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Kühlen mit der Wärmepumpe

Im Winter heizt die Wärmepumpe das Haus. Im Sommer lässt sich der Kreislauf umkehren und somit die Wärmepumpe zum Kühlen nutzen. 

Anders als herkömmliche Wärmeerzeuger haben Wärmepumpen einiges mehr zu bieten. Sie können umweltschonend und zukunftssicher heizen und kühlen. 

Wärmepumpen sind beliebt – und das aus gutem Grund. In erster Linie geht es um die Versorgungssicherheit mit Wärme, in zweiter Linie um bezahlbare Kosten für den benötigten Energieträger. Doch darüber hinaus wird auch der Wunsch nach einer Kühlung immer lauter, denn die Sommer werden bedingt durch den Klimawandel schon jetzt immer heißer. 

So funktioniert das Kühlen mit der Wärmepumpe

Für die Kühlung wird der Wärmepumpen-Kreislauf umgeschaltet. Er entzieht dann die Wärme den Innenräumen, statt sie an den Raum abzugeben. Doch eine Klimaanlage kann diese Funktion nicht ersetzen.

Aus mehreren Gründen kann man nicht erwarten, den Wärmepumpen-Regler auf 18 °C Raumtemperatur zu stellen und kurze Zeit später bereits einen entsprechend abgekühlten Innenraum genießen zu können. Denn der Kühlung sind natürliche Grenzen gesetzt.

Das Problem mit dem Taupunkt

Ein wichtiger Grund dafür liegt in der Möglichkeit der Taupunktunterschreitung. Jeder kennt das Prinzip beispielsweise von einem frisch eingeschenkten Kaltgetränk im Sommer. Stellt man das Glas mit der kalten Flüssigkeit in eine warme Umgebung, bilden sich in kürzester Zeit Tropfen an der Außenseite des Glases – Tauwasser. 

Das liegt daran, dass Luft nur eine bestimmte Menge an Feuchtigkeit aufnehmen kann. Wärmere Luft kann grundsätzlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kältere. Hat diese warme Luft dann Kontakt mit einer kälteren Oberfläche, kühlt sie ab und kann somit weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Also gibt die Luft einen Teil der Feuchtigkeit an die Oberfläche ab – Tropfen entstehen.

Solche Tropfen können an kühleren Heizungsrohren durch die warme Umgebungsluft entstehen. Die Taupunkttemperatur würde ungewollt unterschritten und das Kondenswasser in der langfristigen Folge möglicherweise für Schimmel sorgen. Um diesen Effekt zu vermeiden, kann die Temperatur bei der Kühlung mit Luft/Wasser- oder Sole/Wasser-Wärmepumpen nicht beliebig gesenkt werden. In der Regel lässt sich die Temperatur aber um drei Grad Celsius reduzieren.

Aktive oder passive Kühlung mit der Wärmepumpe

Die Kühlung mit der Wärmepumpe lässt sich auf zwei verschiedene Möglichkeiten erreichen – als passive oder aktive Kühlung. Im Sommer sind Erdreich oder Grundwasser in der Regel deutlich kühler als die Raumluft. Das Wasser in der Flächenheizung nimmt deswegen Wärme von der Umgebungsluft auf, fließt dann über einen Wärmetauscher und gibt die Wärme an das Erdreich oder das Grundwasser ab.

„Passiv“ heißt in diesem Fall, dass der Kompressor der Wärmepumpe nicht in Betrieb ist. Der Stromverbrauch der passiven Kühlung ist deswegen sehr gering.

Bei der aktiven Kühlung dagegen ist der Kompressor der Wärmepumpe in Betrieb und der Kreislauf des gesamten Systems umgeschaltet. Dadurch wird dem Raum aktiv Wärme entzogen. Das funktioniert nicht nur schneller als mit der passiven Kühlung, sondern auch mit der Möglichkeit etwas geringere Temperaturen zu erreichen.

Luft-/Luftwärmepumpen als Klimageräte

Will man dagegen Ganzjahres-Komfort mit Wärmepumpen, kommen Luft/ Luft-Wärmepumpen ins Spiel. Sie können nicht nur hocheffizient Wärme erzeugen und kühlen, sondern auch den Feuchtegehalt der Raumluft regulieren. Dann spricht man nicht von Kühlung, sondern von Klimatisierung.

Da Luft-/Luftwärmepumpen die Raumluft parallel zum Wärmeentzug entfeuchten können, spielt die Taupunkttemperatur bei diesen Modellen keine Rolle. Das anfallende Kondensat führen die Geräte kontrolliert ab. Zudem können die Wärmepumpen dank moderner Filtertechnologien, z.B. Pollen, Gerüche, Viren oder Bakterien aus der Raumluft entfernen.

Der Nachteil liegt in der geringeren Jahresarbeitszahl (JAZ) im Vergleich zu Erd- oder Grundwasserwärmepumpen, was zu weniger Effizienz im Winter führt. Auch die Förderung für Wärmepumpen fällt bei Luft-/Luft-Modellen in der Regel geringer aus. 

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