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Laminat – günstige Alternative zu Echtholz

Laminat unterscheidet sich optisch kaum noch von Echtholzböden. Preislich bietet es jedoch Vorteile und ist deshalb die ideale Alternative für den kleinen Geldbeutel. 

Laminat-Fakten auf einen Blick

Aus welchem Material besteht Laminat?

Laminat besteht aus mehreren Schichten und somit auch aus verschiedenen Materialien. Die Hauptbestandteile sind Holzwerkstoffplatten, Papier und Melaminharz. Es ist von unten nach oben wie folgt aufgebaut:

  • ggf. Geh- und Trittschalldämmung (oft aus Kunststoff-Schaum oder natürlichem Kork)
  • Gegenzug (Papier mit Harzimprägnierung)
  • Trägermaterial (meist eine HDF-Platte/ Holzwerkstoff-Platte)
  • Dekorschicht (bedrucktes Papier z.B. in Holz-, Stein- oder Fliesenoptik)
  • Overlay (Melaminharz-Beschichtung)

Was kostet Laminat?

Der Preis von Laminat variiert je nach Produkt. Günstiges Laminat ist ab ca. 8 €/m2 erhältlich (Stand 01/2023). Hochwertige Laminatböden kosten bis zu ca. 50 €/m2 (Stand 01/2023). Achten Sie beim Kauf auf Qualitätsmerkmale wie Abriebklassen, Emissionsklassen und Nachhaltigkeitssiegel (z.B. PEFC und FSC für Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft).

Welche Abriebklassen sollte ich bei Laminat wählen?

In sehr gering beanspruchten Räumen können Sie zu den Abriebklassen AC1 oder AC2 greifen. AC3 ist auch für stärker beanspruchte Räume geeignet. Ab AC4 eignet sich das Laminat grundsätzlich für alle Räume im Wohnbereich. 

Welche Emissionsklassen sollte ich bei Laminat wählen?

Die Emissionsklassen geben an, wie viel Formaldehyd die Laminatböden an die Raumluft abgeben. Nutzen Sie ausschließlich Laminatböden der Klassen F0 oder E1.

Welche Nutzungsklasse sollte ich bei Laminat wählen?

In nur leicht beanspruchten Räumen können Sie niedrige Nutzungsklassen (21 und 22) wählen. Stark beanspruchte Räume sollten nur mit Laminat der Nutzungsklasse 23 oder höher (z.B. 31-33) ausgestattet werden. 

Was ist besser, Vinyl oder Laminat?

Das kommt ganz auf Ihre persönlichen Ansprüche an. Wir stellen die beiden Bodenbeläge für Sie gegenüber:

 LaminatVinylboden (Designboden)
aus natürlichen RohstoffenTeilweise aus HolzNein, aus Kunststoff
Geeignet für Küche und BadJa, nur spezielles Feuchtraum-LaminatJa
Optikvielfältige Oberflächen erhältlich (z.B. Holz-, Stein- und Fliesenoptik)vielfältige Oberflächen erhältlich (z.B. Holz-, Stein- und Fliesenoptik)
Eigenschaftenpflegeleicht, leicht zu reinigen, robustpflegeleicht, leicht zu reinigen, robust
Eignung für FußbodenheizungJaJa, achten Sie jedoch auf mögliche Emissionen durch die zusätzliche Wärme
Verlegungmeist als Klick-System zur Selbstverlegungmeist als Klick-System zur Selbstverlegung
UntergrundMuss eben, sauber und tragfähig sein, keine Verlegung auf altem Teppichboden (Schimmelgefahr)Muss eben, sauber und tragfähig sein, keine Verlegung auf altem Teppichboden (Schimmelgefahr)
Preisab ca. 8 €/m2ab ca. 8 €/ m2

Laminat wirkt optisch und auch haptisch wie Holz. Dabei besteht es aus einer Trägerplatte aus Holzwerkstoff sowie einem Gegenzug auf der Unterseite, der für Formstabilität sorgt.

Die Oberfläche besteht aus bedrucktem Dekorpapier, das mit einer abriebbeständigen Melaminharzbeschichtung versiegelt ist. Laminat ist heutzutage jedoch nicht nur in klassischer Holzoptik in Dielenform erhältlich, auch Fliesenoptik, Steinoptik und zahlreiche Verlegemuster von Holzböden werden nachgebildet.

Laminat kann im Gegenteil zu Massivparkett nicht abgeschliffen werden. Da die Oberfläche sehr robust ist, entstehen auf Laminat aber auch weniger Kratzer und Dellen. Kleinere Schäden lassen sich mit speziellen Reparatursets beheben und die Reinigung ist unkompliziert. 

Tipp: Verlegemuster im Trend

Attraktives Farbspiel

Dank hochmoderner Klicktechnik sind die Systemdielen des Laminatbodens „Trendtime“ von Parador sehr einfach zu verlegen: Sie benötigen lediglich einen Zollstock, einen Hammer, eine Stichsäge oder einen Laminatschneider, eine Bohrmaschine und das Parador-MultiTool.

Besonders angesagt sind derzeit wieder die sogenannten Fischgrätmuster. In der Ausführung „Eiche Skyline Perlgrau“ weist jede Diele eine andere Farbnuance auf, wodurch im Gesamtbild ein harmonisches, facettenreiches Farbspiel entsteht. (Foto: Parador)

Die Emissions-, Abriebs- und Nutzungsklassen von Laminat

Die Nutzungsklassen

Die Nutzungsklasse (NK) gibt an, für welche Situationen der Laminatboden geeignet ist. Die NK besteht aus zwei Zahlen. Die erste Zahl beschreibt den Einsatzbereich (Privat/Gewerbe/Industrie) und die zweite Zahl beschreibt die Belastbarkeit. So entstehen folgende Nutzungsklassen: 

NKEinsatzbereichBenutzungsintensitätGeeignet für welche Räume?
212 = Privatbereich1 = geringWenig beanspruchte Räume, z.B. Schlafzimmer
222 = Privatbereich2 = mittelEtwas beanspruchte Räume, z.B. Kinderzimmer
232 = Privatbereich3 = starkStark beanspruchte Räume, z.B. Flur
313 = Gewerbebereich (inkludiert Privatbereich)1 = geringAlle Räume im Privatbereich
323 = Gewerbebereich (inkludiert Privatbereich)2 = mittelAlle Räume im Privatbereich
333 = Gewerbebereich (inkludiert Privatbereich)3 = starkAlle Räume im Privatbereich
414 = Industriebereich (inkludiert Privat- und Gewerbebereich)1 = geringAlle Räume im Privatbereich
424 = Industriebereich (inkludiert Privat- und Gewerbebereich)2 = mittelAlle Räume im Privatbereich
434 = Industriebereich (inkludiert Privat- und Gewerbebereich)3 = starkAlle Räume im Privatbereich

Wählen Sie in stark beanspruchten Bereichen wie dem Flur lieber einen Boden der Nutzungsklassen 23 und höher. In wenig beanspruchten Bereichen können Sie auch geringere Nutzungsklassen verwenden. 

Die Emissionsklassen

Die Emissionsklassen geben an, wie viel Formaldehyd die Laminatböden an die Raumluft abgeben. Der als krebserregend eingestufte Stoff kommt natürlicherweise vor und entsteht sogar bei der menschlichen Verdauung. Er ist somit nur in hohen Konzentrationen schädlichen. Deshalb sollten Baustoffe, Möbel und Co nicht mehr als 0,1 ppm ("parts per Million", entspricht Milliliter pro Kubikmeter (ml/m³) an die Raumluft abgeben. Die Emissionsklassen sind wie folgt aufgebaut:

  • Emissionsklasse F0: Formaldehydfrei
  • Emissionsklasse E1: Ausdünstung von maximal 0,1 ppm
  • Emissionsklasse E2: Ausdünstung von maximal 1,0 ppm
  • Emissionsklasse E3: Ausdünstung von maximal 1,4 ppm

Die Abriebklassen

Die Abriebklassen geben an, wie schnell sich der Laminatboden abnutzt. Bei der Prüfung werden die Umdrehungen, die ein Schmirgelpapier auf dem Boden machen kann, bis ein Abrieb sichtbar wird, gezählt und als IP-Wert angegeben. Nach jeweils 100 Umdrehungen wird geprüft. Sobald ein Abrieb der Nutzschicht sichtbar ist, ist der Test beendet und der Bodenbelag kann klassifiziert werden. 

  • AC1: IP Wert ≥ 900 Umdrehungen
  • AC2: IP Wert ≥ 1500 Umdrehungen
  • AC3: IP Wert ≥ 2000 Umdrehungen
  • AC4: IP Wert ≥ 4000 Umdrehungen
  • AC5: IP Wert ≥ 6000 Umdrehungen
  • AC6: IP Wert ≥ 8.000 Umdrehungen

Abriebklasse AC1 bis AC3 sind ausschließlich für Wohnzwecke geeignet. Ab Klasse AC4 kann der Bodenbelag auch in gewerblich genutzten Gebäuden eingesetzt werden.  Laminatböden der Abriebklasse AC6 sind äußerst selten, jedoch für die meisten Zwecke so oder so überdimensioniert. 

Was ist der Unterschied zwischen Laminat, Designboden und Parkett?

Wie oben bereits erklärt, besteht Laminat aus einer Trägerplatte sowie einer Dekorschicht. Somit besteht der Boden nicht aus Echtholz, sondern aus einem Holzwerkstoff, der mit einem bestimmten Dekor ausgestattet wurde. Die Optik von Holz oder Fliesen wird so authentisch nachgebildet. 

Vinylböden bilden ebenfalls Holzstrukturen nach, bestehen im Gegensatz zu Laminat jedoch aus Kunststoff. Da Kunststoff sehr robust und feuchteunempfindlich ist, kommen Designböden besonders oft in Feuchträumen und bei gewerblichen Objekten zum Einsatz.

Tipp: Alle Bodenbeläge im Vergleich

Sie sind noch nicht sicher, welcher Bodenbelag nun der Richtige für Sie ist? Wir haben die Böden für Sie verglichen. Die übersichtliche Tabelle gibt's als PDF zum Download

Parkett unterscheidet sich von Laminat insofern, dass es ein Echtholzboden ist. Es gibt ihn als Mehrschichtparkett oder Massivparkett. Die Oberfläche selbst ist in jedem Fall Echtholz und die Optik somit keine Nachbildung, sondern ein echtes Naturprodukt.

Parkett bietet den Vorteil, dass es abgeschliffen werden kann, falls Kratzer und Macken auf der Oberfläche sind. Dadurch ist es besonders langlebig. Der Nachteil liegt wiederum im vergleichsweise hohen Preis von Parkettboden. Somit ist Parkett eher eine langfristige Investition. 

Feuchträume: Laminat für Bad und Küche

Feuchträume sind eine Herausforderung für Bodenbeläge aus Holz. Deshalb fiel die Wahl jener, die sich eine authentische Holzoptik im Bad oder in der Küche wünschten meist auf Designböden oder auf Fliesen in Holzoptik. Erstere bestehen jedoch aus Kunststoff, was ökologisch nicht einwandfrei ist. Bei Fliesen hingegen befürchten viele, dass sie fußkalt sein könnten, zumindest bei Nutzung ohne Fußbodenheizung. 

Hochwertige Laminatböden können heutzutage jedoch mit einer Oberflächenbeschichtung ausgestattet werden, die sie feuchteresistent macht.  Diese besonders wasserresistenten Laminatböden halten auch herausfordernden Raumsituationen stand.

Der Laminatboden Hydron 600 von Parador besteht beispielsweise aus einer wasserundurchlässigen Ober- und Unterfläche und wurde auf einer extrem quellarmen HDF-Trägerplatte angebracht. Hinzu kommt der stark hydrophobierende Spezial-Fasenlack. Darüber hinaus ist das Klicksystem besonders festschließend, sodass auch die Fugen kein Risiko bergen.

Tipp: Laminatböden im Trend

Laminatboden wurde in den letzten Jahren wieder vermehrt eingesetzt. Matthias Hemsen, Produktmanager bei Parador hat dafür gleich mehrere Erklärungen. Während auch hochwertiges Laminat aufgrund von Billig-Laminat von minderer Qualität einen schlechten Ruf hatte, traten Vinylböden zunehmend in den Vordergrund und wurden beliebter. Mittlerweile wünschen sich viele Renovierer jedoch nachhaltigere Alternativen zum Kunststoffboden – und da kommt Qualitäts-Laminat ins Spiel.

Hochwertiges Laminat punktet durch eine authentische Optik und Haptik, Langlebigkeit, eine hohe Robustheit und Pflegeleichtigkeit. Zudem können moderne Produkte aufgrund von ausgefeilter Technologie zunehmend auch in Feuchträumen zum Einsatz kommen. Hinzu kommt, dass Laminat zu einem Großteil aus Holz besteht und gänzlich PVC-frei ist. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das verwendete Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Das erkennen Sie an Umweltsiegeln, z.B. PEFC oder FSC. (Foto: Parador)

Laminat in Fliesenoptik

Laminatboden muss längst nicht mehr die Standard-Holzoptik haben. Innovative Designoberflächen bilden auch Stein oder Fliesen authentisch nach. So lassen sich die Vorteile von Laminatboden mit der schönen und zeitlosen Optik von Fliesen vereinen

Was kostet ein Laminatboden?

Laminatboden ist grundsätzlich deutlich günstiger als Echtholzboden. So kostet der Quadratmeter Laminat zwischen 5€ und 25€. Bei einer Wohnung mit rund 100 Quadratmetern kommt man so auf 500€ bis 2500€ für einen neuen Bodenbelag.

Die Qualitätsunterschiede zwischen Billigprodukten und hochwertigem Laminat sind jedoch teilweise gravierend. Achten Sie also auf Qualitätsprodukte, um auch lange Freude am neuen Boden zu haben. 

Hinzu kommen Kosten für die Vorbereitung des Untergrunds und gegebenenfalls für die Verlegung. Um sich diese Kosten zu sparen, kann man den Boden selbst verlegen.

Laminat selbst verlegen

Moderne Laminatböden mit Klick-System bestehend aus Nut und Feder lassen sich einfach selbst verlegen. In der Regel verlegt man die Dielen schwimmend, sprich ohne Verklebung am Boden.

Das ist besonders in Mietwohnungen sinnvoll, da der Boden so einfach zurückgebaut werden kann. Ausnahmen kann es bei der Verlegung auf Fußbodenheizung geben, da die schwimmende Verlegung die Wärmeübertragung mindert.

Tipp: Boden selbst verlegen

Neben Laminat lassen sich auch viele andere Bodenbeläge selbst verlegen. Wir zeigen wie's geht in unserer Anleitung zum Thema Boden selbst verlegen

Vor dem Verlegen eines Fertiglaminats mit Klick-System müssen Sie einen Untergrund schaffen, der eben, tragfähig und sauber ist. Gleichen Sie Risse oder Unebenheiten im Boden mit einer Ausgleichs- oder Spachtelmasse aus. Achten Sie außerdem unbedingt darauf, dass der Untergrund komplett getrocknet ist. Kleine Unebenheiten lassen sich auch durch spezielle Verlegeunterlagen ausgleichen.

Vor der schwimmenden Verlegung müssen Sie die Trittschalldämmung und bei Bedarf eine PE-Folie als Feuchtigkeitsschutz auslegen. Im Anschluss klicken Sie lediglich die einzelnen Elemente aneinander. Sie möchten es genauer wissen? Dann schauen Sie doch in unsere detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Laminat verlegen.

Hier finden Sie alle Beiträge zum Thema Laminat:

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Wer einen Hausbau plant oder einen Altbau saniert, hat in der Regel viele Fragen. bau-welt.de informiert Bauherren und Renovierer über alle wichtigen Themen und gibt hilfreiche Tipps. 

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