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Dämmstoffe im Vergleich

Unterschiedliche Dämmstoffe eignen sich für verschiedene Einsatzbereiche und haben andere Eigenschaften. Wir vergleichen in der großen Übersicht die auf dem Markt verfügbaren Dämmstoffe.

Tabelle: Dämmstoffe im Vergleich

DämmmaterialWärmeleitwert in W/mk(*)Wärmespeicherkapazität in J/(kg*K)BaustoffklasseEntsorgungDämmstoff-ArtVerarbeitungErhältlich alsAnwendungsgebieteBesonderheiten
Mineralwolle (Steinwolle oder Glaswolle)0,032 - 0,048840-1.000A1, A2, B1 
  • Mineralwolle vor 1996: gefährliche Abfälle, Deponien ab der Klasse I 
  • Mineralwolle ab 1996: Bauschutt- und Hausmülldeponie (nicht alle Deponien nehmen Mineralwoll-Abfälle an)
  • teilweise nehmen Hersteller Mineralwolle ab 1996 sortenrein zum Recyceln zurück
 
mineralischmit spezieller SchutzkleidungMatten, Platten 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
 
 
  • Nicht brennbar
  • schimmelresistent 
  • resistent gegen Ungeziefer
 

extrudiertes Polystyrol (XPS)

0,028 - 0,042ca. 1.450B1, B2 
  • nicht recyclingfähig, da Treibmittel verwendet werden
  • Entsorgung als Bauschutt auf Deponie oder in Abfallverbrennungsanlagen
 
synthetisch Platten 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
 
 
  • wasserunempfindlich 
  • trittfest
 
expandiertes Polystyrol (EPS)0,031 - 0,045ca. 1.450B1, B2 
  • ohne HBCD-Zusätze (ab 2016) als Bauabfall auf Deponien
  • mit HBCD-Zusätzen in speziell zugelassenen Abfallverbrennungsanlagen
 
synthetisch Platten 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
 
 
  • feuchtigkeitsbeständig
 
Polyurethan (PU/PIR)0,023 - 0,0291.200-1.400B1, B2 
  • nicht verunreinigte, FCKW- und HFCKW-freie PU-Hartschäume lassen sich recyceln (in der Praxis nicht üblich)
  • Entsorgung als gemischte Bau- und Abbruchabfälle bei Abfallverbrennungsanlage
 
synthetisch Platten 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
 
 
  • elastisch
 
Holzfaser0,038 - 0,0902.000-2.100 B1, B2 
  • Restmengen und Dämmplatten aus Abbruch oder Rückbau Verbrennung in Feuerungsanlagen mit mind. 30 kW Nennwärmeleistung 
  • Recycling nicht verunreinigter Platten prinzipiell möglich
  • zerkleinerte Materialreste lassen sich kompostieren
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigMatten, Platten, Stopfmaterial 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
  • Zwischensparrendämmung
 
 
  • als Putzträger im WDVS geeignet
 
Hanf0,040 (Fasern) - 0,080 (Schäben)ca. 2.300B2 
  • Recycling oder Verbrennung
  • Kompostierung und Deponierung abhängig von hinzugefügten Zusatzstoffen (z.B. für Brandschutz)
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigMatten, Flocken 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
  • Zwischensparrendämmung
  • Innendämmung
 
 
  • resistent gegenüber Feuchtigkeit
  • resistent gegenüber Fäulnis
 
Juteca. 0,038ca. 2.350B2 natürlichkeine Schutzkleidung nötig

Matten,
Flocken 

 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
  • Zwischensparrendämmung
  • Innendämmung
 
 
  • schadstoffrei
  • biologisch abbaubar
  • Recyclingprodukt: besteht aus alten Jutesäcken
 
Flachs0,040 (Fasern) - 0,080 (Schäben)ca. 1.300B2 
  • recyclingfähig
  • Kompostierung nur bei Flachsdämmung ohne Zusatzstoffe möglich
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigMatten, Flocken 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
  • Zwischensparrendämmung
  • Innendämmung
 
 
  • resistent gegenüber Fäulnis
 
Kork0,040 - 0,0601.700-2.100B2 
  • Weiterverarbeitung zu Korkgranulat
  • als Bauschutt auf Deponie
  • Backkork ist in der Regel nicht mit Zusatzstoffen versetzt
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigPlatten, Schrot 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
 
 
  • diffusionsoffen
  • sehr druckbelastbar
 
Zellulose0,039 - 0,0451.700-2.150B2 
  • sortenrein nehmen einige Hersteller Dämmstoff zum Recyceln zurück
  • Entsorgung als Bau- und Abbruchholz auf Deponie
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigMatten, Flocken 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
 
 
  • Besondere Form der Zellulosedämmung: Zellstoffverbundelemente (Wellpappe)
  • reguliert Feuchtigkeit
  • schimmelbeständig
 
Kalziumsilikat0,045 - 0,10 A1, A2 
  • Entsorgung als Bauschutt auf Deponie
 
mineralisch Platten 
  • Innendämmung
 
 
Seegras 0,043 - 0,045ca. 2.000B2 
  • unbehandeltes Seegras lässt sich (auch im eigenen Garten) kompostieren
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigStopfmaterial 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
 
 
  • feuchtigkeitsbeständig
  • resistent gegen Ungeziefer (z.B. Milben, Mäuse)
 
Schafwolle0,034 - 0,0421.300B2 
  • mit Borsalz: Entsorgung auf der Deponie
  • reine Schafwolle: Kompostierung
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigMatten, Stopfmaterial 
  • Innendämmung
 
 
  • sehr diffusionsoffen
  • reinigt Raumluft
 
Kokosfaser0,040 - 0,0501.300-1.600 B2 
  • auf einer Deponie als Bau- und Abbruchholz
  • Kompostierung nur bei Fasern ohne Zusatzstoffe
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigStopfmaterial 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
  • Zwischensparrendämmung
  • Innendämmung
 
 
  • bruchfest
 
Schilf und Napiergrasca. 0,055ca. 1.200 B2 
  • stoffreines Recycling
  • Kompostierung bei Matten ohne Zusatzstoffe
 
natürlichkeine Schutzkleidung nötigMatten 
  • Außendämmung: Dach, Decke, Wand
  • Zwischensparrendämmung
  • Innendämmung

(ggf. genehmigungspflichtig)

 
  • als Putzträger nutzbar
  • feuchtigkeitsresistent
  • resistent gegen Fäulnis
 
Perlite0,050-0,070ca. 1.000A1 
  • Entsorgung als Bauschutt auf Deponie
 
mineralisch Granulat 
  • Außendämmung: Dach, Decke
 
 
  • besteht aus Silikatgestein Perlit vulkanischem Ursprungs, dadurch natürlicherweise nicht brennbar
  • wasserabweisend
  • verrottet nicht
  • ungezieferbeständig
  • schimmelresistent
 
Aerogelbis zu 0,0281000 - 1500A1 
  • Entsorgung auf der Deponie
  • sortenrein recyclingfähig
 
mineralischDämmputz sollte von einem Fachbetrieb aufgetragen werdenGranulat, Platten 
  • Außendämmung Wand
  • Innendämmung
 
 
  • besonders gut geeignet, wenn nur eine dünne Dämmschicht möglich ist
  • nicht brennbar
  • gut geeignet für Rundungen
  • diffusionsoffen
  • guter Schallschutz
  • transparent
  • sehr leicht
 
Vakuum-Isolier-Platten (VIPs)0,004 - 0,008ca. 1000B2  
  • recycelbar
  • Entsorgung in der Praxis noch schwer einzuschätzen, da noch nicht lange in Verwendung
 
meist mineralischer KernInstallation durch einen Fachbetrieb, um Vakuum nicht zu zerstörenPlatten 
  • Außendämmung Wand
  • Innendämmung
 
 
  • Lebensdauer von 30-50 Jahren
  • nicht diffusionsoffen
  • setzt genaue Planung voraus, da Anpassungen der Elemente nicht möglich
 
Typha (Rohrkolben)0,048 - 0,60920 - 1420B2 
  • recycelbar
 
natürlich mit mineralischem Bindemittelkeine Schutzkleidung nötigPlatten 
  • Außendämmung Wand, Dach
  • Gefachdämmung bei Fachwerkhäusern
 
 
  • resistent gegen Schimmel
  • guter Schallschutz
  • diffusionsoffen und kapillaraktiv
  • guter Schallschutz
  • gute Ökobilanz, u.A. da Anbau sich positiv auf letzte Moore auswirken kann
 

Quellen: baunetz-wissen.de, bioeco-edr.eu, Wärmeleitwerte und Baustoffklassen nach: Technologien und Techniken zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden durch Wärmedämmstoffe (Metastudie Wärmedämmstoffe – Produkte – Anwendungen – Innovationen), Dipl.-Ing. Christoph Sprengard, Dr.-Ing. Sebastian Treml, Prof.-Dr. Ing. Andreas H. Holm, Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München

Klassische Dämmstoffe

Zwei Materialgruppen decken den größten Teil des Dämmstoff-Marktes ab: mineralische Fasern aus Stein oder Glas und synthetische Schaumstoffe aus Polystyrol oder Polyurethan.

Sie benötigen bei der Herstellung zwar viel Energie, sie erreichen jedoch auch beste Dämmwerte, sind preiswert und langlebig. Alle Dämmstoffe sind porös: Je mehr Lufteinschlüsse die Dämmung besitzt, desto geringer ist ihre Wärmeleitfähigkeit und desto besser ihr Dämmvermögen.

Es gibt Dämmstoffe in Form von Platten, Matten, Rollen, Flocken oder als Schüttung. Feste Dämmplatten aus Hartschaum, Mineral- oder Holzfasern kommen wegen ihrer Druckfestigkeit bevorzugt als Bodendämmung oder bei Wärmedämm-Verbundsystemen, die außen vor die Hauswand gesetzt werden, zum Einsatz.

Faserige Matten und Filze werden als Dämmung überwiegend beim Dachausbau verwendet, da sie einfach auch in Eigenleistung zu verarbeiten sind. Sie bestehen meist aus Glas- oder Steinwolle, Schaf- oder Baumwolle.

Schüttungen sind körnige oder flockige Dämmstoffe, die in eine zweischalige Wand-, Boden- oder Dachkonstruktion geschüttet oder maschinell geblasen werden können. Sie sollten von einem Fachmann verarbeitet werden, da bei ungleichmäßiger Verteilung die Gefahr einer nachträglichen Setzung des Materials besteht, was Löcher in der Dämmschicht und damit Wärmebrücken zur Folge hat. Schüttungen werden hauptsächlich als Zellulose, Perlite oder Blähton angeboten.

Mineralische Dämmstoffe

Mineralwolle ist preiswert und nicht brennbar, der ohne RAL-Gütezeichen sollte man allerdings nicht trauen. Damit die Fasern nicht in die Innenräume gelangen, sollte man die Matten unbedingt luftdicht verbauen, auch um Eindringen von Feuchte zu vermeiden.

Weitere mineralische Dämmstoffe sind Kalziumsilikat, Aerogele und Perlite. Ersteres besteht aus Kalk (Kalziumoxid) und Sand (Siliziumdioxid). Die Bestandteile werden durch die Zugabe von Porenbildnern und Wasser aufgeschäumt. Anschließend wird das Material mithilfe von Wasserdampf zu Platten gepresst. Eine poröse Struktur entsteht. Kalziumsilikatplatten eignen sich nur für die Innendämmung, weshalb sie gerne für die Dämmung der Außenwand von Innen genutzt werden. Diese Technik macht bei denkmalgeschützten Gebäuden Sinn. 

Perlite hingegen bestehen aus dem Silikatgestein Perlit. Dieses ist vulkanischem Ursprungs, wodurch der Dämmstoff natürlicherweise nicht brennbar ist. 

Aerogele sind ein neuartiger Hightech-Dämmstoff. Die Gele werden meist aus Silikaten wie Kieselsäure hergestellt. Durch hohen Druck und/oder hohe Temperaturen wird dem Stoff Flüssigkeit entzogen, wodurch viele gasgefüllte Poren entstehen. Aerogele erreichen deshalb den geringsten Wärmeleitwert aller Dämmstoffe, die aktuell auf dem Markt sind. Sie sind als Dämmplatten oder in Form von Dämmputz erhältlich und eignen sich sowohl für die Außen- als auch die Innendämmung. Die Besonderheit sind die äußerst geringen Dämmstärken aufgrund des guten Dämmvermögens. So reichen teilweise bereits Stärken von nur 6cm aus. 

 

Vor- und Nachteile mineralischer Dämmstoffe

 VorteileNachteile
Mineralwolle 
  • vergleichsweise günstig
  • gute Dämmeigenschaften
  • für vielfältige Anwendungsgebiete geeignet
  • schimmelresistent
  • nicht brennbar
  • beständig gegen Ungeziefer
  • diffusionsoffen
 
 
  • Verarbeitung nur mit spezieller Schutzkleidung
  • geringe Wärmespeicherkapazität
  • Entsorgung in der Regel auf Deponien
 
Kalziumsilikat 
  • nicht brennbar
  • einfache Verarbeitung
  • diffusionsoffen
 
 
  • nur für Innendämmung geeignet
  • vergleichsweise geringe Dämmeigenschaften
  • vergleichsweise hohe Dämmdicken nötig
  • sehr teuer
 
Perlite 
  • nicht brennbar
  • wasserabweisend
  • verrottet nicht
  • beständig gegen Ungeziefer
  • schimmelresistent
 
 
  • Entsorgung als Bauschutt auf Deponie
  • vergleichsweise geringe Dämmeigenschaften
  • vergleichsweise geringe Wärmespeicherkapazität
  • eher teuer
 
Aerogele 
  • sehr gutes Dämmvermögen
  • nicht brennbar
  • dünne Dämmschichten möglich
  • diffusionsoffen
  • resistent gegen Pilzen, Algen und Ungeziefer
  • druckstabil
 
 
  • Entsorgung meist auf Deponie (sortenrein recyclingfähig)
  • vergleichsweise geringe Wärmespeicherkapazität
  • sehr teuer
 

Synthetische Dämmstoffe

Aus Erdöl als wichtigstem Grundstoff wird Polystyrol hergestellt. Es ist offenporig (EPS) oder mit geschlossen Poren, dann dampfdicht und feuchteresistent als XPS erhältlich. EPS ist bekannter unter dem Markennamen Styropor, ist sehr günstig und auch in emissionsreduzierten Varianten erhältlich. Zu den synthetischen Dämmstoffen gehören auch die viel verwendeten Ortschäume aus Polyurethan (PUR) zur Abdichtung beispielsweise zwischen Fensterrahmen und Wand. 

Der Nachteil: Polyurethan-Hartschaumplatten geben im Brandfall beim Verschwelen in geringen Mengen hochgiftiges Blausäuregas ab. Aus expandiertem Polystrol (EPS) können unter Hitzeeinwirkung entzündliche Gase entweichen, extrudiertes Polystrol (XPS) setzt bromierte Kohlenwasserstoffe frei.

Dennoch haben die Synthetischen ihre Vorteile, ihre Dämmwerte sind die höchsten, XPS ist besonders feuchteunempfindlich und so für die Kelleraußendämmung geeignet. Trotzdem ist es in den letzten zehn Jahren zum Comeback traditioneller Dämmstoffe gekommen.

Wohngesunde Kunststoffe erkennen

Unklare Herstellerangaben machen es oft schwierig, emissions- und schadstoffarme Dämmstoffe zu identifizieren. Klarheit bieten hier Umweltzeichen wie das „pure life“-Siegel. Es sorgt für mehr Sicherheit bei der Gebäudeplanung und bei der Verwendung von geeigneten Dämmprodukten. PU-Dämmstoffe, die das Umweltzeichen „pure life" tragen, erfüllen die sehr strengen stofflichen Kriterien und Emissionsanforderungen des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung – bekannt unter dem Namen Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) – an die Innenraumluftqualität und sind gesundheitlich unbedenklich.

Polyurethan ist ein besonders gesundheitsverträglicher und nachhaltiger Kunststoff, der sich seit Jahren als hochwertige Wärmedämmung bewährt. Deswegen wird Polyurethan auch als Bindemittel für formaldehydfreie, gesundheitsverträgliche Holzwerkstoffe eingesetzt. In der Gebäudedämmung wird der geschlossenzellige Dämmstoff Polyurethan-Hartschaum (PU) in Form von Dämmplatten, als Verbundelemente mit zusätzlichen Funktionsschichten, als Blockware und als Sandwichelemente eingesetzt. 

Im Laufe des Produktlebens sparen die Dämmstoffe etwa 100-mal mehr Energie ein, als zur ihrer Herstellung benötigt wird. Aus sauberen PU-Abfällen und Produktionsresten können neue Konstruktionswerkstoffe hergestellt werden. Die sehr gute Dämmleistung begrenzt wirksam die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle. Durch hohe Druckfestigkeit bleiben die Dämmplatten auch bei Belastungen formstabil. PU-Dämmprodukte behalten über Jahrzehnte zuverlässig ihre Funktionstüchtigkeit.

Vor- und Nachteile synthetischer Dämmstoffe

 VorteileNachteile
XPS 
  • günstig
  • sehr niedriger Wärmeleitwert, dadurch sehr gute Dämmleistung
  • gut geeignet als Außendämmung (auch als Putzträger)
  • wasserunempfindlich
  • trittfest/druckstabil
 
 
  • Entsorgung auf Deponie (nicht recycelbar durch Einsatz von Treibmitteln)
  • vergleichsweise schlechte Ökobilanz
  • vergleichsweise geringe Wärmespeicherkapazität 
  • nicht UV-beständig (kurze Lebensdauer)
  • im Brandfall unter Umständen Qualm und toxische Gase
 
EPS (Styropor) 
  • sehr günstig
  • sehr niedriger Wärmeleitwert, dadurch sehr gute Dämmleistung
  • einfach zu verarbeiten
  • feuchtigkeitsbeständig
 
 
  • Entsorgung auf Deponie (mit HBCD-Zusätzen nur in speziell zugelassenen Abfallverbrennungsanlagen)
  • vergleichsweise schlechte Ökobilanz 
  • vergleichsweise geringe Wärmespeicherkapazität 
  • nicht UV-beständig (kurze Lebensdauer)
  • nicht diffusionsoffen 
  • im Brandfall unter Umständen Qualm und toxische Gase 
 
PU/PIR 
  • sehr niedriger Wärmeleitwert, dadurch sehr gute Dämmleistung
  • einfach zu verarbeiten
  • wasserabweisend
  • witterungsbeständig
  • elastisch
  • PU günstig
 
 
  • Entsorgung in Abfallverbrennungsanlage (theoretisch recyclingfähig, wird aber in der Praxis bisher nur selten umgesetzt)
  • vergleichsweise schlechte Ökobilanz 
  • vergleichsweise geringe Wärmespeicherkapazität 
  • im Brandfall unter Umständen Qualm und toxische Gase 
  • hoher Energiebedarf in der Produktion
  • PIR teuer
 

 

Natürliche Dämmstoffe

Dämmmaterialien, aus Altpapier, Holz, Hanf oder Getreide, werden in der Regel mit einem Bruchteil der Energie erzeugt, die Mineralwolle oder synthetische Hartschäume verschlingen.

Natürliche Dämmstoffe erreichen zwar nicht deren Dämmwerte, gleichen diesen Mangel jedoch mit Schadstofffreiheit, Diffusionsoffenheit und vor allem hoher Sorptionsfähigkeit aus: Sie können große Mengen an Wasserdampf aufnehmen, ohne dabei erheblich an Dämmvermögen zu verlieren.

Sinkt die Raumluftfeuchte unter ein bestimmtes Niveau, kehrt sich die Richtung um, so dass ein für den Menschen gesundes und angenehmes Klima erhalten bleibt. Noch dazu warten sie mit besserem sommerlichem Hitzeschutz auf, der sich ihrer höheren Rohdichte verdankt.

Besonders Holzfaserplatten sind hier zu nennen. Sie speichern einen Gutteil der Wärme eines Sommertags und geben sie erst in den kühleren Nachtstunden an die Innenräume ab. Holzfaserdämmstoffe sind zudem ein Beispiel für gelungene Resteverwertung, so wie Zelluloseflocken aus Altpapier, die sich in Kanada und den USA seit über hundert Jahren im Hausbau bewähren.

Hanf ist insektensicher und schimmelbeständig, Flachs wächst schnell und ist dabei anspruchslos, ist hautsympathisch und folglich angenehm zu verarbeiten. Schafwolle hat sich als regelrechter Schadstoff-Filter entpuppt.

Ein Minus in der Ökobilanz stellt bei einigen natürliche Materialien der notwendige Zusatz von Boraten dar, mit denen sie gegen Brandgefahr und Insektenbefall geschützt werden.

Zur Trittschalldämmung, zur Wärmedämmung in Außen- und Innenwänden sowie unter der Dachschräge kommen sie zum Einsatz. In Form von Matten, lose zum Stopfen oder als Schüttung geliefert, eignen sich fast alle zur Eigenleistung, nur die in Flockenform zum Einblasen müssen von Fachleuten mit speziellen Maschinen eingebracht werden. Dämmstoffe auf pflanzlicher Basis sind für Flachdach- oder Kellerdämmung (Perimeterdämmung) nicht geeignet.

Vor- und Nachteile natürlicher Dämmstoffe

 VorteileNachteile
Holzfaser   
  • vergleichsweise gute Ökobilanz
  • günstig
  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet (auch als Putzträger im WDVS)
  • recyclingfähig, kleine Mengen kompostierbar
  • guter Schallschutz
  • diffusionsoffen
  • winddicht
 
    
  • geringfügig schlechtere Dämmeigenschaften als synthetische oder mineralische Dämmstoffe
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
 
  
 Hanf 
  • vergleichsweise gute Ökobilanz
  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet
  • resistent gegenüber Feuchtigkeit
  • resistent gegenüber Fäulnis
  • recyclingfähig
  • kompostierbar, wenn ohne Zusatzstoffe
 
 
  • geringfügig schlechtere Dämmeigenschaften als synthetische oder mineralische Dämmstoffe
  • vergleichsweise teuer
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
  • in der Praxis teilweise thermische Verwertung
 
Flachs 
  • vergleichsweise gute Ökobilanz
  • günstig
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet
  • recyclingfähig
  • kompostierbar, wenn ohne Zusatzstoffe
  • resistent gegenüber Fäulnis
 
 
  • geringfügig schlechtere Dämmeigenschaften als synthetische oder mineralische Dämmstoffe
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
  • vergleichsweise geringe Wärmespeicherkapazität
 
Jute 
  • vergleichsweise gute Ökobilanz, da Recyclingprodukt
  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • schadstofffrei
  • biologisch abbaubar
 
 
  • geringfügig schlechtere Dämmeigenschaften als synthetische oder mineralische Dämmstoffe
  • vergleichsweise teuer
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
 
Seegras 
  • gute Ökobilanz
  • günstig
  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • feuchteresistent
  • resistent gegen Ungeziefer
  • kompostierbar
 
 
  • vergleichsweise geringe Dämmeigenschaften 
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
  • bisher nicht unbegrenzt auf dem Markt verfügbar
 
Zellulose 
  • vergleichsweise gute Ökobilanz
  • günstig
  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet
  • guter Schallschutz
  • sortenrein: recycelbar
  • reguliert Feuchtigkeit
  • schimmelbeständig
 
 
  • geringfügig schlechtere Dämmeigenschaften als synthetische oder mineralische Dämmstoffe
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
  • nicht sortenrein: Entsorgung als Bau- und Abbruchholz auf Deponie
  • komplizierte Verarbeitung
 
Schafwolle 
  • vergleichsweise gute Ökobilanz
  • eher günstig
  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • hygroskopische Fasern
  • reinigt Raumluft (besteht aus Keratin)
  • guter Schallschutz
  • diffusionsoffen
 
 
  • geringfügig schlechtere Dämmeigenschaften als synthetische oder mineralische Dämmstoffe
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
  • Behandlung mit Borsalz nötig, dann nicht mehr kompostierbar
  • nur für Innendämmung geeignet
 
Kokosfaser 
  • vergleichsweise gute Ökobilanz
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet
  • unbehandelte Fasern kompostierbar
  • bruchfest 
  • guter Schallschutz
  • resistent gegen Verrottung und Schimmel
  • diffusionsoffen
 
 
  • vergleichsweise geringe Dämmeigenschaften 
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
  • geringere Wärmespeicherkapazität als andere natürliche Dämmstoffe
  • vergleichsweise teuer
  • bei behandelten Fasern Entsorgung auf Deponie als Bau- und Abbruchholz
  • kein regionaler Dämmstoff (lange Transportwege)
 
Schilf und Napiergras 
  • vergleichsweise gute Ökobilanz
  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet (auch als Putzträger nutzbar)
  • feuchtigkeitsresistent
  • resistent gegen Fäulnis und Pilze
  • stoffreines Recycling
  • Kompostierung bei Matten ohne Zusatzstoffe
 
 
  • vergleichsweise geringe Dämmeigenschaften 
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
  • geringere Wärmespeicherkapazität als andere natürliche Dämmstoffe
  • vergleichsweise teuer
 
Kork 
  • vergleichsweise gute Ökobilanz
  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • für vielfältige Dämmmaßnahmen geeignet
  • Verarbeitung ohne Schutzkleidung möglich
  • guter Schallschutz
  • bei Backkork Weiterverarbeitung zu Korkgranulat statt Entsorgung
  • diffusionsoffen
  • sehr druckbelastbar
 
 
  • vergleichsweise geringe Dämmeigenschaften 
  • vergleichsweise geringer Brandschutz
  • teuer
  • riecht nach Kork
  • teilweise lange Transportwege, jedoch auch aus Spanien/Portugal erhältlich
 

 

Hanf-, Flachs- und Jutedämmung

Sowohl Hanf-, Flachs- als auch Jutefasern lassen sich als Dämmmaterial verwenden. Die Dämmmatten aus der traditionellen Kulturpflanze Hanf sind mit circa 15 Prozent Stützfasern versetzt, damit sie zum Beispiel zwischen Dachsparren, Holzständer oder Balkendecken geklemmt werden können. Alternative gibt es kompostierbare Matten mit Stützfasern aus Maisstärke. Als Flammschutzmittel wird Soda eingebracht.

Teilweise werden Hanf, Flachs und Jute auch als Kombiprodukte angeboten. Die Dämmstoffe sind als weiche Dämmplatten und Stopfwolle erhältlich. 

Dämmung aus Seegras

Auch Seegras eignet sich als Dämmstoff. Eine Art der Seegrasdämmung stammt aus der Ostsee in Dänemark. Das Seegras wird regelmäßig in großen Mengen ans Ufer geschwemmt. Dort kann es eingesammelt werden, um es anschließend zu reinigen und trocknen. 

Neben der Seegrasdämmung aus der Nordsee gibt es auch die Dämmung aus sogenannten Neptunbällen, die aus dem Mittelmeer stammt. Neptunbälle sind Seegrasreste, die von den Wellen zu Kugeln geformt, auf den Strand geworfen und dort eingesammelt und anschließend zerfasert werden. 

Seegrasdämmung kann sowohl für die Dach- und Fassadendämmung als auch die Innendämmung und die Dämmung von Geschossdecken genutzt werden. Da die Dämmung nicht als Platten erhältlich ist, wird sie ähnlich wie Zellulose in Hohlräume eingebracht.

Holzfaserdämmung

Bei Holzfaser handelt es sich um ein ökologisches Produkt aus nachwachsendem Rohstoff, ressourcenschonend und wiederverwertbar. Der Naturdämmstoff speichert CO2, erreicht überzeugende Wärmedämmwerte und kann vielseitig für Dächer, Wände und Decken eingesetzt werden.

Aber achten Sie auf die Herkunft. Beim Hersteller Steico beispielsweise werden ausschließlich Hölzer aus verantwortlich bewirtschafteten Forsten eingesetzt, zertifiziert nach den strengen Regeln der Nachhaltigkeitsorganisationen FSC und PEFC. Baubiologisch unbedenklich fördert Holzfaser-Dämmung das Wohlbefinden der Bewohner, ist atmungsaktiv und feuchteregulierend und unterstützt ein ausgeglichenes, gesundes Raumklima – in den kalten Monaten ist es zu Hause wohlig warm, bei sommerlicher Hitze dagegen angenehm kühl.

Das diffusionsoffene Prinzip ist von Funktionsjacken bekannt: Holzfaser-Dämmstoffe sind atmungsaktiv, also „dampfdurchlässig“ und bieten damit ein aktives Feuchtemanagement. Sollte Feuchtigkeit in die Dämmschicht gelangen kann sie nach außen abtrocknen, das hält die Konstruktion dauerhaft trocken und schützt vor Folgeschäden wie Schimmel. Holz als Naturprodukt enthält eine Vielzahl organischer Verbindungen, die als Emissionen in die Raumluft gelangen können.

Diese sind mit modernen Messinstrumenten nachweisbar, können vom Menschen zum Teil auch sinnlich wahrgenommen werden – als der typische Eigengeruch des jeweiligen Holzes. Für die gesundheitliche Bewertung der Emissionen aus Holz und Holzprodukten in Innenräumen war ein Forschungsverbund unter Federführung des Universitätsklinikums Freiburg zuständig. Durchgeführt wurden unter anderem Untersuchungen an Lunge, Augen, Haut und Nerven. Mit dem Ergebnis, „dass es bis dato keine überzeugenden Hinweise auf klinisch relevante Effekte nach Exposition gegenüber innenraumüblichen Konzentrationen an Holzemissionen gibt“.

Eine Gefährdung des Menschen durch Freisetzung von Emissionen aus Holz und Holzprodukten in die Raumluft sei nicht zu erkennen. Das unabhängige Institut für Baubiologie Rosenheim (IBR) hat die Produkte des Herstellers Steico geprüft und bestätigt die „baubiologische Unbedenklichkeit“.

Die Holzfaserdämmung ist bereits vergleichsweise weit verbreitet und in zahlreichen Ausführungen für verschiedene Einsatzbereiche erhältlich. Holzfaserdämmplatten eignen sich ideal für die Fassadendämmung und die Dachdämmung. Ein besonderer Vorteil bei der Sanierung: die Platten können eine gewisse Zeit frei bewittert werden, denn die Platten sind wasserabweisend.

Dämmung aus Altpapier: Zellulose

Alle Anforderungen an einen modernen Dämmstoff erfüllt auch Zellulose. Es besteht im Wesentlichen aus Bestandteilen pflanzlicher Zellwände und ist der wichtigste Bestandteil von Zeitungspapier. Dieses wiederum wird mit Spezialmaschinen zu flauschig weichen Zellulosefasern aufbereitet, die für den Kälte- wie den Wärmeschutz hervorragende Eigenschaften mitbringen.

Das Dämmmaterial wird dann von zertifizierten Fachbetrieben maschinell in Hohlräume eingeblasen. Verwertet wird bei Zellulosespezialisten nur hochwertiges Recyclingpapier. Das Material erreicht in Sachen Dämmwerte, Wohngesundheit und auch Brand- und Schallschutz sehr gute Werte.

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