Amerikanische Häuser – „Made in Germany“
Amerikanische Häuser lassen sich auch in Deutschland umsetzen. Wir stellen die beliebtesten Architekturstile aus den USA vor und zeigen, wie man sich den „American Way of Life“ in die eigenen vier Wände holt.
Ob luxuriöse Hollywood-Villa in Los Angeles, rustikale Ranch in Texas oder urbanes Loft in New York City – amerikanische Häuser sind regional sehr unterschiedlich. Wir stellen die beliebtesten Architektur- und Wohnstile aus den USA vor und erklären, was Sie bei der Umsetzung eines amerikanisch anmutenden Eigenheims in Deutschland unbedingt beachten sollten.
Aber zunächst soll die Frage geklärt werden: Was sind überhaupt die Vorteile eines Hauses im „American Style“?
Vorteile von amerikanischen Häusern
Ein Vorteil amerikanischer Häuser liegt in ihrer Funktionalität und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Bedürfnisse. Amerikanische Grundrisse sind in der Regel großzügig gestaltet und bieten viel Platz für Familien oder individuelle Lebensstile.
Offene Grundrisse schaffen eine helle und einladende Atmosphäre, während gut durchdachte Raumkonzepte eine optimale Nutzung der Fläche ermöglichen. Zudem sind amerikanische Häuser häufig mit praktischen Annehmlichkeiten wie begehbaren Kleiderschränken, Hauswirtschaftsräumen und flexiblen Arbeitsbereichen ausgestattet.
Charme und Funktionalität
Ob Schwedenhaus oder mediterranes Haus, viele Bauherren wünschen sich ein individuell gestaltetes Eigenheim mit einer einzigartigen Architektur.
Amerikanische Häuser sind charmant und funktional zugleich. Sie vereinen verschiedene Stilelemente. Denn den einen typischen „amerikanischen Stil“ gibt es gar nicht, die regionalen Unterschiede sind enorm.
Was ist typisch für amerikanische Häuser?
Einen einheitlichen amerikanischen Architekturstil sucht man vergebens. Nicht nur beim Innenausbau, sondern auch hinsichtlich der Architektur weichen amerikanische Häuser je nach Standort in ihrer Optik und Bauweise voneinander ab.
Die regionalen und historischen Unterschiede zwischen Ost- und Westküste und zwischen Süden und Norden variieren stark. Nicht zuletzt bedingt durch die Begebenheiten der verschiedenen Klimazonen muss ein amerikanisches Haus andere Anforderungen erfüllen. Darüber hinaus brachten diverse Einwanderungsgruppen verschiedene kulturelle Einflüsse mit sich, die sich bis heute auch auf die Architektur auswirken.
Amerikanische Häuser sind daher sehr vielfältig und reflektieren die verschiedenen kulturellen Einflüsse und Stile, die im Laufe der Zeit in den Vereinigten Staaten aufgenommen wurden. Von kolonialen Gebäuden über viktorianische Herrenhäuser bis hin zum modernen Tiny House gibt es eine breite Palette an architektonischen Stilen.
Und so zeichnet sich die amerikanische Architektur durch eine Vielzahl von baulichen Elementen aus. Es gibt jedoch einige charakteristische Merkmale amerikanischer Häuser.
Typische Merkmale amerikanischer Häuser
- Funktionalität: Amerikanische Architektur legt großen Wert auf Funktionalität und Praktikabilität. Häufig werden Gebäude so gestaltet, dass sie den Bedürfnissen und Anforderungen ihrer Nutzer entsprechen. Der Fokus liegt auf effizienter Raumgestaltung und der Schaffung von Räumen, die für ihre beabsichtigte Nutzung geeignet sind.
- Großzügige Raumgestaltung: Amerikanische Häuser neigen zu großzügigen und offenen Innenräumen. Die Räume sind oft geräumig und bieten viel Platz für Bewegung und Flexibilität.
- Einfluss der Natur: Biophile Architektur nimmt oft Bezug auf die umgebende Natur. Durch den Einsatz von natürlichen Materialien, großen Fenstern und Außenräumen wird versucht, eine Verbindung zur Natur herzustellen und das Innen- und Außenleben miteinander zu verbinden.
- Individualität: Amerikanische Architektur zeichnet sich durch Individualität und Kreativität aus. Architekten werden ermutigt, ihre eigene künstlerische Vision umzusetzen und einzigartige Gebäude zu schaffen, die ihre Handschrift tragen.
Warum haben amerikanische Häuser eine Veranda?
Ein weiteres charakteristisches Merkmal vieler amerikanischer Häuser ist die Veranda – abhängig von der Region, dem Baustil und nicht zuletzt vom Budget der Bauherren.
Die Veranda bei Einfamilienhäusern in den USA dient als erweiterter Wohnraum und sozialer Treffpunkt im Freien. Denn in einigen US-amerikanischen Regionen herrscht ein angenehmes Klima, das es den Bewohnern ermöglicht, viel Zeit draußen zu verbringen. Die Veranda – auf Englisch als „Porch“ – wird oft in Richtung zur Straßenseite gebaut und reicht in der Regel über die komplette Hausbreite. Eine Überdachung schützt die Veranda vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen.
Darüber hinaus verleiht eine Veranda dem Haus eine einladende Atmosphäre und kann mit stilvollen Säulen, Geländern und Möbeln gestaltet werden.
Die beliebtesten amerikanischen Architekturstile
Ob eine Villa in verspielter Südstaatenarchitektur, ein Landhaus im klassischen New-England-Stil, rustikale Ranch oder modernes Loft: Amerikanische Architekturstile variieren je nach Region. Wir stellen die bekanntesten amerikanischen Architekturstile vor:
Amerikanische Häuser im verspielten viktorianischen Stil zeichnen sich durch viele dekorativen Elemente aus. Typisches Merkmal sind vor allem Erker und Türmchen. Die weltweit bekanntesten Häuser im viktorianischen Stil sind die sogenannten „Painted Ladies“ am Alamo Square in der kalifornischen Metropole San Francisco. Die Häuser entstanden in den 1860er Jahren und wurden 1963 von einem Künstler bunt gestrichen. Heute ist die farbenfrohe Häuserzeile mit der Skyline im Hintergrund ein beliebtes Fotomotiv.
Dieser amerikanische Architekturstil ist, wie der Name bereits verrät, vorwiegend in Städten anzutreffen. Es handelt sich dabei um Häuser mit einem schmalen Grundriss, deren Wohnfläche sich über mehrere Etagen verteilt. Der platzsparende Grundriss kommt den teuren Grundstückpreisen in US-Städten entgegen. Der Eingang verfügt in der Regel über einen Treppenaufgang.
Herrschaftliche, mehrstöckige Villen, erkennbar an einer meistens umlaufenden, überdachten Veranda. Der Eingang wird oft von Steinsäulen geziert. Dieser amerikanische Architekturstil blickt allerdings auf eine düstere Geschichte: So gehörten diese Villen einstigen Plantagenbesitzern, deren Reichtum auf der Ausbeutung von Sklaven basierte.
Eine von britischen Kolonialisten inspirierte puristische Architektur, vor allem an der Ostküste in Neuengland anzutreffen. In der Regel handelt es sich dabei um ein symmetrisches, maximal zweistöckiges Gebäude mit steilem Satteldach, mittigem Hauseingang und einem Schornstein aus Stein.
Ein geradliniger amerikanischer Architekturstil, der große Fensterflächen und eine offene Grundrissgestaltung bevorzugt. Das puristische Desgin der Häuser prägt insbesondere das Bild im kalifornischen Palm Springs.
Ein handwerklich geprägter amerikanischer Baustil, der sich als Antwort auf die Industrielle Revolution entwickelte. Typisches Merkmal: Eine Säulenveranda und viele natürliche Materialien wie Holz.
Ein Colonial-House hat in der Regel einen rechteckigen Grundriss, mindestens zwei Stockwerke und zeichnet sich durch seine symmetrische Anordnung von Fenstern, Türen und anderen architektonischen Elementen aus. Säulen und ein überdachter Vorbau im Eingangsbereich sind ein weiteres charakteristisches Merkmal. Die Fassade von amerikanischen Häusern im Kolonialstil besteht in der Regel aus Backstein, Holz oder Schindeln.
Der amerikanische Ranch Style ist nicht nur ein amerikanischer Landhausstil, sondern steht auch für einen US-Architekturstil, inspiriert von der Zeit der Besiedlung des amerikanischen Westens. Diese Häuser sind eine vereinfachte urbane Interpretation einer rustikalen, ländlichen Ranch. Das Konzept sieht einen einfachen Grundriss vor: Ein schlichtes einstöckiges Haus mit asymmetrischer, oft L-förmiger Bauform, die Garage kommt in der Regel in einem extra Anbau unter. Weitläufige Räume sorgen für eine ungezwungene Atmosphäre. Vor allem während der 1950er und 1960er Jahre erlebten Ranch-Style-Häuser in den wachsenden Vorstädten der USA einen Boom.
Wie werden amerikanische Häuser gebaut?
Holzrahmenbau – „Made of Wood“
Viele amerikanische Häuser werden als „Timber Frame“ gebaut – auf Deutsch Holzrahmenbau. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des traditionellen europäischen Fachwerkbaus. Grundsätzlich ist in den USA also die Holzbauweise, die hierzulande in deutlich verbesserter Form im Fertigbau zum Einsatz kommt, weit verbreitet.
Beim Bau eines amerikanischen Holzhauses wird in einem ersten Schritt für jede Wand ein Holzgerüst montiert. Anschließend werden die Gerüste auf dem Fundament angebracht. Dabei berücksichtigt ein erfahrener Statiker die Wind- und Schneebelastungen, denen die Wände standhalten müssen. Im nächsten Schritt werden die Zwischenräume mit Platten versehen.
Sobald die Wände stehen, beginnen die Handwerker mit dem Bau der Decke im Erdgeschoss. Bis zum fertigen Rohbau eines Hauses im amerikanischen Baustil dauert es rund zwei Wochen.
Ein amerikanisches Haus in Deutschland wird in der Regel in Fertigbauweise gebaut. Das heißt, die einzelnen Elemente werden vorab im Werk des Fertighausanbieters vorgefertigt und dann auf der Baustelle montiert.
Bauliche Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen Häusern
Das Fundament amerikanischer Häuser variiert je nach Bauweise, Region, Klima und architektonischem Stil. In Gegenden, die oft mit Hochwasser zu kämpfen haben, werden die Holzhäuser beispielsweise auf Stelzen oder Pfeilern gebaut. Viele amerkanische Häuser haben weder eine Bodenplatte noch einen betonierten Keller. Hierzulande enstehen Einfamilienhäuser im amerikanischen Stil allerdings mit Keller.
Dämmung „Made in Germany“
In den USA wird standardmäßig kaum eine Dämmung in den Wänden verbaut. Das ist hierzulande durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) anders geregelt.
Auch bei den Fenstern gibt es einen zentralen Unterschied: Bei amerikanischen Häusern sind Schiebefenster mit Sprossen üblich. Diese Fenster haben zwar keine Kippfunktion, dafür aber den Vorteil, dass sie sich nicht in den Raum hinein öffnen, sondern platzsparend hochschieben lassen.
Die Fensterlaibungen, also die inneren seitlichen Flächen der Fensteröffnung, sind in der Regel nicht wie bei uns verputzt, sondern mit Holz verkleidet. Dadurch entsteht eine behagliche Nische, ein sogenannter „window seat“. Diese breite Fensterbank, die mit Kissen und Decken zur Kuschelecke wird, taucht auch in hiesigen Neubauten als Sitzfenster immer häufiger auf.
Andere Dacheindeckung
Die Dächer amerikanischer Häuser werden, anders als in Europa, nicht mit Ziegeln, sondern oft mit günstigeren Dachschindeln aus Bitumen gedeckt. Bitumenschindeln halten je nach Witterung und Pflege bis zu 35 Jahre. Einen ähnlichen Look erzeugen Dachziegel – die auch um einiges robuster sind. Je nach amerikanischem Architekturstil werden die Häuser zudem von einer Vielzahl von Gauben und Giebeln geziert.
Wohnkonzept Open Space
Eine weitere Besonderheit aus den USA, die auch in Deutschland immer beliebter wird, ist das Wohnkonzept „Open Space“. Bei dieser offenen Grundrissgestaltung sind die Übergänge zwischen Wohn-, Ess- und Kochbereich fließend.
Was in Europa hingegen noch kein Standard ist: In amerikanischen Häusern verfügen die meisten Zimmer über ein eigenes Bad. Das Masterbad zum Beispiel schließt direkt an das Elternschlafzimmer an, für die Kinder gibt es oft ein zusätzliches Extra-Badezimmer. Diesen Luxus gönnen sich hierzulande bislang nur wenige Bauherren.
Kann man in Deutschland amerikanische Häuser bauen?
Ein Eigenheim im amerikanischen Baustil lässt sich auch in Deutschland umsetzen – in Qualität „Made in Germany“. Bei der Planung eines amerikanischen Hauses gibt es einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen.
Zunächst einmal müssen sich die Bauherren über den Stil und die Architekturvariante im Klaren sein, die am besten zu Ihren Vorlieben und Bedürfnissen passt. Ein erfahrener Architekt oder Bauplaner unterstützt dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die persönlichen Wünsche in die Realität umzusetzen.
Generell dürfen Häuser im amerikanischen Stil überall in Deutschland gebaut werden. Wer ein amerikanisches Haus plant, sollte sich jedoch vorab im Bebauungsplan auf dem örtlichen Bauamt schlau machen, ob es bauliche Einschränkungen gibt. So sind mancherorts bestimmte Haustypen nicht zulässig.
Neben der Optik und Bauqualität spielen weitere Faktoren beim Bau amerikanischer Häuser in Deutschland eine Rolle. So müssen Sie hierzulande beispielsweise die Vorgaben hinsichtlich der Energieeffizienz beachten.
Sind amerikanische Häuser energieeffizient?
Die Energieeffizienz von amerikanischen Häusern variiert stark, ist in der Regel jedoch nicht besonders gut. Denn in den Vereinigten Staaten gibt es keinen einheitlichen Standard für energieeffizientes Bauen.
Es gibt zwar staatliche Initiativen und Zertifizierungsprogramme wie das Gütesiegel „Energy Star“, deren Maßnahmenkataloge werden jedoch häufig als zu schwach kritisiert.
Die oft geringe Energieeffizienz amerikanischer Häuser ist insbesondere auf die schlechte Dämmung und Isolierung zurückzuführen.
In Deutschland muss ein Haus im amerikanischen Stil den hiesigen gesetzlich vorgeschriebenen Energiestandards entsprechen. Ein amerikanisches Haus in Deutschland lässt sich also energieeffizent umsetzen. Dank des in die Fassade integrierten Wärmedämm-Verbundsystems sind deutsche Fertighäuser sogar besonders energieeffizient.
Und selbstverständlich lassen sich auch in ein amerikanisches Haus in Deutschland moderne Technologien integrieren. Dazu zählen beispielsweise Solarpanels, eine intelligente Haustechnik und energiesparende Heiz- und Kühlsysteme. Diese Maßnahmen können Ihre Energiekosten langfristig reduzieren!
Mit ihrem einzigartigen Charme, ihrer Funktionalität und ihrer Anpassungsfähigkeit bieten amerikanische Häuser eine ideale Grundlage für Ihr persönliches Traumhaus. Denken Sie bei der Umsetzung an hochwertige Materialien, eine solide Bauweise und energieeffiziente Lösungen.
Lassen Sie sich von der amerikanischen Architektur inspirieren und gestalten Sie Ihr Eigenheim nach Ihren persönlichen Vorlieben.
Amerikanische Häuser – Beispiele
Luxhaus Flachdach 300
Dieses elegante Einfamilienhaus mit Pool erinnert an eine luxuriöse Hollywood-Villa.
Baufritz Landhaus Van Dyck
Dieses amerikanische Landhaus mit cremefarbener Holzfassade wurde im New-England-Look gestaltet.
Stommel Massivholzhaus Arve
Blaue Holzfassade, Sprossenfenster plus Veranda: Inspiriert von der Architektur des US-Nordostens.
SchwörerHaus Kundenhaus „Bürgi“
Die Bauherren dieses Einfamilienhauses in der Schweiz ließen sich auf ihren Reisen durch Nordamerika…
Panoramahaus mit Blick über Hollywood
Das Highlight dieses spektakulären amerikanischen Eigenheims ist sicherlich die Aussicht: Von ihrem Panoramahaus aus genießen die Hausbesitzer einen einmaligen Blick über Hollywood. Doch das moderne Architektenhaus hat noch mehr zu bieten.
Das Panoramahaus, entworfen von Hassan Majd, Direktor des Planungsbüros HM DG, bietet den Bewohnern auf 7.500 Quadratmetern mehr als genug Platz, sich zu entfalten. Besonders das Hauptschlafzimmer, das über die Terrasse hinausragt, ist beeindruckend. „Es bietet den besten Blick auf das Grundstück, mit freiem Blick auf Los Angeles und die Hollywood Hills“, schwärmt Architekt Hassan Majd.
Die Fassade des Panoramahauses ist ein echter Hingucker. Denn das Äußere des zweistöckigen amerikanischen Hauses wurde auf der ersten Ebene mit sandfarbenem Stein, auf der zweiten mit Kebony-Holz verkleidet. Das hochwertige Material ist nahezu wartungsfrei und altert nach und nach zu einem schönen Silbergrau.
Für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf die Fotos.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Amerikanische Häuser werden in den USA in der Regel als „Timbre Frame“ gebaut. Eine deutlich stabilere Variante dieses Holzrahmenbaus wird in Deutschland bei Fertighäusern verwendet.
Die Kosten für ein amerikanisches Haus variieren je nach Standort, Größe, Ausstattung und Ausführung stark. Generell ist für ein Haus mit über 140 m2 Wohnfläche mit bis zu 350.000 Euro zu rechnen.
Amerikanisches Haus in den USA:
Der deutsche Schauspieler Nick Wilder erfüllte sich den Traum von einem amerikanischen Haus in den USA. Wir zeigen, wie der einstige „Traumschiff“-Star in Montana lebt.
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