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Förderung: Bestehende Wärmepumpe ersetzen

Auch Wärmepumpen kommen in die Jahre. So kann es sinnvoll sein, eine bestehende Wärmepumpe gegen ein modernes Gerät auszutauschen. Das geht auch mit Förderung.

Ja, sie erhalten beim Austausch einer bestehenden Wärmepumpe gegen eine neue bis zu 30 Prozent Förderung vom Staat. Wichtig ist nur, dass die neue Wärmepumpe, die Kriterien der BAFA erfüllt. Die Förderung setzt sich wie folgt zusammen: 

Einzelmaßnahme zur Sanierung von Wohngebäuden (WG) und Nichtwohngebäuden (NWG)FördersatzWärmepumpen-Bonus*
Wärmepumpen (fallen unter Anlagen zur Wärmeerzeugung)25 %5 %

*Der Wärmepumpen-Bonus wird bei besonders effizienten Wärmepumpen gewährt, die Wasser, Abwasser oder Erdreich als Wärmequelle nutzen. Gleiches gilt für Wärmepumpen, die ein natürliches Kältemittel verwenden. Falls Sie beide Anforderungen erfüllen, beträgt der Wärmepumpen-Bonus dennoch maximal 5 %.

Beim Austausch einer alten Wärmepumpe gegen eine neue erhalten Sie keine zusätzlichen 10 Prozent Heizungstausch-Bonus. Diesen gibt es nur beim Austausch einer alten ineffizienten Heizung gegen eine Wärmepumpe. 

Detaillierte Informationen zur Wärmepumpen-Förderung finden Sie in unserem Beitrag zum Thema. 

Um Kosten zu sparen, ist es sinnvoll, beim Austausch einer Wärmepumpe die gleiche Wärmequelle wie zuvor zu nutzen. So entfallen die Erschließungskosten und es entstehen nur die Anschaffungskosten für die Wärmepumpe selbst. Je nach Wärmepumpen-Art sind die Kosten* unterschiedlich:

  • Luft-/Wasser-Wärmepumpe: 12.000 bis 25.000 €
  • Erdwärmepumpe: 15.000 bis 20.000 €. Die Kosten für Sonden oder Kollektoren entfallen, da bereits vorhanden.
  • Grundwasser-Wärmepumpe: 20.000 € bis 25.000 €. Die Kosten für zwei Brunnen entfallen, da bereits vorhanden.

* Kosten inkl. Installation; Quellen: Ratgeber Heizung, Verbraucherzentrale, Herstellerangaben. Stand 2023.

Wärmepumpen haben eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr. Eine bestehende Wärmepumpe muss beispielsweise gegen eine neue ausgetauscht werden, wenn

  • sie defekt ist und eine Reparatur keinen Sinn macht
  • sie stark veraltet ist und ineffizient arbeitet, wodurch hohe Stromkosten entstehen.

Wenn Sie Ihre alte Wärmepumpe ersetzen müssen, lohnt es sich in der Regel, auch künftig auf eine Wärmepumpe zu setzen. So lassen sich die bereits vorhandenen Installationen, wie Erdsonden oder Brunnen weiter nutzen. 

Je nach Budget und Wünschen an mehr Komfort oder größerer Unabhängigkeit vom Energieversorger lässt sich die neue Wärmepumpe mit Photovoltaik-Anlage und einem Batteriespeicher weiter aufwerten. 

Bis zu 30 Prozent Zuschuss vom Staat für die Modernisierung der Wärmepumpe können ein gutes Argument sein, in Energieeffizienz zu investieren und seine Energiekosten künftig noch stärker zu senken. Bei regelmäßiger Wartung haben Hausbesitzer lange etwas von ihrer neuen Wärmepumpe – die Lebensdauer beträgt zwischen 25 und 30 Jahre.

Die alte Wärmepumpe austauschen

Wärmepumpen sind keine neue Technologie. Sie wurden bereits vor mehreren Jahrzehnten in einigen Häusern genutzt. Viele dieser Wärmepumpen der ersten Generationen erreichen jetzt ihr Lebensende und müssen ausgetauscht werden.

Es ist bekannt, dass in Deutschland viele Heizsysteme veraltet sind. Mancher Kessel hat 20 oder mehr Jahre auf dem Buckel und verbraucht für heutige Verhältnisse zu viel Brennstoff und nutzt immer noch fossile Energieträger. Doch auch die alten Wärmepumpen sind nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Sie arbeiten weniger effizient und verbrauchen dadurch viel Strom. 

Tipp: Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Sie wollen wissen welche Arten von Wärmepumpen es heutzutage gibt? Wir haben alle Infos für Sie recherchiert:

Foto: Kermi

Reparaturen sind natürlich auch eine Option, irgendwann lohnen sie sich jedoch nicht mehr. Das liegt daran, dass neue Wärmepumpen effizienter arbeiten als alte Geräte und an der staatlichen Förderung für die Neuanschaffung von modernen Wärmepumpen. Eigentümer eines Ein- oder Zweifamilienhauses haben so die Chance, ihr Gebäude heiztechnisch auf den neuesten Stand zu bringen.

Durch niedrigere Energiekosten und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen macht sich das mittelfristig bezahlt. Nicht zu vergessen: Auch der Bedienkomfort der Heizung verbessert sich. Wer will, kann die neue Wärmepumpe vernetzen und bequem per Smartphone steuern. 

Erschlossene Wärmequelle weiter nutzen

Wenn Sie Ihre bestehende Wärmepumpe ersetzen, empfiehlt es sich, bei der bestehenden Wärmequelle zu bleiben. Nutzen Sie aktuell Erdsonden oder -kollektoren können diese weiterhin als Wärmequelle für die neue Wärmepumpe dienen. Gleiches gilt für Brunnenbohrungen. Der Installationsaufwand und die zugehörigen Kosten für den Austausch der alten Wärmepumpe bleiben so überschaubar.

Somit bildet die gleiche Art Wärmepumpe wieder die Basis des neuen Heizsystems. Wie beim alten Gerät wird die Wärme aus dem Boden über die vorhandenen Erdsonden oder einen Flächenkollektor bzw. die Brunnen mit Leitungen zum Gerät transportiert. Klarer Vorteil einer Wärmepumpe der neuen Generation ist eine deutlich wirtschaftlichere Betriebsweise, wodurch Heizkosten eingespart werden.

Moderne Erdwärmepumpen erreichen einen SCOP von über 5. Der SCOP beschreibt die Jahresarbeitszahl bei vier verschiedenen, je nach Klimazone unterschiedlich gewichteten, Außentemperaturen.

Je höher der Wert, desto wirtschaftlicher arbeitet die neue Wärmepumpe. Bei einem SCOP von 5,5 erzeugt das Gerät aus einer Kilowattstunde Strom 5,5 Kilowattstunden Wärme. Unter 3 sollte der Wert nicht liegen.

Ein weiterer Vorteil moderner Wärmepumpen ist ihr modulierender Betrieb: Modulierende Geräte passen ihre Leistung an den aktuellen Wärmebedarf an. Wenn weniger Wärme benötigt wird, läuft somit auch die Wärmepumpe nicht unter Volllast und braucht weniger Strom.

Der Heizungsfachmann berät, welche Leistungsgröße die neue Erdwärmepumpe haben sollte und ob sich beispielsweise ein vorhandener Pufferspeicher weiter nutzen lässt. So kann der Austausch der bestehenden Wärmepumpe optimal geplant werden.

Photovoltaikanlage und Wärmepumpe

Ist die Entscheidung für den Austausch der alten Wärmepumpe gegen eine neue getroffen, sollte der Hausbesitzer in diesem Zuge auch überlegen, ob eine Erweiterung um zusätzliche Komponenten Sinn macht – hierfür ist der Heizungsinstallateur ebenfalls der richtige Ansprechpartner.

Eine Photovoltaikanlage wäre die erste Ausbaustufe. Sind entsprechende Module auf dem Dach montiert, lässt sich der darüber erzeugte Solarstrom nutzen, um einen Teil des Strombedarfs der neuen Wärmepumpe zu decken. Das spart Geld, weil so deutlich weniger Strom vom Energieversorger benötigt wird.

Überschüssiger Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden. Eine PV-Anlage macht sich in Kombination mit einer modernen Wärmepumpe bezahlt, wie einige Zahlen zeigen: Der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden in Deutschland lag im April 2022 bei rund 35,7 Cent pro Kilowattstunde. Die Stromerzeugung mit einer PV-Anlage für ein Einfamilienhaus liegt hingegen zwischen 3,71 und 11,54 €Cent/kWh. Je nach Anlagentyp liegen die spezifischen Anlagenkosten bei 600 bis 1400 Euro/kWp (Quelle: Statista 2023, Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme).

Eigenheimbesitzer können die Energiekosten mit dem von der PV-Anlage erzeugten und selbst genutzten Strom zurzeit also um rund 20 bis 30 Cent pro Kilowattstunde senken. SHK-Fachbetriebe, die eine neue Wärmepumpe installieren, bieten oft bereits entsprechende Wärmepumpen-Photovoltaik-Pakete an, kümmern sich um die Montage der Module auf dem Dach und die Inbetriebnahme.

Vernetzung zum Smart Home

Wer den Solarstrom noch intelligenter nutzen möchte und seine Heizung gerne per App fernsteuert, kann das System zur Smart Home Lösung erweitern. Die Hersteller bieten dazu meist spezielle Energie-Management-Systeme an.

Die Systeme verteilen den PV-Strom intelligent im eigenen Smart Home, passen die Wärmepumpenleistung stufenlos an – abgestimmt auf die verfügbare PV-Leistung. Die Erzeugung von Warmwasser und Heizwärme wird so exakt auf die aktuelle Photovoltaik-Produktion abgestimmt. Über die App haben Hausbesitzer alle Energiedaten im Blick, unter anderem den aktuellen Solarertrag, Eigenverbrauch, Netzbezug und die Unabhängigkeit vom Stromnetz seit Inbetriebnahme.

Auch der Ladezustand des Batteriespeichers – sofern vorhanden – ist sichtbar. Die Smartphone-App visualisiert zudem alle Energieflüsse im Haushalt, so ist jederzeit erkennbar, wie die Energie aktuell im Gebäude verteilt wird.

Batteriespeicher

Wenn Sie die alte Wärmepumpe ersetzen wollen, können Sie sich gleich noch unabhängiger vom Energieversorger machen: mit einem Batteriespeicher. Der mit der Photovoltaikanlage erzeugte kostenlose Strom steht dadurch auch später noch zur Verfügung. So lässt sich die Wärmepumpe selbst dann mit dem PV-Strom betreiben, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

Grundsätzlich erhöht ein Batteriespeicher den Eigenverbrauchsanteil des selbst erzeugten Stroms – es wird davon weniger ins Netz eingespeist und mehr selbst verbraucht. Als Richtwerte gelten: Eine Photovoltaikanlage deckt bis zu 35 Prozent des eigenen Strombedarfs, ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch auf bis zu 70 Prozent.

Den PV-Strom im Gebäude zu verbrauchen, statt ins öffentliche Netz einzuspeisen, ist aus wirtschaftlicher Sicht am sinnvollsten, weil die Einspeisevergütung für selbst erzeugten Solarstrom nicht mehr so hoch ist wie noch vor einigen Jahren.

Wärmepumpe ersetzen mit bis zu 30 Prozent Förderung

Der Austausch der bestehenden Wärmepumpe gegen ein modernes Modell wird vom Staat mit bis zu 30 Prozent der Investitionskosten gefördert. Wichtig ist jedoch, den Antrag dazu rechtzeitig zu stellen – im Idealfall also, wenn absehbar ist, dass die installierte Wärmepumpe ihr Lebensende erreicht oder die Heizungsmodernisierung schon feststeht.

Nicht warten, wenn sie die Wärmepumpe ersetzen müssen: Fällt das alte Gerät aus, sind kurzfristiger Ersatz oder nochmals eine Reparatur nötig, damit man als Bewohner nicht frieren und kalt duschen muss. In dem Fall muss es auch mit dem Förderantrag schnell gehen, denn erst nachdem dieser gestellt wurde, darf die Installation beauftragt werden.

Der Aufwand macht sich in jedem Fall bezahlt: Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten Hauseigentümer einen Zuschuss von 25 Prozent für den Austausch einer alten gegen eine förderfähige neue Wärmepumpe. Ist diese besonders effizient, weil sie das Grundwasser oder den Erdboden als Wärmequelle nutzt oder arbeitet mit einem natürlichen Kühlmittel, gibt es 5 Prozent Wärmepumpen-Bonus.

Dabei sind Vorgaben an die Effizienz zu beachten. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Beitrag zur Wärmepumpen-Förderung.

Alles rund um Wärmepumpen:

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