
Putzfassade
Putz ist das meistverwendete Fassadenmaterial und mit 70 Euro pro Quadratmeter im Wärmedämmverbundsystem vergleichsweise preiswert.
Putzfassaden sind vergleichsweise günstig, sowohl bezüglich der Anschaffungskosten als auch des Pflegeaufwands. Putz ist deshalb das am häufigsten verwendete Fassadenmaterial.
Mit glatter oder strukturierter Oberfläche, weiß oder farbig – fast jeder Gestaltungswunsch ist erfüllbar. Außenputze werden direkt auf das Mauerwerk aufgetragen und bestehen üblicherweise aus mehreren Lagen:
- dem Unterputz und
- dem Oberputz.
Im Allgemeinen wird zwischen
- mineralischem Putz und
- Kunstharzputz unterschieden.

Mineralischer Putz besteht aus einer Mischung aus Sand und mineralischen Bindemitteln wie Kalk, Gips oder Zement. Aufgrund seiner alkalischen Wirkung ist er weniger anfällig für den Befall durch Schimmelpilze oder Algen.
Kunstharzputz besteht ebenfalls aus Kalk und Zement. Als Bindemittel kommt hier jedoch Kunstharz zum Einsatz. Dieser verleiht dem Putz eine gute Elastizität, sodass die Fassade bei Temperaturveränderungen nicht mit Rissen reagiert.

Zuschlagstoffe verändern die Eigenschaften von Außenputzen. Sie verbessern etwa die Frostbeständigkeit oder die Druckfestigkeit. Mineralputze zeichnen sich durch Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Schlagregen aus. Kunstharzputze sind einfach zu verarbeiten, haften gut und sind elastischer als Mineralputze. Lieferbar in allen Farben und großer Strukturauswahl, kommen sie vor allem als Oberputz auf mineralischem Unterputz zum Einsatz.
Putze eignen sich hervorragend für die Schlussbeschichtung von Wärmedämm-Verbundsystemen und verbinden so hohe Ästhetik mit niedrigem Energieverbrauch.

Edelputze ermöglichen durch unterschiedliche Strukturen, Farbtöne und Körnungen eine ausdrucksvolle und individuelle Oberflächengestaltung. Silikonharzputze verfügen über eine mikroporöse Oberfläche, die extrem wasserabweisend ist. Je grober die Körnung, desto lebhafter wirkt die Fassade, je feiner die Körner, desto glatter die Oberfläche.

Das Aufbringen des Putzes sollte man dem Fachmann überlassen, denn schon kleine Verarbeitungsfehler können später zu Rissen in der Putzfassade führen, durch die Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt.
Putz in seinen verschiedensten Varianten ist in Deutschland das meistverwendete Fassadenmaterial. Putz braucht alle acht bis zehn Jahre einen neuen Anstrich und muss regelmäßig auf eventuelle Schäden untersucht werden.
Wartung und Pflege einer Putzfassade

Wie das Dach sollte auch die Fassadenfläche in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gewartet werden. Insbesondere sollten dabei die Anschlüsse von Fenstern und Türen sowie Fassadendurchdringungen auf Dichtheit und Unversehrtheit überprüft werden. Zudem ist auf Verunreinigungen, Veralgung, Vermoosung sowie auf Risse und mechanische Beschädigungen zu achten.
Genaues Augenmerk gilt dabei auch den Anschlüssen in erdberührenden Bereichen sowie dem Sockelbereich ganz allgemein. Gegen Verschmutzung hilft eine Fassadenreinigung, danach können eine Putzausbesserung und gegebenenfalls eine Ausbesserung des Anstrichs erforderlich sein. Fugenausbildungen mit dauerelastischen Materialien sind Wartungsfugen. Diese sind in regelmäßigen Abständen zu erneuern oder feuchtigkeitsabweisend zu verschließen.
Schadensbilder bei Putzfassaden und ihre Sanierung

Putzfassaden haben viel auszuhalten, Schlagregen, Hagel, den Wechsel von Frost zu Hitze in kürzesten Zeitabständen. Man sollte sie regelmäßig genauer in Augenschein nehmen, bevor aus optischen Mängeln größere Schäden werden.
Übliche Schadensbilder bei Putzfassaden sind Risse, Ausblühungen und Abplatzungen. Vor der Ausbesserung oder Sanierung sollte die Analyse stehen, da es mehrere Ursachen geben kann. Man holt am besten einen Fachmann hinzu, der entscheiden kann, ob die Statik des Gebäudes betroffen ist und welche Sanierungsmaßnahme ansteht.
In leichten Fällen wird das lediglich Ausbesserung mit Dichtmasse und elastischem Rissband sein. Graffiti, ärgerlich und lästig, gefährden die Bausubstanz nicht. Algen und Pilze dagegen können auf Dauer Fassaden angreifen.

Haarrisse in der Fassade, per Definition nicht größer als 0,2 Millimeter, verkraftet ein gesundes Haus in gewissem Maße. Sie entstehen witterungsbedingt durch Ausdehnen und Schrumpfen. Solange eindringende Feuchte wieder austrocknen kann, ist keine Gefährdung gegeben. Mit einem elastischen und diffusionsoffenen Anstrich auf Silikon-Basis kann man sie überbrücken. Oft entdecken Gutachter unter schadhaftem Putz aber ein buntes Gemisch an Wandbaustoffen mit unterschiedlichem Ausdehnungsverhalten.
Wieder anderes hat es mit den Setzrissen auf sich, die sich durch die Wände ziehen und auf ein ungleiches Kräfteverhältnis im Bauwerk insgesamt zurückgehen, etwa weil Teile des Baugrunds in ihrer Tragfähigkeit nachgelassen haben. Sie verlaufen in der Regel von unten nach oben und erweitern sich zum Ende hin.
Nur der Spezialist kann feststellen, ob der Setzungsprozess abgeschlossen ist, ob eine Abdichtung überhaupt Sinn macht. Nach dem Freilegen und Verbreitern erfolgt das Ausfüllen mit einer dauerelastischen Masse, häufig Acryl, dann das Überkleben mit einem Rissband.
Stellt man starkes Absanden oder Abkreiden fest, liegen eventuell Verarbeitungsfehler vor: Putzmörtel dürfen nicht zu früh austrocknen (verdursten).
Ausblühungen an Innen- und Außenwänden können Spuren einer Vergangenheit sein, in der die Hygiene noch nicht so entwickelt war wie heute. Die chemischen Überbleibsel tierischer und menschlicher Ausscheidungen lagern sich in Form von zum Beispiel Nitratsalz auf oder unter der Oberfläche ab, können sie im Zuge der Kristallisation zerstören.
Derart salzbelastete Wände werden in der Regel mit Speicherputzen saniert, denen die Kristallisation nichts anhaben kann.
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