Skip to main content

Doppelhaus: In bester Gesellschaft

Mit einem Doppelhaus können auch kleinere Grundstücke gut bebaut werden, da sie direkt auf die Grundstücksgrenze gestellt werden. Viele Baugebiete schreiben diese Bauweise vor.

Was ist ein Doppelhaus?

Per Definition entsteht ein Doppelhaus dann, wenn zwei Gebäude auf benachbarten Grundstücken durch Aneinanderbauen an der gemeinsamen Grundstücksgrenze zu einer Einheit zusammengefügt werden. Was und wie gebaut werden darf, regelt ein Bebauungsplan mit verbindlichen Vorgaben – mal mehr, mal weniger detailliert.

In diesem Plan wird ebenfalls der Haustyp festgelegt: Sind nur Einzelhäuser, Doppelhäuser oder ist sogar beides erlaubt? Hier finden Sie Antworten hinsichtlich der vorgeschriebenen Regelung.

Flächenersparnis dank Doppelhaus

Einer der größten Vorteile eines Doppelhauses ist, dass das Grundstück kleiner ausfallen kann als bei zwei frei stehenden Einfamilienhäusern. Gerade bei hohen Baulandpreisen ist das ein wichtiges Argument.

Zum Vergleich: Ein frei stehendes Einfamilienhaus durchschnittlicher Größe benötigt ungefähr 450 Quadratmeter Grund, eine entsprechende Doppelhaushälfte kommt mit circa 330 Quadratmetern aus.

Bei effizienter Nutzung des Grundstücks müssen bei Doppelhäusern – im Gegensatz zu Einfamilienhäusern – nur die Außenwände die Mindestabstände zu Nachbargrundstücken einhalten, sodass der Raum um das Doppelhaus flexibel als Garten genutzt werden kann. Bauherren haben dabei die Wahl, den Garten gemeinsam zu nutzen oder bewusst zu separieren.

Kostenreduzierung mit Doppelhaus

In Ballungsräumen sind großzügige Grundstücke für einzeln stehende Einfamilienhäuser inzwischen kaum mehr erschwinglich. Da ist der Gedanke an ein – für den einzelnen Bauherrn – kleineres und somit günstigeres Grundstück eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Grundstückserschließung, Wasseranschlüsse, Stromversorgung – beim Bau wird alles günstiger, da man die Kosten aufteilt.

Im Vergleich zu einem Einfamilienhaus ist ein Doppelhaus kostengünstiger. Denn die Bauherren müssen nur einmal in Bauplanung und Erschließung investieren. Auch bei Planung, Genehmigung und durch gemeinsamen Materialeinkauf lassen sich Kosten reduzieren.

Mit einem Doppelhaus lässt sich also durchaus Geld sparen. Eine Materialersparnis ist in heutiger Zeit allerdings nicht mehr möglich. Früher wurde die sogenannte Kommunwand einschalig ausgeführt. Inzwischen erhält jede Gebäudeeinheit eine eigene statisch tragende Gebäudetrennwand. Diese Trennwände werden durch eine Raumfuge, die mit Mineral- oder Steinwolle verfüllt ist, voneinander getrennt, was Schall- und Brandschutz deutlich verbessert.

Da im Normalfall eine Wand pro Haus dann keine Außenwand ist, reduzieren sich auch die Heizkosten und eventuelle spätere Fassadenrenovierungen. Außerdem geht durch die gemeinsame Wand keine Heizungswärme verloren geht, sodass die Energiekosten für beide Parteien gering bleiben.

Überhaupt können spätere Instandhaltungsmaßnahmen oft mit dem Doppelhausnachbarn gemeinschaftlich angegangen und dadurch günstiger werden.

Ein weiterer Vorteil: Nicht jeder Hausbesitzer ist auch gerne Gärtner – eine Doppelhaushälfte mit kleinerem, nur dreiseitigen Grundstück heißt auch: weniger Rasen mähen.

Bei all der Nähe spielt dafür der Schallschutz der Doppelhaushälften eine größere Rolle.

Guter Schallschutz für Doppelhaushälfte

Nur solange der Schallschutz in Ordnung ist, bleibt auch der nachbarschaftliche Frieden stabil. Wenn ein leises Räuspern des Nachbarn bereits zu hören ist, sollte man über den Schallschutz der Doppelhaushälfte nachdenken.

Der optimale Schallschutz einer Doppelhaushälfte sollte bereits bei der Hausplanung eine zentrale Rolle spielen. Bei unterkellerten Doppelhäusern gewährleistet eine zweischalige Trennwand mit einer durchgehenden Trennfuge von der Kellersohle bis zum Dach von mindestens drei Zentimetern fast den Schallschutz frei stehender Objekte.

Lediglich das gemeinsame Fundament bildet hier noch eine Schallbrücke. Damit darüber nicht zu viel Schall in das Nachbargebäude übertragen wird, durchläuft der Schall die lange Strecke über das Untergeschoss. Diese Strecke fehlt bei nicht unterkellerten Gebäuden, was solche Häuser dann ein gutes Stück hellhöriger macht.

Schallschutz im Doppelhaus vertraglich vereinbaren

Hauskäufer sollten den gewünschten hohen Schallschutz bei einem Doppelhaus vertraglich vereinbaren, denn die in der Schallschutznorm DIN 4109 gesetzlich vorgeschriebenen 57 dB reichen nicht aus.

Für den Schallschutz zwischen Doppelhaushälften empfiehlt sich ein Wert von mindestens 62 dB, damit auch laute Geräusche der Nachbarn abgeschirmt werden.

Doppelhaushälften individuell gestalten

Ein Grundstück, zwei Wohneinheiten

Ein Doppelhaus bietet genau wie ein Einfamilienhaus Wohnkomfort für die ganze Familie. Hinzu kommen die Kostenvorteile, da sich zwei Parteien die Kosten für ein Grundstück teilen können.

"Mit einem Doppelhaus können sich zwei bauwillige Parteien gegenseitig zum Eigenheim verhelfen. Sie profitieren von einer Kostenteilung beim Grundstückskauf sowie einer effizienten Nutzung der erworbenen Fläche", betont Christoph Windscheif vom Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF).

Doppelhaus individuell bauen

Bei einem modernen Doppelhaus werden zwei Häuser direkt aneinander gebaut, wobei sie sich eine Seitenwand teilen. Dennoch können die beiden Hälften individuell geplant werden, sodass jede Familie ihr Haus genau auf ihre Bedürfnisse abstimmen kann. 

Es ist nicht zwingend, dass beide Haushälften spiegelbildlich aussehende Zwillinge sind. Auch Doppelhäuser bieten eine architektonische Vielfalt, was sich in ansprechendem Äußeren, interessanten Grundrisszuschnitten, intelligenter Raumaufteilung und hohem Wohnkomfort zeigt.

Die einzelnen Haushälften können ganz nach Wunsch der jeweiligen Baufamilie erstellt werden – bis hin zu unterschiedlichen Fassadengestaltungen.

Individuelle Fassadengestaltung beim Doppelhaus

Die bewusst gewählte Nachbarschaft bietet Hilfe und Freundschaft in unmittelbarer Nähe, was von gegenseitiger Unterstützung beim Einkauf, über Kinderbetreuung und Urlaubsaufsicht bis hin zu gemeinsamen Grillfesten reichen kann. Heißt das aber auch, dass die beiden Haushälften identisch aussehen müssen? Nein!

Doppelhäuser müssen nicht aus zwei identischen Haus­hälften bestehen.

Jede Doppelhaushälfte lässt sich in Bezug auf Grundriss, Fassadengestaltung und Architektur im Rahmen der jeweiligen Bauvorschriften individuell umsetzen. Je mehr der Privatbereich der einzelnen Parteien geschützt ist, sei es durch separate Eingänge, Terrassen, Balkone etc., desto harmonischer gestaltet sich das räumliche Zusammenleben – vorausgesetzt jeder nimmt Rücksicht auf seinen Nachbarn, was selbstverständlich sein sollte.

Doppelhaus Grundrisse

In unserem Beitrag zum Thema Doppelhaus Grundrisse haben wir zahlreiche, beispielhafte Grundrisse als Inspiration für Sie zusammengestellt. Klicken Sie rein! Foto: Baufritz

Doppelhaus – Besser aus einer Hand

Sieht der gültige Bebauungsplan den Bau von zwei Doppelhaushälften auf zwei Grundstücken vor, sollte das komplette Doppelhaus am besten zeitgleich aus einer Hand kommen, dann ist alles wie aus einem Guss.

Wenn sich die beiden Eigentümer nicht auf eine gemeinsame Planung, Ausführung und Terminierung einigen können, muss der eine unter Umständen an eine bereits existierende Doppelhaushälfte anbauen – auch das geht in Fertigbauweise. Der, der als Zweiter baut, muss sich anpassen und die vorgegebenen Maße einhalten. Bodenplatte oder Kel­ler sollten aber möglichst gleichzeitig angelegt werden.

FingerHaus Hauskonzept "Lumis"

FingerHaus Hauskonzept "Lumis" vereint zwei Wohneinheiten in einem Haus. Angeordnet sind diese auf zwei Ebenen als klassische Etagenwohnungen. Zwei "Lumis"-Varianten sind als Doppelhäuser konzipiert. Das bedeutet also vier Wohneinheiten kompakt auf einem Grundstück.

Das neue Hauskonzept von FingerHaus ist beispielsweise für Baufamilien interessant, die eine Lösung für das Mehrgenerationenwohnen suchen und dabei doch ihre Privatsphäre behalten möchten. Alternativ kann eine der Wohnungen natürlich auch vermietet werden.

Je nach Wünschen der Bauherren hinsichtlich der Architektur, aber auch in Bezug auf Grundstücksgröße sowie Vorgaben örtlicher Bebauungspläne, zum Beispiel hinsichtlich der Geschosszahl, der Dachform und der Kniestockhöhe, kann der persönliche "Lumis"-Entwurf angepasst werden.

Alle Ausführungen von "Lumis" können mit oder ohne Keller umgesetzt werden. Denn die Konzepte sind so geplant, dass ein ausreichend großer Technikraum im Erdgeschoss vorhanden ist. Als weitere Extras und Sonderbauteile können die Wohnungen im Obergeschoss unter anderem mit einem Balkon ergänzt werden und für den gemeinsamen Eingang im Erdgeschoss ist ein Haustürvordach optional erhältlich.

Gesetzliche Aufteilung bei Doppelhaushälften

Da auf einem Grundstück im Prinzip zwei Häuser stehen, gibt es die Möglichkeit, Realteilung oder das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) anzuwenden.

Realteilung

Bei einer Realteilung entstehen zwei neue Grundstücke mit eigenem Grundbuchblatt. Vorausgesetzt, die beiden neuen Grundstücke verstoßen nicht gegen geltendes Baurecht. Ein real geteiltes Grundstück ist in der Regel leichter zu veräußern.

Wohnungseigentumsgesetz

An einem nach Wohnungseigentumsgesetz (WEG) geteilten Grundstück erhält man einen Miteigentumsanteil und Sondereigentum sowie Sondernutzungsrechte (wie bei einer Eigentumswohnung im Mehrfamilienhaus). Über Gemeinschaftseigentum wie Grundstück und Gebäudehülle entscheiden beide gemeinschaftlich, Veränderungen bedürfen der Zustimmung des anderen. Jedoch können in Teilungserklärung und Gemeinschaftsverordnung Vereinbarungen getroffen werden, die einer Realteilung sehr nahekommen.

Leben im Doppelhaus: Beispiele

Doppelhaus mit eigenem Garten

Im Gegensatz zu einer Eigentumswohnung bietet eine Doppelhaushälfte mehr Platz und einen Garten. Deshalb verkaufte diese Baufamilie ihre Eigentumswohnung in der Stadt.

Mehr Grün, mehr Stauraum, mehr Platz – das waren die Gründe für die Familie, sich nach vier Jahren in ihrer 4,5-Zimmer-Eigentumswohnung in der Stadt nach einem neuen Zuhause umzusehen. Gefunden haben sie eine passende Doppelhaushälfte in einer neuen Ravensburger Wohnsiedlung, geplant vom Architekturbüro Ackermann und Raff aus Tübingen.

Die städtebauliche Planung des gesamten Geländes ist sehr gelungen. Auf der Straße begegnen sich die Bewohner und die Nachbarn zum Austausch, es gibt aber auch Bereiche, wo sie sich zurückziehen können.

SchwörerHaus zeichnet für die Ausführungsplanung und Detailentwicklung für das Doppelhaus verantwortlich, das durch seine klare Kubatur auffällt.

Vorteil der Doppelhaushälfte: ein Garten

Die Familie genießt das Wohnen in der neuen Doppelhaushälfte: die Nachbarschaft, das Miteinander mit den anderen Familien. Zum Lieblingsplatz der inzwischen fünfköpfigen Familie hat sich die geschützte Terrasse entwickelt. Der Garten ist ein Familienprojekt. Dort wird gemeinsam gepflanzt, Gemüse angebaut und mit Liebe gestaltet. So etwas konnte die Eigentumswohnung nicht bieten. 

Kleinere Grundfläche, dafür drei Ebenen

Wie viele andere Doppelhaushälften ist die Grundfläche geringer als bei einem frei stehenden Einfamilienhaus. Für viel Platz für eine fünfköpfige Familie sorgen daher die drei Wohnebenen mit jeweils rund 50 Quadratmeter Wohnfläche. Auch im obersten Geschoss steht der Raumnutzung durch den hohen Kniestock nichts entgegen.

Die Raumaufteilung der Doppelhaushälfte ist clever geplant, drei Stockwerke bieten sich ausreichend Platz für die ganze Familie. Das Erdgeschoss mit offener Küche und großzügigem Wohn- und Essbereich ist der Treffpunkt für alle Familienmitglieder. Im ersten Stock befindet sich der Kindertrakt, ganz oben im zweiten Obergeschoss haben die Eltern ihre eigene Zone inklusive Bad mit Sauna.

Wiederverkaufswert der Doppelhaushälfte

Große Fensterflächen sorgen für viel Tageslicht. Innen wurden wenige, gut aufeinander abgestimmte Materialien ausgewählt, wie zum Beispiel das Echtholzparkett aus Eiche. Es ist zeitlos und steigert den Wiederverkaufswertder Doppelhaushälfte. Doch daran denkt die junge Familie jetzt noch nicht – sie genießt einfach ihr neues Zuhause.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Hier geht's zurück zur Startseite.

Über bau-welt.de

Wer einen Hausbau plant oder einen Altbau saniert, hat in der Regel viele Fragen. bau-welt.de informiert Bauherren und Renovierer über alle wichtigen Themen und gibt hilfreiche Tipps. 

Mit unserem Haus-Konfigurator können Sie schnell und einfach nach Ihren persönlichen Suchkriterien nach neuen Häusern suchen, ob Massivhaus oder Fertighaus.

Über den CPZ-Verlag

Der City-Post Zeitschriftenverlag publiziert seit über 40 Jahren Zeitschriften für die Zielgruppe der privaten Bauherren und Modernisierer.

Zum Portfolio gehören u.a. die Zeitschriften Das Einfamilienhaus, Umbauen + Modernisieren und Unser Haus sowie zehn Sonderpublikationen. Erfahren Sie mehr über den CPZ-Verlag. Hier finden Sie unsere Mediadaten.