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Alte Wärmepumpe ersetzen und Förderung kassieren

Alte Wärmepumpen sind längst nicht mehr so leistungsfähig wie neue Modelle. Deshalb kann ein Austausch sinnvoll sein. 

Wenn Sie eine alte Wärmepumpe ersetzen müssen, lohnt es sich in der Regel, auch künftig auf diese Art der Wärmeerzeugung zu setzen. So sind vorhandene Installationen weiter nutzbar. Je nach Budget und Wünschen an mehr Komfort oder größere Unabhängigkeit vom Energieversorger lässt sich eine neue Erdwärmepumpe, auch Sole/Wasser-Wärmepumpe genannt, mit Photovoltaik und einem Batteriespeicher weiter aufwerten. 

Bis zu 50 Prozent Zuschuss vom Staat können ein gutes Argument sein, in Energieeffizienz zu investieren und seine Energiekosten künftig noch stärker zu senken. Bei regelmäßiger Wartung haben Hausbesitzer lange etwas von ihrer neuen Erdwärmepumpe – die Lebensdauer beträgt zwischen 25 und 30 Jahre.

Wärmepumpe reloaded

Erdwärmepumpen nutzen kostenlose Umweltenergie. Viele Geräte der ersten Generationen erreichen jetzt ihr Lebensende – dann lohnt es sich, clever zu investieren und die Wärmepumpe ersetzen.

In Deutschland sind viele Heizsysteme veraltet. Mancher Kessel hat 20 oder mehr Jahre auf dem Buckel und verbraucht für heutige Verhältnisse zu viel Brennstoff. Auch immer mehr Erdwärmepumpen kommen an das Ende ihrer Laufzeit: Die in den 1990er-Jahren installierten Geräte sind nach und nach durch einen modernen Wärmeerzeuger zu ersetzen.

Tipp: Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Sie wollen wissen welche Arten von Wärmepumpen es heutzutage gibt? Wir haben alle Infos für Sie recherchiert:

Foto: Kermi

Reparaturen lohnen sich irgendwann nicht mehr – ein neues Gerät arbeitet effizienter und zudem gibt es für die Neuanschaffung derzeit großzügige Fördermittel vom Staat. Eigentümer eines Ein- oder Zweifamilienhauses haben so die Chance, ihr Gebäude heiztechnisch auf den neuesten Stand zu bringen.

Durch niedrigere Energiekosten macht sich das mittelfristig bezahlt. Nicht zu vergessen: Auch der Bedienkomfort der Heizung verbessert sich. Wer will, kann die neue Wärmepumpe vernetzen und bequem per Smartphone steuern. 

Erschlossene Wärmequelle weiter nutzen

Wenn Sie die Wärempumpe ersetzen, empfiehlt es sich, bei der bestehenden Wärmequelle, das heißt dem Erdreich, zu bleiben: Das hat im Normalfall den Vorteil, dass sich vorhandene Bohrungen oder Erdsonden mit dem neuen Gerät weiter nutzen lassen. Installationsaufwand und zugehörige Kosten bleiben so überschaubar.

Eine Erdwärmepumpe bildet deshalb auch die Basis des neuen Heizsystems. Wie beim alten Gerät wird die Wärme aus dem Boden über die vorhandenen Erdsonden oder einen Flächenkollektor mit Leitungen zum Gerät transportiert. Vorteil einer Wärmepumpe der neuen Generation ist eine deutlich wirtschaftlichere Betriebsweise.

Moderne Geräte, etwa aus der Logatherm-Serie von Buderus, sind effizienter als betagte Modelle: Die Logatherm WSW196i beispielsweise erreicht einen SCOP von rund 5,5. Der SCOP ist die Jahresarbeitszahl bei vier verschiedenen, je nach Klimazone unterschiedlich gewichteten, Außentemperaturen.

Je höher der Wert, desto wirtschaftlicher arbeitet die Wärmepumpe. Bei einem SCOP von 5,5 erzeugt das Gerät aus einer Kilowattstunde Strom 5,5 Kilowattstunden Wärme. Unter 3 sollte der Wert nicht liegen.

 

Ein weiterer Vorteil moderner Erdwärmepumpen ist ihr modulierender Betrieb: Modulierende Geräte wie die Logatherm WSW196i passen ihre Leistung an den aktuellen Wärmebedarf an. Wenn weniger Wärme benötigt wird, läuft somit auch die Wärmepumpe nicht unter Volllast und braucht weniger Strom.

Der Heizungsfachmann berät, welche Leistungsgröße die neue Erdwärmepumpe haben sollte und ob sich beispielsweise ein vorhandener Pufferspeicher weiter nutzen lässt.

Ausbaustufe 1: Photovoltaik

Ist die Entscheidung für eine neue Erdwärmepumpe getroffen, sollte der Hausbesitzer in diesem Zuge auch überlegen, ob eine Erweiterung um zusätzliche Komponenten Sinn macht – hierfür ist der Heizungsinstallateur ebenfalls der richtige Ansprechpartner.

Eine Photovoltaikanlage wäre die erste Ausbaustufe. Sind entsprechende Module auf dem Dach montiert, lässt sich der darüber erzeugte Solarstrom nutzen, um einen Teil des Strombedarfs der Wärmepumpe zu decken. Das spart Geld, weil so deutlich weniger Strom vom Energieversorger benötigt wird.

Überschüssiger Strom wird automatisch ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. Eine PV-Anlage macht sich in Kombination mit einer Wärmepumpe bezahlt, wie einige Zahlen zeigen: Der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden in Deutschland lag Mitte 2020 bei rund 31,7 Cent pro Kilowattstunde. Die Stromerzeugung mit einer PV-Anlage für ein Einfamilienhaus kostet etwa 10 Cent pro Kilowattstunde.

Eigenheimbesitzer können die Energiekosten mit dem von der PV-Anlage erzeugten und selbst genutzten Strom zurzeit also um gut 22 Cent pro Kilowattstunde senken. SHK-Fachbetriebe, die eine neue Wärmepumpe installieren, bieten oft bereits entsprechende Wärmepumpen-Photovoltaik-Pakete an, kümmern sich um die Montage der Module auf dem Dach und die Inbetriebnahme.

Ausbaustufe 2: Vernetzung zum Smart Home

Wer den Solarstrom noch intelligenter nutzen möchte und seine Heizung gerne per App fernsteuert, kann das System zur Smart Home Lösung erweitern. Buderus bietet hierfür den Energiemanager MyEnergyMaster an: Er besteht aus der Smartphone-App MyEnergyMaster (für iOS und Android) und dem Bosch Smart Home Controller.

Der Energiemanager verteilt den PV-Strom intelligent im eigenen Smart Home, er passt die Wärmepumpenleistung stufenlos an – abgestimmt auf die verfügbare PV-Leistung. Die Erzeugung von Warmwasser und Heizwärme wird so exakt auf die aktuelle Photovoltaikproduktion abgestimmt. Über die App hat der Hausbesitzer alle Energiedaten im Blick, unter anderem den aktuellen Solarertrag, Eigenverbrauch, Netzbezug und die Unabhängigkeit vom Stromnetz seit Inbetriebnahme.

Auch der Ladezustand des Batteriespeichers – sofern vorhanden – ist sichtbar. Die Smartphone-App visualisiert zudem alle Energieflüsse im Haushalt, so ist jederzeit erkennbar, wie die Energie aktuell im Gebäude verteilt wird.

Ausbaustufe 3: Batteriespeicher

Wenn Sie die alte Wärmepumpe ersetzen wollen, können sich sich gleich noch unabhängiger vom Energieversorger zu machen: mit einem Batteriespeicher. Der mit der Photovoltaikanlage erzeugte kostenlose Strom steht dadurch auch später noch zur Verfügung. So lässt sich die Wärmepumpe selbst dann mit dem PV-Strom betreiben, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

Grundsätzlich erhöht ein Batteriespeicher den Eigenverbrauchsanteil des selbst erzeugten Stroms – es wird davon weniger ins Netz eingespeist und mehr selbst verbraucht. Als Richtwerte gelten: Eine Photovoltaikanlage deckt bis zu 35 Prozent des eigenen Strombedarfs, ein Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch auf bis zu 70 Prozent.

Den PV-Strom im Gebäude zu verbrauchen statt ins öffentliche Netz einzuspeisen, ist aus wirtschaftlicher Sicht am sinnvollsten, weil die Einspeisevergütung für selbst erzeugten Solarstrom nicht mehr so hoch ist wie noch vor einigen Jahren.

Bis zu 50 Prozent vom Staat

Ein weiteres schlagkräftiges Argument, jetzt in eine neue Sole-Wasser-Wärmepumpe zu investieren, ist Fördergeld vom Staat. Wichtig ist jedoch, den Antrag dazu rechtzeitig zu stellen – im Idealfall also, wenn absehbar ist, dass die installierte Wärmepumpe ihr Lebensende erreicht oder die Heizungsmodernisierung schon feststeht.

Nicht warten, wenn sie die Wärmepumpe ersetzen müssen: Fällt das alte Gerät aus, sind kurzfristiger Ersatz oder nochmals eine Reparatur nötig, damit man als Bewohner nicht frieren und kalt duschen muss. In dem Fall muss es auch mit dem Förderantrag schnell gehen, denn erst nachdem dieser gestellt wurde, darf die Installation beauftragt werden.

Der Aufwand macht sich in jedem Fall bezahlt: Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten Hauseigentümer einen Zuschuss von 40 Prozent für eine förderfähige Wärmepumpe, wenn dadurch ein Gaskessel ersetzt wird und ein individueller Sanierungsfahrplan vom Energieberater vorliegt (abgekürzt: iSFP, gibt 5 Prozent extra).

Es ist sogar noch mehr drin: Wird ein Ölkessel durch die Wärmepumpe ersetzt, gibt es nochmals 10 Prozent Öl-Austauschprämie oben drauf – inklusive iSFP-Bonus profitiert der Hauseigentümer so von insgesamt 50 Prozent Zuschuss! Er muss also nur die Hälfte seiner Ausgaben für die neue Heizung bezahlen.

Dabei sind Vorgaben an die Effizienz zu beachten: Je nach Wärmepumpentyp muss eine bestimmte jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz (ETAs, auch Der Antrag wird einfach online gestellt über www.bafa.de).

Buderus unterstützt mit einem Förderserviceunter gerne dabei, die richtige Förderung zu finden und übernimmt die Antragstellung. Auch bei der Suche nach einem Fachbetrieb für die Installation können sich Interessierte an Buderus wenden.

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