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Mit der Dachaufstockung Flachdach nutzen

Keine freien Grundstücke mehr in der Stadt? Doch, ganz weit oben! Mit einer Dachaufstockung lassen sich die Flachdächer zahlreicher Mehrfamilienhäuser als Bauland nutzen.

Das ungenutzte Flachdach eines Mehrfamilienhauses wird mitten in der Großstadt zum Grundstück. Es entsteht attraktiver Wohnraum, wo vorher keiner war. Grundstücke, zumal bezahlbar, sind Mangelware in vielen Städten. Bestandsbauten mit ungenutzten Dächern gibt es aber zur Genüge.

Flachdach wird zum Grundstück

Die vierköpfige Familie Wagner kam mit dem Hausverwalter eines Altbaus mit 20 Wohnungen auf fünf Etagen in Kontakt. Ob man hier wohl aufstocken könnte? Wagners sind Stadtmenschen und wollten aus ihrem angestammten Stadtviertel auch nicht weg. Und die Nachverdichtung durch Dachaufstockung versiegelt keine neue Fläche. Das ist ganz im Sinn der Nachhaltigkeit.

Holzbau bzw. Fertigbau hat viele Vorteile

Ein- bis eineinhalb Geschosse auf ein bestehendes Gebäude zu setzen, ist eine Herausforderung. Selbst wenn das Dach in einem guten Zustand ist. Doch eine Ausführung in Holz als Fertigbau gilt als leicht und hat viele Vorteile:

  • Die leichte Holzbauweise mit ihrem vergleichsweise geringen Gewicht macht Vieles möglich. Die Holztafelbauweise mit Großelementen eignet sich ideal, selbst wenn statische Herausforderungen zu meistern sind.
  • Fertigbau geht schnell und bedeutet damit wenig Belastung für die Nachbarn. Dank der modernen Holzständerbauweise gelingt ein zügiger Bau, was die Beeinträchtigung der Bewohner im Mehrfamilienhaus in Grenzen hält. 
  • Mit der Aufstockung erhält die Bestandsimmobilie zugleich eine Dämmung im Dachbereich.
  • Der Holzbau sorgt für ein gutes Raumklima

Bauablauf einer Dachaufstockung

Nachdem das Haus eingerüstet war, wurde der alte Dachboden entfernt. Nach nur einer Woche war die Haushülle der Dachaufstockung aufgestellt, die Arbeiten im Inneren konnten starten.

Der Bauherr lobt die zügige Aufstockung aus einer Hand. Und in der Modulbauweise sieht er auch den großen Vorzug, später noch Wände verschieben zu können – je nach Familiensituation. An der Außenfassade kam noch der neue Aufzug hinzu.

Beispiel einer Dachaufstockung auf einem Mehrfamilienhaus

In der neuen, sechsten Etage, eröffnet sich hinter der geradlinigen Glas- und Putz-Fassade aus zwei aufgesetzten, auskragenden Kuben eine entspannte Loft-Atmosphäre mit raumhohen, rahmenlosen Fensterflächen.

Mit dem Baufritz-Architekten entwickelte die Familie die raffinierte Lösung der zweiten Ebenen, die durch die extra hohen Räume möglich werden. Bei aller lichtdurchfluteten Offenheit schafft die Zonierung in Räume und Ebenen zugleich ein sehr greifbares Gefühl von Geborgenheit mitten in der Stadt.

Durch die Höhe ist die Luft besser als üblicherweise in der Stadt, denn Feinstaub und Verkehr sind weit weg. Die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Filtern und das Gründach unterstützt die wohngesunden Aspekte.

Daten zum Beispiel der Dachaufstockung auf einem Flachdach

  • Bauweise: Holztafelbau mit Großelementen aus Fichte und Lärche schadstoffgeprüft, Naturdämmung aus Hobelspan
  • Dach: Flachdach, begrünt
  • Abmessungen: 21,11 m x 9,56 m
  • Wohnfläche: EG 140,86 m2, DG 26,39 m2
  • Jahresprimärenergiebedarf: 88,10 kWh/(m2a)
  • Haustechnik: Luft/Wassere-Wärmepumpe, Voll-Werte-Plus-Lüftung, Wandheizung, Fußbodenheizung, Deckenheizung/-kühlung
  • Hersteller: Baufritz GmbH & Co. KG

Dachaufstockung beim Bungalow

Was auf einem Mehrfamilienhaus geht, funktioniert auch im Kleinen. Mit am einfachsten ist die Aufstockung bei einem Bungalow. Egal ob mit Flachdach oder geneigtem Dach.

Zum einen ist die Erdgeschosswohnung voll funktionsfähig und kann allein deshalb schon während der Bauarbeiten ohne große Einschränkungen weiter bewohnt werden. Zum anderen bietet sich ein Bungalow für so attraktive Lösungen an wie Wohnung mit Dachterrasse oder sogar das Haus auf dem Haus inklusive „Vorgarten“.

Je nachdem, was der Bebauungsplan zulässt, kann eine Dachaufstockung aus einem oder zwei Stockwerken bestehen. Für einen maximalen Flächengewinn können sogar vorhandene Garagen in die Überbauung mit einbezogen werden. Zwar ist eine große Erweiterung teuer, aber sparen lässt sich an anderer Stelle. Indem vorhandene Installationsschächte möglichst in direkter Linie weitergenutzt werden oder indem für die Aufstockung eine günstige Baukonstruktion gewählt wird.

Je leichter die Dachaufstockung, desto einfacher

Dachaufstockungen aus Holz sind vergleichsweise leicht. Statische Probleme der Art, dass die alten Wände die ursprünglich nicht geplante Last nicht tragen könnten, treten gar nicht oder nur in sehr geringem Umfang auf. Das spart den Einbau teurer Verstärkungen mit Stahlträgern bis hin zu einer neuen Gründung.

Kombiniert mit Innenwänden in Trockenbauweise bedarf es meist nicht einmal zusätzlicher Stützpfeiler im Erdgeschoss. Bei dieser Bauweise ist das Haus  in kurzer Zeit wieder wetterfest. Der Auszug der Bewohner während der Bauarbeiten erübrigt sich.

Außer Deckendurchbrüchen für eine eventuelle Geschosstreppe und für die Haustechnik, die übrigens erst erfolgen, wenn die Außenhülle wieder intakt ist, bleibt die alte Wohnung relativ unbehelligt. Die Bauzeit verkürzt sich, wenn vorgefertigte Elemente in Holztafelbauweise verwendet werden. Diese Fertigwände sind bereits mit einer Installationsebene versehen sowie nach innen mit Gipskartonplatten beplankt. 
 

Aufgemauerte Aufstockung

Wer sein massives Ziegelhaus jedoch lieber massiv aufstocken möchte, steht trotzdem nicht vor unlösbaren Problemen. Selbst eine mangelnde Tragfestigkeit lässt sich, wie oben beschrieben, auf die notwendigen Anforderungen anheben. Bei einer Aufmauerung ist wichtig, dass der gleiche Stein verwendet wird, der in den alten Mauern steckt. Sonst treten durch das unterschiedliche Ausdehnungsverhalten Risse in der Fassade auf.

Um Energie zu sparen kann am Ende der gesamte Baukörper einheitlich ein Wärmedämmverbundsystem erhalten.
 

Sonderfall: Dach anheben

Manchen Familien wäre schon mit einem höheren Kniestock geholfen, um mehr Platz zu schaffen. Heute gibt es die technischen Möglichkeiten, das vorhandene Dach einfach anzuheben. Diese Art der Dachaufstockung lohnt sich umso mehr, wenn das Dach unter bauphysikalischen Gesichtspunkten in einem gutem Zustand ist.

Dabei wird die schützende Haube vom Baukörper getrennt und mit einem Kran nach oben gezogen. Die bestehenden Wände werden aufgemauert, bevor das alte Dach wieder aufgelegt und an den Baukörper angeschlossen wird.
 

Kosten einer Dachaufstockung

Die Kosten einer Dachaufstockung sind schwer zu bemessen. Viele Details spielen eine Rolle, die Einfluss auf die Kosten der Aufstockung haben.

Dabei geht es nicht allein um Größe und Ausstattung, sondern auch um den Zugang – braucht es etwa ein neues Treppenhaus oder einen Aufzug? Hinzu kommen mögliche statische Verstärkungen (Stahlträger) oder die Frage nach einer neuen, größeren Heizungsanlage, die sich ebenfalls auf die Kosten einer Dachaufstockung auswirken.

Bei einem Mehrfamilienhaus werden die Kosten der Bauausführung durch die Aufstellung eines Krans deutlich über denen bei einer Einfamilienhaus-Aufstockung liegen.

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