
Förderung KfW Effizienzhaus 40: Antworten auf die 5 wichtigsten Fragen
Wer beim Neubau gefördert werden möchte, muss sein Haus an bestimmte Energie-Effizienzstandards anpassen. Denn die KfW Förderung setzt strenge Energie- und Nachhaltigkeitsstandards voraus. Wir haben Antworten auf die 5 wichtigsten Fragen.
Die KfW Förderung erfordert seit 2023 neue Energie- und Nachhaltigkeitsstandards. Neubauten müssen den Standard KfW 40 und darüber hinaus bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Wir haben Antworten auf die fünf wichtigsten Fragen zu den neuen Anforderungen mit Nachhaltigskeitssiegel.
Was ist ein Effizienzhaus?
Als Orientierungsmaßstab für die KfW Förderung dient weiterhin der energetische Standard Effizienzhaus 40, ein Standard für energiesparende Gebäude im Neubau-Bereich.
Ein Effizienzhaus ist also ein offizieller energetischer Standard für Wohngebäude. Ein System ordnet die energieeffizienten Gebäude in unterschiedliche Stufen ein.
Die Kennzahl gibt dabei an, wie energieeffizient ein Gebäude im Vergleich zu einem Referenzgebäude ist. Dabei spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle:
- der Gesamtenergiebedarf der Immobilie für Strom und Wärme im Betrieb sowie bei der Gewinnung – im Fachjargon Primärenergiebedarf –,
- sowie die Wärmedämmung der Gebäudehülle (Transmissionswärmeverlust).
Je niedriger die Kennzahl ist, umso höher ist der energetische Standard des Gebäudes.
Effizienzhaus 40
Die Kennzahl 40 zeigt an, dass das Effizienzhaus nach dem Gebäudeenergiegesetz im Vergleich zu einem Referenzgebäude weniger als die Hälfte, also lediglich 40 Prozent Primärenergie benötigt. Der Transmissionswärmeverlust liegt bei 55 Prozent eines Referenzgebäudes. Der bauliche Wärmeschutz ist also 45 Prozent besser.
Neubauten, die die Effizienzhaus-Stufe 40 erreichen, können über die KfW gefördert werden – vorausgesetzt, sie erfüllen zusätzliche Anforderungen an die Nachhaltigkeit. Alleine der Standard Effizenzhaus 40 reicht für die KfW Förderung nicht mehr aus.
Wie erreicht man KfW 40?
Bei einem KfW Effizienzhaus 40 spielen verschiedene bauliche und technische Maßnahmen eine Rolle. Entscheidend ist deren Kombination, insbesondere ein effizientes Zusammenspiel zwischen Heizung, Lüftung und Dämmung.
Die Gebäudehülle, zu der Außenwände, Dach und Bodenplatte zählen, muss sehr gut gedämmt sein. Die Wärmedämmung muss luftdicht über die gesamte Gebäudehülle verteilt sein. Bei der Anlagentechnik – etwa für Warmwasserversorgung und Heizung – werden erneuerbare Energien eingesetzt. In Frage kommen beispielsweise Wärmepumpen, Solarenergie sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine Öl- oder Gasheizung hingegen ist nicht förderfähig.
Generell ist jedoch jedes Haus einzeln und vor allem als Ganzes zu betrachten. Das verlangt viel fachliches Know-how. Es ist deshalb ratsam, ein individuelles energetisches Konzept sorgfältig zu planen, um den förderfähigen Standard KfW 40 zu erreichen.
Ein Experte für Energieeffizienz kann Bauherren bei der Umsetzung des KfW EH 40 Standards unterstützen. In der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes, betreut von der Deutschen Energie-Agentur (dena), finden Sie qualifizierte Berater, die Sie bei Ihrem Hausbau begleiten und individuell beraten.
Sie wollen noch mehr über die neue KfW Förderung wissen?
Hier finden Sie alle Beiträge rund ums Thema Förderung:
- KfW Förderung – Wir erklären die neue Förderung im Detail
- Klimafreundlicher Neubau KFN – Das Förderprogramm für nachhaltigen Hausbau einfach erklärt
- QNG Siegel – Was ist das QNG Siegel und wer zertifiziert es?
- Effizienzhaus KfW 40 Plus – Der Standard KfW 40 Plus wird durch die neue Förderung mit QNG-Siegel ersetzt
- Baukindergeld 2023 – Was wir über die Förderung Wohneigentum für Familien bisher wissen
Wer zertifiziert KfW 40?
Eine fachkundige Unterstützung ist bei klimafreundlichen Baumaßnahmen also besonders wichtig. Und am Ende ist für die KfW Förderung ohnehin ein offizielles QNG Siegel notwendig, das von einem Berater für Nachhaltigkeit ausgestellt wird.
Wer die KfW-Förderung für das Programm Klimafreundlicher Neubau KFN mit QNG Siegel in Anspruch nehmen möchte, braucht einen Nachhaltigkeitsberater, der die Hausplanung und den Bauprozess begleitet und dokumentiert. Der Experte achtet darauf, dass die QNG-Anforderungen eingehalten werden und reicht die erforderlichen Unterlagen bei der Zertifizierungsstelle ein.
Vergeben wird das Nachhaltigkeitszertifikat von der Zertifizierungsstelle, dem Bau-Institut für ressourceneffizientes und nachhaltiges Bauen (BiRN). Das Institut bildet Personen aus, die das QNG Zertifikat für den Standard KfW EH 40 NH vergeben.
Wie wird Nachhaltigkeit im Hausbau nachgewiesen?
Bei Neubauten muss die Nachhaltigkeit eines Effizienzhauses 40 für die KfW Förderung durch ein staatliches Gütesiegel, das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG), offiziell zertifiziert werden. Aktuell gibt es dabei zwei Qualitätsstufen:
- QNG Plus: Dabei werden die Kriterien für nachhaltiges Bauen nachweislich überdurchschnittlich erfüllt.
- QNG Premium: Dabei werden die Kriterien für nachhaltiges Bauen deutlich überdurchschnittlich erfüllt.
Beim neuen KfW-Programm gibt es zwei Förderstufen mit unterschiedlichen Kredithöchstbeträgen, die wir im Beitrag Klimafreundlicher Neubau KFN ausführlich erklären.
Was kostet ein KfW Effizienzhaus 40?
Wie viel ein KfW 40 Haus kostet, lässt sich nicht ohne detaillierte Angaben zum Bauprojekt berechnen. Die Preisspanne für ein Effizienzhaus 40 hängt u.a. von der Bauweise und der Haustechnik ab.
Die Kosten des neuen Standards KfW Effizienzhaus 40 QNG lassen sich nicht pauschal beziffern. Schließlich hängt die Investition vom einzelnen Hausbau und den entsprechenden klimafreundlichen Baumaßnahmen ab.
Kosten für Nachhaltigskeitssiegel
Jeder Neubau erhält ein individuelles 'Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude'. Laut Prof. Dr.-Ing. Natalie Essig, die das QNG mitentwickelt hat, liegen die Kosten für das staatliche Gütesiegel normalerweise zwischen 5.000 und maximal 10.000 Euro (Stand: März 2023). Günstiger wird es, wenn der Auditor gleichzeitig der Planer bzw. Architekt oder der Energieberater ist.
Die Expertin betont, dass nachhaltiges Bauen nicht teurer ist als regulär zu bauen: "Wenn man den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet, müssen weniger Bauteile neu angeschafft und ersetzt werden und die Instandhaltungskosten und Energiekosten der Immobilie sind deutlich geringer."
"Für viele Baufamilien ist die staatliche Förderung ein wichtiger Bestandteil ihrer Baufinanzierung", betont Friedemann Born, Geschäftsbereichsleiter Vertrieb beim Fertighaushersteller Bien-Zenker. Er mahnt aber auch zur Vorsicht: "Unter Umständen sind zur Erfüllung der Förderkriterien zusätzliche Investitionen in das Haus notwendig, die den Fördervorteil wieder auffressen. Deshalb prüfen unsere Hausberater und Finanzierungsexperten gemeinsam mit den Bauherren jeweils individuell, ob sich die Förderung für sie lohnt."
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