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Boden selbst verlegen: Klicken, kleben, Teppich legen

Sie möchten Ihren neuen Bodenbelag selbst verlegen? Wir zeigen, wie's geht.

Grundsätzlich lassen sich viele Bodenbeläge selbst verlegen. Je nach System ist das unterschiedlich aufwendig und anspruchsvoll. Zudem muss der Untergrund entsprechend dem neuen Boden vorbereitet werden. 

Folgende Böden und Systeme zum Selbstverlegen gibt es:

  • Parkett, Laminat, Kork und Designboden im Dielenformat – Klick-System
  • Teppichboden und Vinyl als Rollenware – Klebesystem mit Klebeband
  • Teppichfliesen – schwimmende Verlegung mit Verklebung an den Ecken
  • Fliesen in kleinen und mittleren Formaten – Verklebung und Verfugung

Nicht zur Selbstverlegung geeignet sind Massivparkett, großformatige Fliesen sowie Linoleum (muss verschweißt werden). 

Den Untergrund vorbereiten

Bevor es mit dem eigentlichen Bodenverlegen losgehen kann, muss der Untergrund vorbereitet werden. Grundsätzlich sollte ein neuer Boden niemals auf altem Teppichboden verlegt werden, da sich sonst darunter Schimmel bilden kann. 

Grundsätzlich gilt, dass der Untergrund eben, sauber, trocken und tragfähig sein muss. Bei kleineren Unebenheiten reicht es aus, diese mit Spachtelmasse auszugleichen. Sind größere Unebenheiten vorhanden, nutzt man eine fließende Ausgleichsmasse.

Darauf muss in der Regel eine Trittschalldämmung verlegt werden. So mancher moderner Bodenbelag verfügt jedoch über eine integrierte Trittschall-Schicht, sodass dieser Schritt entfällt. Ist ein Feuchtigkeitsschutz nötig, legen Sie noch eine PE-Folie aus. Einige Hersteller bieten auch Verlegeunterlagen, die Trittschalldämmung und Feuchteschutz vereinen.

Insbesondere bei Fliesen muss der Untergrund sehr exakt vorbereitet werden, da die starren Fliesen keine Unebenheiten ausgleichen können – dieser Effekt skaliert mit der Fliesengröße. Bei sehr großen Fliesenformaten sollte man sich deshalb auf Fachfirmen verlassen. 

Tipp: Vorsicht bei diesen Untergründen!

Prüfen Sie, woraus der Untergrund beziehungsweise der alte Bodenbelag besteht und lassen ihn gegebenenfalls durch einen Fachbetrieb entfernen, um Ihre Gesundheit nicht zu gefährden.

  • Cushion-Vinyl oder PVC-Flexplatten sind asbesthaltig und nur unter Beachtung strengster Sicherheitsvorschriften durch autorisierte Betriebe zu entfernen.
  • Alte Parkettkleber können die gefährlichen Stoffe Benzopyren (PAK) oder polychlorierte Biphenyle (PCB) enthalten.

Cushion-Vinyl wurde in den 50er bis 70er Jahren verbaut und sieht von außen aus wie ein alter PVC-Boden. Er besteht jedoch zu bis zu 98 Prozent aus Asbest. Lassen Sie vor der Sanierung unbedingt testen, ob der Boden Asbest enthält. Dies ist nur durch eine Laborprobe möglich. 

Böden mit Klick-System selber verlegen

Ob Parkett, Kork, Laminat oder Designboden – die angebotenen Klick-Systeme unterscheiden sich kaum. Somit ist auch die Verlegung vom Prinzip gleich. 

Vor dem Verlegen eines Fertigparketts oder -laminats mit Klick-System müssen Sie einen Untergrund schaffen, der glatt, fest und sauber ist und gegebenenfalls eine Trittschalldämmung sowie einen Feuchtigkeitsschutz auslegen.  Der Untergrund darf keine Restfeuchte mehr enthalten, da diese Feuchtigkeit später Schäden am Boden (insbesondere bei Holzböden) verursachen könnte. Zu große Unebenheiten (größer oder gleich 3 mm) erhöhen wiederum das Risiko, dass Verbindungen aus Nut und Feder brechen. 

Für die Verlegung brauchen Sie einige Materialien:

  • den gewählten Bodenbelag in ausreichender Menge
  • Keile/Abstandshalter für die Dehnungsfugen zur Wand
  • Stichsäge oder Laminatschneider
  • Zollstock
  • Hammer 
  • Schlagklotz
  • Zugeisen
  • ggf. Knieschoner

Außerdem sollte der gewählte Bodenbelag mindestens 48 Stunden Zeit gehabt haben, um sich zu akklimatisieren. Legen Sie die Dielen dafür einfach frühzeitig in den Raum und achten Sie auf eine Mindesttemperatur von 18 Grad Celsius sowie einer maximalen Luftfeuchte von 70 Prozent. Diese Prozedur ist wichtig, um später Probleme durch das Ausdehnen und Zusammenziehens des Bodens zu vermeiden. 

Wenn alles korrekt vorbereitet ist, kann die Verlegung losgehen. Die Dielen werden grundsätzlich parallel zum Lichteinfall verlegt.

Schritt 1: Beginnen Sie in der hinteren linken Ecke. Entfernen Sie Nut oder Feder der ersten Dielenreihe mit der Säge und legen Sie die Diele mit den beschnittenen Seiten an die Wand. Zwischen Wand und Diele sorgen Sie mit Keilen für eine Dehnungsfuge von 10 bis 15 mm (je größer der Raum, desto größer die Fuge). 

Tipp: Boden um Heizungsrohe und Türzargen verlegen

Heizungsrohre und Türzargen können kniffelig sein. Um den Bodenbelag um die Heizungsrohre verlegen zu können, zeichnen Sie die Bohrlöcher an und bohren Sie mit einem Forstnerbohrer in die Diele. Nun können Sie das kleine Stück, das später zwischen Rohren und Wand liegt, mit der Säge herausschneiden und um die Rohre herum wieder zusammensetzen. Rosetten dienen als Verkleidung. 

Besteht die Türzarge aus Holz, kürzen Sie diese mit einer Säge um die Dicke der Dielen zuzüglich der Dämmung und des nötigen Bewegungsabstands (ca. 8-10 mm). Bei Metalltüren müssen Sie die Diele entsprechend zusägen. 

Schritt 2: Fügen Sie weitere Dielen nach rechts an, bis die erste Reihe vollendet ist. Das letzte Stück muss in der Regel zugesägt werden und sollte niemals kürzer als 40 sein 50 cm. Das sorgt für Stabilität und eine gute Optik. 

Schritt 3: Machen Sie nun in der zweiten Reihe weiter. Dabei beginnen Sie mit dem soeben abgesägten Stück und klicken die Paneele erst an der langen Seite, dann an der kurzen ein. Nutzen Sie Hammer und Schlagklotz, um die Dielen miteinander zu verkeilen. Arbeiten Sie sorgfältig. Selbst kleine Verkeilungen übertragen sich auf die nächsten Reihen und machen dann Probleme.

Schritt 4: Verlegen Sie die Dielen im Rest des Raumes. Die letzte Reihe muss meist längsseitig zugeschnitten werden. Messen Sie die Breite unter Berücksichtigung der Dehnungsfuge aus und schneiden Sie sie zu. Mithilfe eines Zugeisens lässt sich auch die letzte Reihe problemlos einpassen. 

Schritt 5: Bringen Sie zuletzt Sockelleisten an, um ein einheitliches und ordentliches Gesamtbild zu erhalten.

Insbesondere für Mietwohnungen eignet sich das Verfahren einer schwimmenden Verlegung, da ein auf diese Weise angebrachter Boden ohne Weiteres wieder zurückgebaut werden kann. 

Mehr Informationen zu Bodenbelägen

Umfangreiche Informationenrund um Bodenbeläge finden Sie auch regelmäßig in unseren Magazinen, die Sie kostenlos online lesen können. 

Teppich und Vinyl – Rollenware selbst verlegen

Sowohl Teppichböden als auch Vinylböden sind als Rollenware erhältlich. Diese werden mithilfe von doppelseitigen Klebebändern am Untergrund fixiert. Die Verlegung erfolgt in wenigen, einfachen Schritten. Auch hier gilt: Der Untergrund muss eben, tragfähig (staubfrei) und trocken sein. 

Sie benötigen folgende Materialien:

  • Bodenbelag als Rollenware
  • Cuttermesser
  • Teppichschiene
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Papprolle oder saubere Wasserwaage

Schritt 1: Legen Sie den Bodenbelag im Raum aus und schneiden ihn mithilfe einer Teppichschiene und einem Cutter exakt auf die Abmessungen zu.

Schritt 2: Klappen Sie den zugeschnittenen Boden zur Hälfte zurück und bringen die Fixierung oder die Klebebänder auf dem Untergrund auf.

Schritt 3: Rollen Sie den Boden vorsichtig auf dem mit Fixierung oder Klebebändern versehenen Teil des Untergrunds aus und wiederholen Sie anschließend das Procedere mit der anderen Hälfte.

Schritt 4: Nach vollendeter Verlegung reiben Sie den neuen Bodenbelag mit einer Papprolle oder einer sauberen Wasserwaage kräftig an.

Teppichfliesen selbst verlegen

Teppichfliesen lassen sich sehr leicht selbst verlegen. Ihr Rücken ist bereits so konzipiert, dass sie nicht verrutschen können. Achten Sie wie bei jedem Bodenbelag darauf, dass der Untergrund eben, tragfähig (staubfrei) und trocken ist.

Zur Verlegung von Teppichfliesen benötigen Sie nur wenige Materialien: 

  • Teppichfliesen in ausreichender Menge
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Cuttermesser
  • Stift

Schritt 1: Markieren Sie die Raumachsen von Wandmitte zu Wandmitte.

Schritt 2: Legen Sie die Teppichfliesen entlang des Achsenkreuzes aus. Auf diese Weise können Sie die benötigten Breiten der an die Wände angrenzenden Fliesen ermitteln und diese entsprechend zuschneiden.

Schritt 3: Platzieren Sie alle Fliesen bzw. Fliesenzuschnitte an Ort und Stelle.

Schritt 4: Kleben Sie jeweils die Fliesen in den Raumecken mit doppelseitigem Klebeband am Untergrund fest, um ein Verrutschen des Bodens zu vermeiden. 

Fliesen verlegen

Fliesen können nicht schwimmend verlegt werden, sondern müssen mit dem Untergrund verklebt werden. Anschließend müssen sie auch noch verfugt werden.

Das Fliesen verlegen ist somit vergleichsweise aufwendig und es werden mehr Materialien benötigt:

  • Fliesen in ausreichender Menge (Verschnitt beachten)
  • Fliesenkleber, der auf den Untergrund sowie die Fliese abgestimmt wurde
  • Fugenmörtel, der auf den Fliesenkleber abgestimmt wurde
  • Zahnspachtel 
  • Malerkrepp
  • Fugenkreuze 
  • Schlagschnur 
  • Gummihammer 
  • Fliesenschneider 
  • Schwamm 
  • Fugengummi
  • Silikonkartusche und Auspresspistole 
  • Fugenglätter und Glättmittel 
  • Reinigungsmittel zur Entfernung von Zementschleier

Wie Sie die Fliesen mithilfe dieser Materialien selbst verlegen, lesen Sie in unserer ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Fliesen verlegen

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