von geometrischen Wärmebrücken spricht man, wenn die Wärme abstrahlende Außenfläche größer ist als die Wärme aufnehmende Wandfläche innen. Das ist etwa an allen Hausecken der Fall, verstärkt in Gauben und Erkern.

Stoffliche Wärmebrücken entstehen, wenn in einer ansonsten einheitlich aufgebauten Wand Teile eines weiteren Baustoffs mit höherem Wärmedurchlasswert stecken. Bekanntes Beispiel sind die Wände mancher Siedlungshäuser aus den 1950ern, in denen neben Ziegeln vereinzelt Schlackesteine vermauert wurden.

Konstruktive Wärmebrücken hingegen sind konstruktive Details, die einen ansonsten guten Wärmeschutz durchbrechen, wie die berüchtigten Nischen für Heizkörper unter den Fenstern oder als Balkone auskragende Stahlträger.

Wärmebrückenkatalog

Die Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) und die aufgeführten DIN-Normen geben Planern und Architekten keine rechte Hilfestellung, nur einen wenig detailreichen „Wärmebrückenkatalog“ mit Lösungs-Vorschlägen: für Rollladenkästen, Fensterstürze, Heizkörperbefestigungen im Mauerwerk, Deckenanschlüsse, auskragende Stahlträger.

Passivhaus kommt ohne Wärmebrücken aus

Passivhausplaner setzen sich besonders intensiv mit Wärmebrücken auseinander. Wärmeverluste durch Wärmebrücken werden im Passivhaus weitgehend vermieden. Zudem werden sie luftdicht konstruiert. Für die wärmeverlustfreie Frischluftversorgung ist die Lüftungsanlage zuständig.

Der Energie werden aber auch alle anderen Flucht- und Schleichwege nach draußen verbaut: Auf allen Schnitten und Grundrissen muss man mit dem Stift einmal komplett ohne abzusetzen um die Luftdichtheitsschicht und den Wärmeschutzmantel herumfahren können.

Passivhaus-Türen und -Fenster stellen keine wesentliche Unterbrechung des Wärmeschutzes, der Dämmhülle dar, die extradicke Dämmschichten aufweist. Man sollte sich zumindest in der Planung am Passivhaus orientieren. Dessen Konstruktionsprinzipien werden ohnehin immer öfter auf konventionelle Häuser übertragen.

Thermische Trennung vermeidet geometrische Wärmebrücken

Zur Vermeidung geometrischer Wärmebrücken ist es sinnvoll auf Erker und Gauben zu verzichten, denn kompakte Baukörper lassen weniger geometrische Wärmebrücken zu.

Wo etwas auskragen muss, wird eine thermische Trennung umgesetzt: zwischen Balkonplatte und tragende Außenwand kommt Dämmung und die Platte wird von thermoisolierten Ankern gehalten. Spezialdübel aus Hartkunststoff sichern die Dämmschichten.

Verschattungs-Systeme werden in den Wärmeschutz miteinbezogen. Wo Betondecken auf tragenden Außenwänden aufliegen, blockt die satte Außendämmung den Wärmetransport ab. Im Massivbau lässt sich die erste Steinlage auf der Bodenplatte – am Fußpunkt – mit hoch dämmendem Material ausführen, etwa mit Porenbetonsteinen.

Niedrigstenergiehaus

Styroporbox? Barackenklima? Wer noch die üblichen Vorurteile hat, sollte sich einmal ein derartiges Niedrigstenergiehaus von innen ansehen, im Sommer wie im Winter. Seine warmen Wände tragen nachgewiesenermaßen zur Behaglichkeit bei. Auch die Fenster darf man öffnen. Nur der Schimmelpilz fühlt sich in solchen Häusern nicht so recht wohl. Recht so.

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