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Kleines Familien-Zuhause auf dem Land

Raus aus der 70-Quadratmeter-Wohnung – rein ins eigene Haus. Beim Bau ihres neuen Zuhauses legte Familie Marquardt Wert auf Wohnkomfort und Qualität. Dabei sollte es lieber etwas kompakter, dafür aber passgenau auf die Wünsche der Familie zugeschnitten und hochwertig ausgestattet sein.

Sarjoscha und Anne Marquardt haben lange entgegen ihren Bedürfnissen gewohnt: in einer 70-Quadratmeter-Wohnung in einer Kleinstadt. Aber eigentlich seien sie Landmenschen, sagen sie. Sie sind gerne draußen in der Natur, suchen Kontakt zu den Nachbarn, wollen sich in ihrer Gemeinde einbringen. Ihr Traum: ein eigenes Haus auf dem Dorf, „um das man einmal herumlaufen kann.“

Als sich das zweite Kind ankündigte, Sarjoscha Marquardt sein Studium beendet hatte und beide verdienten, setzten sie ihren Traum in gebaute Realität um. Die Familie wohnt nun in einem kleinen oberschwäbischen Dorf mit 274 Einwohnern, der Bus fährt einmal pro Stunde, es gibt ein Gasthaus und einen Kindergarten – die Marquardts sind glücklich.

„Wir sind in drei Minuten zu Fuß im Naturschutzgebiet, unser Grundstück liegt in einem kleinen Baugebiet, in einer gewachsenen Struktur“

erzählt der Bauherr.

Natürlich habe so ein Bauplatz auf dem Land auch finanzielle Vorteile: „Die Grundstückspreise fallen deutlich, sobald man aus dem Stadtbereich rausgeht. Und jeder Euro, der nicht in den Boden fließt, kann in das Haus investiert werden.“

Inspiration in Musterhauszentren

Nachdem das Grundstück gekauft war, hat sich das Paar den Bebauungsplan genau angeschaut. Die Marquardts wollten sich an alle Vorgaben halten, keine Extras und Ausnahmen. Das koste am Ende nur Zeit und dauere länger, so der Bauherr. Also blieb es bei anderthalb Geschossen und einem Satteldach.

„Man kann jede Hausform modern und ansprechend gestalten“

sagt Anne Marquardt.

Wie ein solches Haus konkret aussehen könnte, darüber informierten sich die beiden in diversen Musterhauszentren. Angepeilt war ein Haus mit 140 bis 150 Quadratmetern Wohnfläche, auf Bodenplatte, pflegeleicht und überschaubar, damit es nach dem Auszug der Kinder später auch noch passt. 

Das Budget hatte das Paar so festgelegt, dass die monatliche Belastung auch dann noch stemmbar ist, wenn mal nur eine Person berufstätig sein sollte. Damit sind sie dann zum Bauberater gegangen.

Durchdachter Grundriss im kleinen Fertighaus

Eine gute Bauberatung sei enorm wichtig, sagt Anne Marquardt. „Der Bauberater kann genau sehen, was mit dem Budget möglich ist und was nicht.“ Um bei der Bemusterung keine bösen Überraschungen zu erleben, hat das Paar alle Extras im Vorhinein mit einkalkulieren lassen, etwa den umweltfreundlichen Design-Boden, das Sitzfenster in der Küche, die Festverglasungen und die großformatigen Hebe-Schiebelemente im Wohnbereich.

„Am Ende haben wir bei der Hausgröße Abstriche gemacht, zugunsten einer höherwertigen Ausstattung. Die war uns wichtiger, weil sie langlebiger ist und damit nachhaltiger“

erzählt die Baufrau.

Gewünscht hat sich das Paar Offenheit und Großzügigkeit, möglichst wenig Türen und möglichst viel Blick ins Grüne. Dazu ein Technikraum, der auch als Hauswirtschaftsraum genutzt werden kann, einen zusätzlichen Abstellraum in der Garage und ein separates Gästebad im Erdgeschoss. Architekt Christoph Gaiser hat die Wohnwünsche seiner Kunden in einen durchdachten Grundriss umgesetzt. Insgesamt waren dafür zwei Termine nötig.

Schon der Eingangsbereich ist mit einer überdachten Nische einladend gestaltet. Und wenn man das Haus betritt, hat man einen Durchblick direkt in den Garten. Das ganze Haus ist von Blickachsen geprägt. Ein Blickfang ist auch die Treppe mit Holzbelag auf den Stufen, der verkürzten Seitenwand und den ausgeklinkten untersten Stufen. Der Platz darunter dient als Stauraum.

Die Doppelgarage ist über den Technikraum gut mit dem Haus verbunden, sodass man bei schlechtem Wetter Einkäufe trockenen Fußes in die Küche tragen kann. Im Gästebad trennt eine Schiebetür WC und Dusche voneinander und generiert auf diese Weise mehr Privatsphäre.

Für alles eine Lösung

Auf eine Speisekammer hat die Baufamilie verzichtet, die Küche ist groß genug. Ein Homeoffice sollte aber unbedingt sein. Ein kleiner Rückzugsbereich sei wichtig, damit man Dinge in Ruhe erledigen könne, findet die Bauherrin. Also hat sie mit dem Architekten im Obergeschoss die Wände so lange hin- und hergeschoben, bis eine abschließbare Nische für den Schreibtisch gefunden war, geschickt belichtet über ein großes Dachflächenfenster.

Mit seiner Erfahrung hat Architekt Gaiser auch Lösungen für andere Knackpunkte gefunden. Beispielsweise fehlte der Platz im Wohnzimmer, weil der Technik- und Hauswirtschaftsraum so groß sein sollte. Sein Vorschlag: Die Wände an zwei Seiten um 50 Zentimeter nach außen schieben. „Das war gar nicht viel teurer und heute haben wir im Wohnzimmer ein super Raumgefühl“, freut sich die Bauherrin.

Voller Eifer hat sie sich an die Planungen gesetzt, mit Bleistift auf Butterbrotpapier ihre Möbel und Ideen aus Interior-Magazinen auf den Grundriss übertragen und mit dem Architekten besprochen. So wurde etwa die Nische für die Ankleide genau so breit geplant wie die bereits vorhandenen Schränke. Die genaue Positionierung der Möbel auf den Plänen im Vorfeld hatte aber auch Vorteile für die Detailplanung: So konnten zum Beispiel die Auslässe für die Steckdosen genau festgelegt werden – im Wohnzimmer beispielsweise verschwinden sie hinter dem Sideboard.

Im kleinen Fertighaus: Standard trifft Kreativität

Bei der Bemusterung hat das Paar möglichst auf Standardprodukte zurückgegriffen, die von Markenherstellern stammen. Manche Dinge haben sie mit viel Kreativität einfach selbst gemacht: Aus Windlichtern wurden Designlampen, den Lampenschirmen über dem Esstisch wurde mit der Sprühdose die passende Farbe verpasst. Paneele aus dem Baumarkt betonen Nischen. Mit Klebeband oder Wollfäden wurden alte Bilder aufgepeppt oder einfach übermalt.

​​„Der Bauberater kann genau sehen, was mit dem Budget möglich ist und was nicht.“

Anne Marquardt

Familie Marquardt hat aus einem Mix aus Standardprodukten, Extras und viel Gefühl für Gestaltung ein Zuhause geschaffen, in dem sich alle Familienmitglieder wohlfühlen.

Grundrisse

Zum Vergrößern einfach auf den Grundriss klicken.

Bautafel

Bezeichnung: ​​Kundenhaus Müller-Marquardt
Hersteller: SchwörerHaus KG
Bauweise: Holztafelbau
Dach: Satteldach 30°, Kniestock 135 cm
Fassade: Putz
Abmessungen: 8,56 m x 11,50 m
Wohnfläche: EG 64,60 m², DG 62,66 m²
Jahresprimärenergiebedarf: 39 kWh(m²a)
Haustechnik: Schwörer Frischluftheizung mit kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Kleinwärmepumpe, Trinkwasserwärmepumpe

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