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Mit weitem Blick in die Zukunft

American Lifestyle in Nürnberg:
Schritt für Schritt lässt der Bauherr sein exklusives Anwesen nach dem Vorbild amerikanischer Häuser modernisieren. In jeder Ausbaustufe wurden alle Maßnahmen mitgedacht und vorbereitet.

Traum-Vorstellung: American Lifestyle

Als erfolgreicher Unternehmer ist es der Hausherr gewohnt, vorausschauend zu planen und Entscheidungen zu treffen. Diese Eigenschaften bringt er auch bei der Sanierung seines Eigenheims mit ein: Das großzügige Anwesen in einem östlich von Nürnberg gelegenen Vorort hat er im Jahr 2017 erworben.

Das Haus wurde Mitte der 1970er Jahre gebaut und bereits von einem Vorbesitzer umfassend saniert und um eine Einliegerwohnung erweitert.

Der Bauherr hatte aber eigene Vorstellungen von Raumaufteilung und Design und entwickelte gemeinsam mit dem befreundeten Architekten Swen Zoike ein Konzept nach dem Vorbild amerikanischer Häuser: offene Räume, große, bodentiefe Fenster und fünf Schlafzimmer mit jeweils einem Bad en Suite.

Haus energetisch sanieren: Vorausschauende Planung ist das A und O

Das Haus ist massiv gebaut, und auf die Fassade wurde bereits ein sechs Zentimeter starkes Wärmedämmverbundsystem aufgebracht, sodass an der Gebäudehülle keine Veränderungen vorgenommen werden mussten. Ab der Bodenplatte wurde das Haus im ersten Schritt entkernt und neu aufgebaut:

Die Räume wurden geöffnet und verbunden, neue Fenster mit Dreifachverglasung eingesetzt, das Dach von innen gedämmt und die elektrischen Leitungen erneuert – dabei wurden die Pläne für die zukünftige Photovoltaik-Anlage berücksichtigt, und ausreichend Kabel verlegt.

Genauso vorausschauend wurden in dieser Phase auch die Heizungsrohre und die Heizkörper für den später eingeplanten Austausch derÖlheizung dimensioniert. Dadurch konnte die Vorlauftemperatur der Ölheizung auf 55/45 °C gesenkt und damit die Grundlage für den Umbau der Hochtemperatur-Heizung auf eine Niedrigtemperatur-Heizung vorgenommen werden:

Ein guter Test, um festzustellen, ob das Haus mit dieser Anlagenkonfiguration ausreichend beheizt werden kann. Als positiver Nebeneffekt konnte der Ölverbrauch gesenkt werden.

Im Sommer bis zu 90 % autark!

Der Eigentümer wollte gerne den Energieverbrauch des Hauses senken und den CO₂-Ausstoß reduzieren. Deshalb ließ er in zwei Ausbaustufen Photovoltaik-Anlagen auf dem großen Dach des Hauses installieren, die im Sommer eine Autarkie von bis zu 90 Prozent ermöglichen.

Der selbst produzierte Strom wird gespeichert und für den Haushalt, für die separate Wärmepumpe zur Heizung des Pools sowie zum Betanken der zwei Elektroautos der Familie genutzt. Da lag der nächste Schritt hin zum Austausch der Ölheizung gegen eine Wärmepumpe zur Beheizung und Warmwasserbereitung nah.

Raffinierte Wärmepumpen-Kaskade

Es wurde ein Konzept aus zwei Luft/Wasser-Wärmepumpen entwickelt, die in Kaskade betrieben werden, um ausreichend Wärme für das große Haus zu erzeugen. Das Heizungswasser wird in einem 800 Liter Pufferspeicher auf rund 50 °C vorgewärmt, in einer Übergabestation erwärmt es das Trinkwasser auf die gewünschte Temperatur.

Auf diese Weise gibt es keine Probleme mit Legionellen und der große Pufferspeicher kann überschüssigen PV-Strom intelligent zur Warmwasserbereitung nutzen.

Wichtig war, ganzheitlich zu denken und das Haus und die Anforderungen der Bewohner in einem System aus Heizkreisen, Wärmeerzeugung und -verteilung sowie Warmwasserbereitung umzusetzen.

Die beiden in Kaskade arbeitenden Außeneinheiten wurden an der Grundstücksgrenze zur Straße platziert. Dieser Aufstellort machte einen langen Leitungsweg für die Verbindung zum Heizungskeller notwendig: Die Wärmepumpe 1 befindet sich in 18 Metern Entfernung, und die Wärmepumpe 2 steht in unmittelbarer Nähe.

Kühlfunktion der Wärmepumpen nicht nötig

Die Kühlfunktion der Wärmepumpen wurde für das Gebäude nicht genutzt – durch die gute Dämmung der Gebäudehülle heizen sich die Räume im Sommer nicht so stark auf. Wenn der selbst produzierte Strom weiterhin im Überfluss zur Verfügung steht, spielt der Hausbesitzer mit dem Gedanken, in den Räumen im Obergeschoss eine Klimaanlage zu installieren.

Bei allen Investitionen geht es dem Bauherrn um langfristige Planung: Sein Ziel ist es, die Betriebskosten für das Haus so weit zu senken, dass er auf eine sorgenfreie und weitgehend unabhängige Zukunft blicken kann. Dabei spielt auch die Nutzung der staatlichen Förderung zur Steigerung der Rentabilität der Maßnahmen eine wichtige Rolle.

UMBAU-DATEN

Projekt: Einfamilienhaus
Baujahr: ca. 1975     
Wohn-/Nutzfläche: beheizt 378, insgesamt 458

Maßnahme: Bauphase in 2022, Austausch der Ölheizung gegen
zwei Nibe Wärmepumpen in Kaskade
Neue Heiztechnik: Zwei Nibe F2120-16 Luft/Wasser-Wärmepumpen, Steuerung SMO S40, 800-Liter-Pufferspeicher mit Strawa-Trinkwasserübergabestation

Besonderheiten: 21,9 kW Peak Solaranlage– mit Stromspeicher und
thermischer Speicherung von überschüssigem Strom


Übrigens:

Diese Reportage erschien zuerst in unserem Fachmagazin "Umbauen+Modernisieren".

 

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