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Schieferfassade: Natürliche Fassadenverkleidung

Schiefer eignet sich ideal als hochwertige Fassadenverkleidung. Als Vorhangfassade umgesetzt, bietet die Schieferfassade gute Dämmwerte und eine zeitlose Optik.

Schieferplatten gelten aufgrund ihres hochwertigen und natürlichen Materials als eine der hochwertigsten Fassadenverkleidungen auf dem Markt. Optisch sind sie ein Hingucker und auch die inneren Werte einer Schieferfassade überzeugen

Schiefer ist ein natürliches Gestein, das in verschiedenen Farben und Texturen erhältlich ist. Es wird in dünne Platten gespalten und auf die Fassade aufgebracht, um ein einzigartiges und elegantes Erscheinungsbild zu erzeugen.

Aufbau einer Schieferfassade

Eine Schieferfassade wird in der Regel als vorgehängte hinterlüftete Fassade realisiert. Das heißt, dass die Schieferplatten nicht direkt auf das tragende Mauerwerk aufgebracht, sondern auf eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall montiert werden.

Solche Vorhangfassaden erfreuen sich großer Beliebtheit am Einfamilienhaus. Ein Grund dafür ist sicherlich die große Gestaltungsvielfalt durch zahlreiche verfügbare Materialien wie Schiefer, Holz oder Metall, die sich als Fassadenverkleidung eignen.

Der Aufbau einer Schieferfassade besteht also aus mehreren Schichten:

  • Tragende Wand
  • Wärmedämmung und Dampfbremse
  • Unterkonstruktion aus Holz oder Metall
  • Fassadenverkleidung aus Schieferplatten

Vor- und Nachteile einer Schieferfassade

Schieferfassaden sind grundsätzlich eine gute Wahl fürs Einfamilienhaus. Der Naturstein ist langlebig, robust und optisch ansprechend. Gleichzeitig kann er auch in puncto Nachhaltigkeit überzeugen.

Die Nachteile einer Schieferfassade liegen in den vergleichsweise hohen Anschaffungskosten, wobei es auch günstige Schiefer-Deckungsarten gibt. Außerdem ist Schiefer von Natur aus ein gräulich-schwarzes Gestein, wodurch die Farbwahl eingeschränkt ist.

Vorteile einer SchieferfassadeNachteile einer Schieferfassade
Natürliche Fassadenverkleidung mit guter ÖkobilanzRelativ hohe Anschaffungskosten
Robust, langlebig, UV-beständig und witterungsbeständigVergleichsweise geringe Farbvielfalt
Edle und zeitlose Optik 
Für Fassade und Dach gleichermaßen geeignet 
Resistent gegen Schmutz und leicht zu reinigen 
Als Vorhangfassade gute Dämmwerte 
Große Gestaltungsvielfalt durch verschiedene Deckungen 
Möglichkeit der dezenten Integration von Photovoltaikmodulen in Dach und Fassade 
Schiefer ist nicht brennbar (Baustoffklasse A1) 

 

Was kostet eine Schieferfassade?

Eine Schieferfassade kostet je nach gewählter Deckart zwischen 60 und 180 € /m2 inkl. Verlegung. Hinzu kommen je nach Bauvorhaben z.B. noch Kosten für Unterkonstruktion, Wärmedämmung, Zubehör und Gerüst. 

Außerdem schwanken die Preise regional stark. Für ein genaues Angebot für Ihr Bauvorhaben wenden Sie sich an die verarbeitenden Betriebe, z.B. Dachdecker. 

Quelle: Rathscheck-Schiefer (Stand: 2021)

Montage und Instandhaltung einer Schieferfassade

Die Montage einer Schieferfassade sollten Sie unbedingt einem Fachbetrieb überlassen. Von der Unterkonstruktion über die Wärmedämmung bis hin zur Verlegung der Schiefersteine muss alles korrekt ablaufen, um Schäden an der Fassade oder dem Mauerwerk, z.B. durch eindringende Feuchtigkeit, zu verhindern. 

Ist die Schieferfassade erst einmal angebracht, kann man ihre Schönheit über Jahrzehnte ohne viel Pflege- oder Wartungsaufwand genießen. Die Schiefersteine sind von Natur aus wasserabweisend und witterungsresistent. Auch Flecken bilden sich nur selten.

Reinigung der Schieferfassade

Da eine Schieferfassade hundert Jahre und mehr halten kann, kann es nach Jahren zur Ansammlung von Algen, Flechten und Moosen kommen – insbesondere auf der Wetterseite. Diese lassen sich einfach durch eine Fassadenreinigung entfernen. Die Schiefersteine nehmen dabei keinen Schaden.

Algen, Flechten und Moose lassen sich mit einer Bürste aus Natur- oder Kunststoffborsten leicht entfernten. Anschließend sollte der Biofilm mit Wasser und einem Hochdruckreiniger mit sanftem Strahl beseitigt werden. Eine hohe Wassertemperatur sowie geeignete Reinigungsmittel können die Reinigung erleichtern.

Lassen Sie die Schieferfassade vor der Reinigung unbedingt auf Schäden kontrollieren, um eindringendes Wasser und Reinigungsmittel zu vermeiden. Informieren Sie sich außerdem über die örtlichen Vorschriften zum Auffangen von mit Reinigungsmittel verunreinigtem Wasser und dem Einleiten großer Wassermengen in das Kanalsystem.

Welche Deckarten gibt es für die Schieferfassade?

Grundsätzlich bietet Schiefer eine große Vielfalt der Deckarten für die Fassadengestaltung. Die üblichen Deckarten für Schieferfassaden sind: 

  • horizontale Deckung
  • waagerechte Deckung
  • geschlaufte Deckung
  • gezogene Deckung
  • variable Rechteck-Deckung
  • Universal-Deckung
  • Bogenschnitt-Deckung
  • Rechteck-Doppeldeckung
  • lineare Deckung
  • dynamische Rechteck-Deckung
  • Schuppen-Deckung
  • Deckung mit spezial-Fischschuppen
  • Altdeutsche Deckung
  • unterlegte Rechteck-Deckung
  • Spitzwinkel-Deckung
  • Wabendeckung

Die Deckarten für die Schieferfassade sind aufgrund der unterschiedlichen Schieferformate und des Verarbeitungsaufwands unterschiedlich teuer. Außerdem schwanken die Preise regional und temporär stark. Hinzu kommen je nach Bauvorhaben z.B. noch Kosten für Wärmedämmung, Unterkonstruktion, Zubehör, Gerüst, etc.

Für detaillierte Infos und Preisangaben zu den Deckarten bitte auf das jeweilige Element klicken.

Quelle für alle Preisangaben: Rathscheck-Schiefer (Stand 2021)

Bei der horizontalen Deckung werden die Schieferplatten horizontal nebeneinander angeordnet und in der Reihe darunter jeweils versetzt. Das Muster erinnert an längliche Fliesen. Diese Deckart ist am günstigsten und ab ca. 60 € / m2 inkl. Verlegung erhältlich. 

Die waagrechte Deckung ist besonders an vertikalen Flächen wie einer Schieferfassade sinnvoll. Typisch für diese Deckart sind die sogenannten liegende Formate, das bedeutet, dass alle Schieferplatten breiter sind als hoch. So entsteht reihenweise ein horizontaler Versatz der Stoßfugen. Diese Deckart liegt bei ca. 60  bis 70 €/ m2 inkl. Verlegung.

Die gezogene Deckung wurde für Fassaden entwickelt und die Schieferplatten sind grundsätzlich rechteckig oder quadratisch. Die Platten werden im sogenannten Verbund verlegt und entweder auf eine Lattung geklammert oder auf eine Schalung genagelt. Der Vorteil dieser Deckung sind die geringen benötigten Materialmengen. So kommt man preislich auf ca. 70 € / m2 inkl. Verlegung.

Die rechteckigen oder quadratischen Schiefersteine der variablen Deckung verfügen über je zwei diagonal gegenüberliegenden gestutzten Ecken. Die Deckung kann als Rechts- oder Linksdeckung umgesetzt werden und die gestutzten Ecken sind am Ende an der Fassade nicht sichtbar. Die variable Deckung liegt bei ca. 70 bis 80 €/ m2 inkl. Verarbeitung. 

Die Universaldeckung kann als Rechst- oder Linksdeckung sowie im Hochformat ausgeführt werden. Genutzt werden dafür quadratische Decksteine mit zwei Fersen am Bogen. Durch die universelle Grundform und hohen Materialausnutzung ist die Deckart mit ca. 80 bis 90 € / m2 inkl. Verarbeitung vergleichsweise günstig.

Die Bogenschnitt-Deckung kostet pro Quadratmeter ca. 80 bis 90 € inkl. Verarbeitung.

Wie der Name bereits suggeriert, wird bei der Rechteck-Doppeldeckung eine doppelte Lage aus rechteckigen Schieferplatten hergestellt. Die Deckung eignet sich sowohl für die Verlegung auf einer Schalung als auch einer Lattung. Die Befestigung erfolgt wahlweise mit Schiefernägeln, -stiften, -schrauben oder Klammer- oder Einschlag-Haken. Preislich liegt die Rechteck-Doppeldeckung bei ca. 90 bis 100 € /m2 inkl. Verarbeitung.

Bei der linearen Deckung nutzt man rechteckige Schieferelemente, um ein geometrisches Muster an der Schieferfassade zu kreieren. Sowohl horizontal als auch vertikale entstehen optisch gerade Linien. Bei der linearen Deckung sollte man mit ca. 100 € /m2 inkl. Verarbeitung rechnen. 

Die horizontalen Gebinde der dynamischen Deckung werden ohne Steigung verlegt. Dabei sorgen die unterschiedlichen Höhen der einzelnen Gebinde für den charakteristischen Look. Die Deckung zeichnet sich durch eine horizontale Höhenüberdeckung, jedoch keine seitliche Überdeckung aus. Unter den Stoßfugen liegen stattdessen Aluminiumbleche. Die einzelnen Schieferplatten können eine Breite von 10 bis 60 cm und eine Höhe von 3 bis 25 cm haben. Die dynamische Deckung liegt preislich bei ca. 110 € /m2 inkl. Verarbeitung. 

Bei der Schuppendeckung überlappen sich die Schieferplatten schuppenartig. Sie sind in untereinander liegenden Reihen angeordnet. Die Schuppendeckung liegt preislich bei ca. 110 € /m2 inkl. Verarbeitung. 

Die Deckung mit Spezialfischschuppen erinnert optisch wirklich an Fischschuppen. Die Schieferelemente sind an einer Seite abgerundet und überlappen sich gegenseitig. Diese Rundung bleibt an der Fassade sichtbar. Für die Deckung mit Spezialfischschuppen sollte man ca. 120 € / m2 inkl. Verarbeitung kalkulieren. 

Bei der altdeutschen Deckung werden freihand zugerichtete schuppenförmige Decksteine für die Schieferfassade genutzt. Deshalb ist die Deckung handwerklich besonders anspruchsvoll. Gleichzeitig charakterisiert der Wechsel zwischen breiten und schmalen Schiefersteinen die Deckart. Die altdeutsche Deckung liegt mit ca. 130 bis 140 € / m2 inkl. Verarbeitung im eher hochpreisigen Schiefersegment. 

Die rechteckigen Schieferplatten werden mit einem Klammer- oder Schraubhaken am Fuß und einem zusätzlichen Nagel im Kopfbereich an der Schieferfassade befestigt. Die sichtbaren Klammern sind besonders charakteristisch für diese Deckart. Für eine unterlegte Deckung sollten Sie mit rund 140 € / m2 inkl. Verarbeitung rechnen. 

Bei der Spitzwinkel-Deckung kommen rautenförmige Schieferplatten zum Einsatz, wodurch die charakteristische Optik entsteht. Die Spitzwinkel-Deckung ist mit ca. 170 € / m2 inkl. Verarbeitung die teuerste Deckart.

Die Wabendeckung erinnert an mittelalterliche Gebäude. Sie besteht aus quadratischen Schiefersteinen mit gestutzter Ecke. Die Wabendeckung ist sowohl als Rechts- als auch Linksdeckung realisierbar. Auch ein Hochformat ist möglich. 

Schieferfassade mit Photovoltaik-Elementen

Photovoltaikanlagen kennt man hauptsächlich von Dächern. Doch die Elemente müssen nicht zwangsweise aufs Dach. Sie können auch an der Fassade montiert werden, um günstigen Strom für den Eigenbedarf zu produzieren. Vollintegrierbare Anlagen sind dabei auch ein Blickfang und wirken besonders edel in Kombination mit einer Schieferfassade.

Die Installation einer solchen Anlage an der Schieferfassade ist relativ einfach. Die Elemente müssen lediglich ins Tragesystem eingehängt werden und sind dann anschlussfertig für den Elektriker. Im Nachhinein können einzelne Schiefersteine auf Wunsch durch weitere Photovoltaikmodule ersetzt werden, um die Anlage zu vergrößern.

Die Schieferplatten sind in drei Design-Varianten in den Schieferformaten 40 cm x 25 cm, 40 cm x 30 cm und 40 cm x 40 cm erhältlich. Da die Solarelemente ebenfalls exakt 40 cm hoch und 5 mm dick sind, passen sie bündig ins Rastermaß der Schiefersteine. Die Elemente wiegen nur 4,5 Kg und lassen sich an jeder beliebigen Stelle integrieren. 

Die dunklen Schiefersteine passen optisch perfekt zu den Photovoltaikmodulen. Und auch der Nachhaltigkeitsgedanke passt, denn Schiefer ist ein Naturstein und die Fassade hält lange.

Da Schieferfassaden als Vorhangfassaden realisiert werden, lassen sich neben der Wärmedämmung auch alle Versorgungsleitungen hinter der Verkleidung verlegen. So bleiben sie auch im Reparaturfall leicht zugänglich, da die Schiefersteine einzeln abnehmbar sind. 

Dacheindeckung aus Schiefer

Schiefer eignet sich nicht nur für die Fassadengestaltung, sondern auch fürs Dach. Lesen Sie alles zum Thema in unserem Beitrag Dacheindeckung aus Schiefer.

Normen und Regelungen für Fassadenverkleidungen aus Schiefer

Auch die Fassadenverkleidung mit Schiefer fällt unter gewisse rechtliche Normen und Regelungen. In der DIN EN 12326-1 wird beispielsweise festgelegt, welche Anforderungen Schiefer für überlappende Dachdeckungen und Außenwandbekleidungen erfüllen müssen. Hersteller von Schieferplatten und verarbeitende Betriebe wissen im Detail, was beachtet werden muss. Für Endverbraucher ist die Norm eher irrelevant.

Primär geht es in der DIN-Norm um Herkunft, Dicke und Biegsamkeit der Schieferelemente sowie Wasseraufnahme, Brandschutz und das Verhalten bei Temperaturschwankungen und Frost. 

Außerdem muss das Gebäudeenergiegesetz GEG bei der Umsetzung oder Sanierung einer Schieferfassade beachtet werden. Dieses legt die gesetzlichen Anforderungen an die Dämmung der Schieferfassade fest. Die Regeln gelten für alle Neubauten. Bei einer Sanierung greifen die Anforderungen ab einer Sanierung von mehr als 10 Prozent der Fassadenfläche.

Im Rahmen des GEG bietet der Gesetzgeber auch eine Förderung, z.B. für die Dämmung oder energetische Sanierung.

Schieferfassaden Hausbeispiele

Wir haben einige Häuser mit Schieferfassaden für Sie als Inspiration zusammengestellt:

Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Eine Schieferfassade hält viele Jahrzehnte. Auch über hundert Jahre sind keine Seltenheit. 

Schiefer ist von Natur aus ein graues bis schwarzes Gestein. Es ist somit von hellem Grau bis dunklem Anthrazit erhältlich. Bunte Farbtöne sind nicht möglich.

Eine Schieferfassade kostet zwischen 60 und 180 € / m2 inkl. Verlegung. Die Preisunterschiede entstehen durch die Deckungsart sowie regionale Preisunterschiede. Die Kosten für Wärmedämmung, Unterkonstruktion, Gerüst, Zubehör, etc. sind nicht inkludiert.

Quelle: Rathscheck Schiefer (Stand 2021).

Noch mehr Fassaden-Ideen:

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